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27. September 2024
Naturgefahren: Wie Unternehmen Risiken identifizieren

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Naturgefahren: Wie Unternehmen Risiken identifizieren

Naturgefahren: Wie Unternehmen Risiken identifizieren

Extreme Wetterereignisse und damit auch klimabedingte Risiken für die Wirtschaft nehmen zu. William Slater, Group Manager Account Engineering bei FM in Deutschland, erläutert in diesem Gastbeitrag, wie Firmen sich auf die klimabedingten Herausforderungen vorbereiten und ihre Resilienz stärken können.

Anfang des Jahres veröffentlichte das Weltwirtschaftsforum den Global Risk Report 2024. Der Bericht zeigt, dass die Weltgesellschaft auch weiterhin in einer Welt der Polykrisen lebt. Besonders sticht jedoch das Thema Extremwetter hervor. Zwei Drittel der für den Report Befragten sehen darin das größte Risiko für die Welt. Auch der Weltklimarat warnt vor dem Klimawandel und seinen Folgen. Die im Pariser Klimaabkommen vereinbarte Grenze von 1,5 Grad Celsius Temperaturanstieg bis 2100 könnte demnach bereits im nächsten Jahrzehnt überschritten werden. Jenseits des festgelegten Zieles von 1,5 Grad Celsius Temperaturanstieg vergrößert sich das Risiko von klimabedingten Risiken erheblich. Beispielsweise steigt der Anteil der weltweiten Landfläche, die von Überschwemmungen von Flüssen betroffen wäre, auf fast das Doppelte (von 11% auf 21%), so der Weltklimarat IPCC.

Unternehmen dürfen Risiken nicht länger ignorieren

Neue Risiken, die durch ein sich änderndes Klima entstehen, sind vielfältig. Dürre, extreme Hitze, häufige und immer stärkere tropische Zyklone gehören global betrachtet dazu. In Mitteleuropa haben aber besonders Starkregenereignisse und daraus resultierende Überschwemmungen in den letzten Jahren immer wieder zu verheerenden Schäden geführt – die Ereignisse vom Juni in Süddeutschland sind nur ein Beispiel dafür, wie katastrophal die Auswirkungen unter Umständen sein können.

Das erhöhte Risiko, das mit solchen Wetterphänomenen einhergeht, ist oft noch gar nicht präsent. Doch Hochwasser an großen Flüssen, das sich vergleichsweise langsam aufbaut, um irgendwann eine berechenbare Scheitelhöhe zu erreichen und wieder abzuklingen, lässt sich mit der richtigen Unterstützung ziemlich genau vorhersagen. Somit bleibt Zeit, um entsprechende Schutzmaßnahmen zu treffen. Außerdem treten diese Naturereignisse in den üblicherweise hochwassergefährdeten Gegenden regelmäßig auf und Unternehmen vor Ort sollten in der Regel vorbereitet sein. Anders bei lokalen Starkregenereignissen, die in den letzten Jahren vermehrt auftreten – diese können auch in Gegenden, die keine klassischen Hochwassergebiete sind, binnen kürzester Zeit für immense Wassermassen sorgen. Hier ist noch Aufholleistung zu erbringen, um diesen neuen Risiken effizient zu begegnen.

Exponierung gegenüber Risiken besser verstehen

Eine zentrale Aufgabe für die Unternehmensleitung, das Risikomanagement sowie Makler wird also sein, die Exponierung gegenüber derartigen Risiken besser zu verstehen. Nur wenn Unternehmensverantwortliche ihre Exponierung kennen, können sie an effektiven Strategien zur Schadensvermeidung arbeiten und für adäquate Versicherungsdeckung sorgen. Allein auf Versicherungsschutz zu setzen, wäre angesichts der Klimarisiken allerdings keine ratsame Strategie. Sollte beispielsweise durch eine schwere Überschwemmung ein Großschaden entstehen, sind diese praktisch immer mit direkten, aber auch indirekten Schäden verbunden, die kaum versicherbar sind. So kann es beispielsweise zu langfristigen Verlusten von Marktanteilen aufgrund nicht erfüllter Lieferverträge kommen.

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