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17. Juni 2024
Mensch und Maschine: Der „Finanz-Beratroniker“

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Mensch und Maschine: Der „Finanz-Beratroniker“

Mensch und Maschine: Der „Finanz-Beratroniker“

Regulierung

Neben den bereits genannten Regulierungen wie Datenschutz oder Nachhaltigkeit spielt das Thema Vergütung eine große Rolle. Es mag eine Frage der passenden politischen Konstellation sein, ob die Abschlussprovision auch für kapitalaufbauende Versicherungsprodukte eines Tages abgeschafft wird. Schon jetzt ist ein Trend zu alternativen Vergütungsstrukturen zu beobachten. Sie stehen im engen Zusammenhang mit dem oben bereits erwähnten Mehrwert, den Vermittelnde liefern können. Durch Servicegebühren beispielsweise machen sie sich unabhängiger von Abschlussprovisionen und das Verhältnis zum Kunden wird gestärkt.

Nachhaltigkeit

Das Thema Nachhaltigkeit wird einen großen Raum einnehmen, weil es nicht nur Privatkunden nachfragen. Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) zum Beispiel ist eine Richtlinie der Europäischen Union zur Berichterstattung über Nachhaltigkeit in Unternehmen und bringt klar definierte Standards mit sich: die European Sustainability Reporting Standards (ESRS). Wichtige Aspekte dieses Reports lassen sich mit Konzepten aus den „betrieblichen Versorgungssystemen“ erfüllen. Unternehmen zahlen auf wichtige Sustainable Development Goals (SDGs) ein, wie „Verringerung der Armut“ (SDG 1), „Gesundheit und Wohlergehen“ (SDG 3) oder „Weniger Ungleichheiten“ (SDG 10). Das betrifft mehr als 13.000 Unternehmen. Eine Vorlage aus der Politik, die Vermittelnde nutzen können. Und vermutlich nicht die letzte.

Mensch und Maschine: Der „Finanz-Beratroniker“

Der Versicherungsvermittler der Zukunft wird beide Talente fördern müssen: das analoge, also das persönliche Beratungsgespräch, und das digitale, indem er Tools gezielt erlernt und einsetzt. Die Analogie zum Kfz-Mechatroniker drängt sich förmlich auf. Waren Mitglieder dieses Berufsstandes früher mit dem Schraubenschlüssel gut unterwegs, braucht es heute vertiefte Kennt­nisse im Digitalen, um die Analysetools bei modernen Fahrzeugen bedienen zu können. So auch im Versicherungsvertrieb der Zukunft, die längst begonnen hat. Statt in ein repräsentatives Büro und ein schmuckes Auto investieren Makler heute eher in Internetauftritte, Content-Management und Video-Ausrüstung.

Besonders wichtig sind prozessuale Fragen, wenn es um das Gewerbegeschäft geht. Ein Berater, der sich auf die „betrieblichen Versorgungssysteme“ konzentriert, muss Lösungen in der Tasche haben, wie Hunderte von bAV- oder bKV-Verträgen in der Firma gemanagt werden.

Wie so oft im Leben muss er das gar nicht alles selber können und erarbeitet haben. Er braucht aber einen leistungsstarken und kostensensitiven Partner an seiner Seite, der solche prozessualen Lösungen zur Verfügung stellt.

Diesen Artikel finden Sie auch in AssCompact 06/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © freshidea – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Oliver Bruns