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3. Mai 2023
Nach Preissteigerungen: Goldanleger füllen Bestände auf
Nach Preissteigerungen: Goldanleger füllen Bestände auf

Nach Preissteigerungen: Goldanleger füllen Bestände auf

Anfang 2023 erlebte Gold einen erheblichen Aufschwung. Im selben Zuge konnten damit gehörige Gewinne erzielt werden. Doch mittlerweile gehen auch die Bestandskäufe wieder in die Höhe. Und: Die deutschen Goldanleger sind nicht mehr so dominant wie zuvor.

Aurum – der Zufluchtsort für Anleger in volatilen Zeiten. Anfang 2023 erlebte Gold einen starken Aufschwung, die Preise gingen richtig in die Höhe. Beachtliche Gewinnmitnahmen waren die Folge. Mittlerweile jedoch haben sich die Anleger wohl an die hohen Preise gewöhnt, denn die Bestände werden wieder aufgestockt, so BullionVault, der weltweit größte Online-Anbieter für Edelmetallanlagen, zu ihrem Gold-Investor-Index. Dabei wurden im letzten Monat neue Rekordwerte von durchschnittlich 2.000 US-Dollar und 1.600 Euro pro Feinunze erreicht.

Deutschland weniger dominant beim GII

Der Gold-Investor-Index, kurz GII, ist ein Stimmungsbarometer für Edelmetalle, das aus den tatsächlichen Kauf- und Verkaufsentscheidungen des BullionVault-Marktplatzes ermittelt wird. Ein ideales Gleichgewicht zwischen Käufern und Verkäufern würde einen Wert von 50,0 ergeben. Im vergangenen Monat stieg der GII Deutschland um 0,9 Punkte auf 54,1.

 

Nach Preissteigerungen: Goldanleger füllen Bestände auf

 

Während der Wert immer noch höher als der GII ohne Deutschland (53,8) war, konnte der Rest der Welt den Index um ganze 2,0 Punkte steigern. Dadurch wurde der Abstand auf nur noch 0,3 Punkte verringert. Das sei BullionVault zufolge der geringste Abstand seit Dezember 2014. Die Dominanz der Deutschen unter den westlichen Geldinvestoren hat sich also verringert, obwohl deutsche Sparer als Goldanleger bekannt seien. Insbesondere in den letzten sechs Monaten sei der Unterschied zwischen Deutschland und anderen Ländern „dramatisch geschrumpft“, so Adrian Ash, Director of Research bei BullionVault. Fast ein Jahrzehnt lang hätten die deutschen Haushalte die Goldinvestitionen des westlichen Einzelhandels dominiert. Weltweit stünden sie damit auf Platz 4 der größten Goldverbraucher, einschließlich Schmuck – nach China, Indien und den USA.

Edelmetalle als sicherer Hafen

In Ländern, in denen politische und finanzielle Krisen herrschen, erlebe die Edelmetallindustrie das steilste Wachstum, meldet BullionVault. Besonders in den USA wachse das Interesse an Edelmetallinvestitionen, da das Schuldenmoratorium die Angst vor dem Bankensektor verstärke. Dies erinnere an die Reaktion deutscher und anderer Anleger in der Eurozone auf den Einmarsch Russlands in der Ukraine im Frühjahr 2022 und an die Reaktion britischer Anleger auf den „desaströsen Mini-Haushalt“ der britischen Regierung im September.

Im April ging die Zahl der weltweiten Erstanleger in Edelmetalle gegenüber dem Jahreshöchststand vom März 2023 zurück. In den USA stieg die monatliche Zahl jedoch wieder an. Sie erreichte den höchsten Stand seit April 2021 und hat sich gegenüber dem vorherigen Zwölfmonatsdurchschnitt mehr als verdoppelt. Diesem Anstieg von 109,3% steht ein Rückgang von 29,0% für Deutschland im Vergleich zum vorherigen Zwölfmonatsdurchschnitt gegenüber und einem Rückgang von 3,3% für den Rest der Eurozone. (mki)

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