Die Kundenbedürfnisse verändern sich. Denn eine neue, repräsentative Umfrage des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) und der Generali Deutschland AG zeigt, dass Kunden bei der privaten Altersvorsorge immer weniger klassische Standardprodukte bevorzugen und stattdessen auf mehr Flexibilität Wert legen.
Die Befragung fand im Zusammenhang mit dem Deutschen Altersvorsorge-Index (DIVAX-AV) statt, für den das DIVA halbjährlich 2.000 Bürgerinnen und Bürger im Alter zwischen 18 und 65 Jahren zu ihren Einschätzungen und Erwartungen an die Rente befragt.
Wunsch nach mehr Anpassungsmöglichkeiten
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass den Menschen Flexibilität bei ihrer privaten Altersvorsorge wichtig ist. Zwar ist für über ein Drittel der Befragten (37,6%) die klassische Rentenversicherung mit garantierten Leistungen bis zum Lebensende nach wie vor die erste Wahl, selbst wenn diese mit Verzicht auf höhere Renditechancen verbunden ist. Umgekehrt will jedoch nahezu ein Viertel (22,9%) aller Befragten für diese höheren Renditechancen auf garantierte Leistungen verzichten. Fast die Hälfte aller Befragten legt Wert darauf, die Beiträge in sicherheits- und renditeorientierte Schwerpunkte aufteilen zu können (insgesamt 46,1%) sowie die Altersvorsorge mit einer Hinterbliebenenabsicherung im Todesfall zu kombinieren, auch in der Ansparphase (insgesamt 45,9%). Dreiviertel (74,1%) bewerten es zudem als „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“, in demselben Produkt neben der reinen Altersvorsorge weitere Risiken absichern zu können, so das DIVA und die Generali in der gemeinsamen Pressemitteilung zur Umfrage. Von diesen Dreiviertel Befragten legen über 90% Wert darauf, ihre gewählten Risikoschwerpunkte während der Vertragslaufzeit ändern zu können – zum Beispiel das Gewicht von der Berufsunfähigkeit zur reinen Altersvorsorge oder zur Pflege zu verschieben.
Altersvorsorge: mehr als nur traditionelle Vorsorgeformen
Je nach der konkreten individuellen Lebenssituation seien die Anforderungen bezüglich finanzieller Absicherungsformen sehr unterschiedlich, erläutert Prof. Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA. Jenseits traditioneller Vorsorgeformen wie der privaten Rentenversicherung hätten etwa klassische Kapital- und fondsgebundene Lebensversicherungen oder aktienbasierte Sparformen und Sparpläne und nicht zuletzt Wohneigentum große Bedeutung für die Altersvorsorge.
Modernisieren der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge „dringend notwendig“
Neben den garantierten Leistungen stehen für die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland Maßnahmen staatlicher Förderung ganz oben auf der Prioritätenliste, sagen Generali und DIVA. Denn sie würden die Attraktivität der Eigeninitiative zur Altersabsicherung erheblich erhöhen. Mehr als die Hälfte der Befragten (56,8%) gibt an, dass staatliche Anreize für sie höchste oder hohe Priorität bei den Leistungsmerkmalen für die private Altersversorgung haben. (mki)
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