Ist weiteres Marktwachstum überhaupt möglich?
Trotz der absehbaren demografischen Veränderungen im Maklermarkt – viele Vermittler nähern sich dem Ruhestand – sehen die Diskutanten weiterhin großes Wachstumspotenzial. Entscheidender Hebel: Die Wirtschaftlichkeit jedes einzelnen Maklers muss laut Maklerpools steigen. Plattformanbieter wollen ihre Partner durch digitale Werkzeuge, automatisierte Prozesse und technischen Support in die Lage versetzen, mit weniger Personal mehr Kunden effizient zu betreuen. Kai-Uwe Laag brachte es auf den Punkt: „Weniger Makler werden wahrscheinlich ein sehr stabiles Geschäft, wie wir es heute kennen, betreiben müssen. Und das wiederum geht nur, wenn jeder Makler mehr Kunden sauber serviciert.“
Sebastian Grabmaier (JDC Group) betonte, dass dafür auch die Pools ihre Rolle neu denken müssten: „Für den Vermittler ist die Nähe zum Kunden entscheidend und wir kümmern uns um den Rest, damit jeder Vermittler die richtige Heimat findet und seine Bestände nachhaltig und zukunftsgerichtet […] verwalten kann.“ Gemeint ist damit: Pools übernehmen zunehmend operative Aufgaben und schaffen skalierbare Strukturen im Hintergrund, damit der Makler sich auf Beratung und Vertrieb konzentrieren kann. Auch Dr. Bernward Maasjost unterstrich diese Richtung: „Ein Berater kann dadurch mehr Kunden beraten. Doch wenn er mehr Kunden beraten will, muss er technisch-administrativ entlastet werden.“
Neben der Effizienzsteigerung durch Technik sehen die Diskussionsteilnehmer weiteres Wachstumspotenzial in der Erschließung neuer Zielgruppen. Besonders im Fokus stehen Ausschließlichkeitsvermittler, die im Zuge von Umstrukturierungen in der Ausschließlichkeitsorganisation einzelner Versicherer in die Maklerschaft wechseln könnten. Martin Steinmeyer (Netfonds) formulierte es klar: „Der Markt braucht diese Hubs. Wir müssen uns attraktiv machen genau für diese Vermittlerschaft.“
Die einhellige Meinung: Auch wenn der klassische Maklermarkt schrumpft, können Pools weiter wachsen – durch Technikeinsatz, neue Maklergenerationen und die schrittweise Erhöhung des Marktanteils. (mki)
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