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16. Juli 2014
Mischfonds und Indexfonds trotzen der allgemeinen Zurückhaltung

Mischfonds und Indexfonds trotzen der allgemeinen Zurückhaltung

Fondsberater haben sich im zweiten Quartal 2014 trotz der hohen Dax-Stände zurückhaltend gezeigt. Das ebase Fondsbarometer, das die Handelsaktivität bei der im Fondshandel führenden B2B Direktbank widerspiegelt, erreichte Im Juni einen Wert von 74,4 Punkten. Im Mai war er zuvvor auf den bisherigen Jahrestiefstand von 67,4 gefallen. Indexfonds und Mischfonds bleiben allerdings nach wie vor sehr gefragt.

Ein Indexwert unter 100 zeigt eine unterdurchschnittliche Aktivität an, wobei der Jahresdurchschnitt von 2013 als Referenzwert dient. „Gründe für die Zurückhaltung beim Fondshandel sind neben den Krisen in der Ukraine und im Irak vor allem auch die anhaltenden Spekulationen über die weitere Zinspolitik von Fed und EZB“, erläutert Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung von ebase. Abwarten oder Abstoßen lautete demnach die Devise im zweiten Quartal: Aktienfonds und Dachfonds wurden häufiger verkauft als gekauft – sie verzeichneten Kaufquotienten von 0,90 und 0,50. „Die Höchststände an den Börsen wurden überwiegend genutzt, um Gewinne mitzunehmen“, erklärt Rudolf Geyer. Hoch im Kurs standen mit Mischfonds (1,57) und Rentenfonds (1,10) eher konservative Fondstypen.

Indexfonds sehr gefragt

Einen Nachfrageschub erlebten Indexfonds, ihr Kaufquotient schnellte hoch auf 2,23. Damit verzeichnete dieser Fondstyp mehr als doppelt so viele Zuflüsse wie Abflüsse. „Indexfonds zählten schon 2013 zu den Gewinnern des Fondsjahres – an diesen Erfolg scheinen sie 2014 nahtlos anknüpfen zu können“, sagt Geyer. Bezogen auf die Anlageregion waren Fonds, die sich in Europa engagieren, besonders gefragt – sie erreichten einen Kaufquotienten von 1,31. Für Euroland-Fonds lag der Quotient dagegen nur bei 0,92. US-Fonds kamen sogar nur auf 0,82. 2013 zählten die USA mit einem Quotienten von 1,21 noch zu den beliebtesten Anlageregionen. „Die Fondsberater sind weiterhin skeptisch, ob sich die US-Wirtschaft dauerhaft erholt“, bewertet Geyer.

Indien beendet Negativtrend

Von den Schwellenmärkten hat zumindest Indien den negativen Trend der vergangenen Monate drehen können. Fonds, die in diese Anlageregion investieren, erreichten in den Monaten April bis Juni im Mittel einen Kaufquotienten von 1,28, nach einem Wert von 0,41 im Gesamtjahr 2013. „Der Regierungswechsel und die damit verbundenen Impulse für die Wirtschaft der zweitgrößten Volkswirtschaft Asiens werden am Fondsmarkt positiv bewertet“, so Rudolf Geyer. Fonds, die in China investieren, wurden hingegen weiterhin stärker verkauft als gekauft – der Kaufquotient betrug im zweiten Quartal 0,43, nach 0,54 im Gesamtjahr 2013.

Aktuellere Auswertung

Zum Jahreswechsel 2014 hat ebase das Fondsbarometer neu gefasst. Die Auswertung ist jetzt aktueller als zuvor: Die monatliche Berechnung von Handelsaktivität, Kauf- und Verkaufstrends wird nun direkt auf das durchschnittliche Handelsvolumen des Vorjahres bezogen, und nicht mehr auf den bisherigen Referenzzeitraum von 2009 bis 2011. So zeigt das Fondsbarometer nicht nur – wie bisher – die Entwicklung des deutschen Fondshandels von Monat zu Monat, sondern ermöglicht unmittelbare Rückschlüsse auf den aktuellen Jahrestrend. Durch die Neuberechnung sind allerdings die aktuellen vierteljährlichen Werte des ebase Fondsbarometers nicht mehr direkt mit den früher veröffentlichten Werten aus dem Fondsbarometer bis zum Jahr 2013 vergleichbar. (mh)