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4. Dezember 2020
Makler und ihr Online-Marketing – So machen es die Profis

Makler und ihr Online-Marketing – So machen es die Profis

Mit dem diesjährigen OMGV-Award wurden vier Makler für ihr Online-Marketing ausgezeichnet. Einen weiteren Preis erhielt ein Versicherer. Doch was sind die Erfolgsstrategien der Preisträger und worauf konzentrieren sie sich 2021 im Online-Marketing?

In diesem Jahr ging der OMGV Award in seine dritte Auflage. Mit dem Preis werden Makler für ihr herausragendes Online-Marketing ausgezeichnet. Einen weiteren Award gibt es für Versicherer, die Vermittler in besonderem Maße bei deren Online-Aktivitäten unterstützen. Ende Oktober wurden die Preisträger gekürt (AssCompact berichtete): Bastian Kunkel (im Bild oben rechts), Rainer Schamberger (im Bild unten rechts), Patrick Hamacher (im Bild oben links) und Thomas Giessmann (im Bild unten links). Der Versicherer-Award ging an die LV 1871.

Initiiert hat den Wettbewerb die Onlinemarketing Gesellschaft für Versicherungsvermittler (OMGV). Im Zuge der Verleihung haben Michael W. Krüger und MarKo Petersohn, die beiden OMGV-Gründer, bei den Preisträgern nachgefragt, warum der jeweilige Weg gewählt wurde und worauf sie sich im kommenden Jahr fokussieren wollen.

Nachgefragt bei Bastian Kunkel, Gewinner in der Kategorie „Social Media / Content Marketing“
Herr Kunkel, Sie setzen auf YouTube und Instagram. Warum gerade diese beiden Kanäle?

YouTube und Instagram sind die perfekten Plattformen, um Versicherungen ausführlich und in der Tiefe zu erklären (YouTube) und um Versicherungswissen to go an die Menschen zu bringen (Instagram). Darüber gewinne ich auch nach wie vor meine meisten Kunden. Zudem ist vor allem Instagram die perfekte Plattform für eine enge Kundenbindung und Betreuung des Kunden auch nach dem Abschluss.

Worauf fokussieren Sie sich im kommenden Jahr und wo wollen Sie aktiver werden?

Das Jahr 2021 wird wahrscheinlich für viele eine Black-Box sein. Sehr viel Unsicherheit besteht und keine langfristigen Planungen sind möglich. Deswegen fokussiere ich mich weiterhin auf den Ausbau meiner Reichweite auf den Social-Media-Plattformen. Denn diese werden natürlich auch 2021 wichtig sein. Eventuell kommt die ein oder andere Plattform noch mit dazu. Zudem werde ich weiterhin an meinen internen Prozessen arbeiten für noch effizientere Arbeitsabläufe und eine bessere Skalierbarkeit.

Nachgefragt bei Rainer Schamberger, ausgezeichnet in der Kategorie „Werbeanzeigen / Werbestrategie“
Herr Schamberger, Sie sind Handwerksmakler und haben sich für Werbeanzeigen als Marketingwerkzeug entschieden. Warum?

Ich sehe in Werbeanzeigen einfach ein zeitgemäßes Werkzeug um genau die Kunden zu erreichen, die ich möchte. Durch die starken Selektierungsmöglichkeiten und das Rückverfolgen des Klickverhaltens der Interessenten, ergibt sich einfach ein großer Hebel, mit überschaubarem Budget viele Wunschkunden zu bekommen, zu erreichen und auf sich aufmerksam zu machen.

Weshalb fiel die Wahl der Plattform auf Facebook?

In meinen Augen kann ich ein Werbebudget nicht zielgerichteter einsetzen als mit Facebook- und Instagram-Werbung. Das erklärt auch, weshalb ich genau diese Plattform nutze: Meine Kunden sind eher Mitte 30 bis Mitte 50 und Handwerksunternehmen, diese tummeln sich oft noch auf Facebook. Während ich die folgende Generation auf Instagram erreichen kann und früh anfange, auf mich aufmerksam zu machen und Vertrauen aufzubauen. Egal, ob ich am Ende den Kunden offline auf Innungsversammlungen erreiche, oft kennt man mich bereits im Vorfeld. Das ist ein unglaublicher Bonus und erhöht die Offline-Abschlussquote. Ebenso ergeben sich durch das neue Online-Direktgeschäft und die direkte Messenger-Kommunikation ganz neue Potenziale. 

Was planen Sie für das Jahr 2021 in Sachen Online-Marketing?

Ich plane längerfristige Kampagnen. Ich will also nicht nur den schnellen Lead erzeugen, sondern gezielt den nächsten Schritt gehen und über mehrere im Vorfeld geplante Anzeigen Vertrauen online aufbauen und dann erst den Lead erzeugen.

Ich möchte in Zukunft das organische Wachstum mehr in den Fokus nehmen und meine Facebook-Gruppen weiterwachsen lassen. Außerdem sehe ich eine Chance in Mehrwert-Online-Veranstaltungen für meine Zielgruppen, die ich durch Facebook-Ads zielgerichtet

bewerben kann. Ich baue also auch in Zukunft auf eine sehr nachhaltige Online-Strategie, die sich nicht kurzfristig, sondern mittelfristig auszahlen wird.

Mehr zu Rainer Schamberger finden Sie hier.

Nachgefragt bei Patrick Hamacher, prämiert in der Kategorie „Zielgruppenstrategien“
Herr Hamacher, Sie haben sich Freelancer und (Solo-)Selbstständige spezialisiert. Aus welchen Gründen?

Ich finde mich selbst in meiner Zielgruppe der Freelancer und (Solo-)Selbstständigen wieder. Als Versicherungsmakler kann ich mit meinem Geschäftsmodell der Online-Beratung von überall auf der Welt aus arbeiten und benötige lediglich meinen Laptop und eine Internetverbindung. Genauso können das die meisten meiner Mandanten. Die Herausforderungen und Probleme sind somit bei den Freelancern ähnlich wie bei mir. Diese Gemeinsamkeiten sind eine gute Grundlage für Geschäftsbeziehungen.

Worauf legen Sie im kommenden Jahr Ihre Schwerpunkte?

Im kommenden Jahr möchte ich noch mehr Output liefern und Aufklärungsarbeit im Versicherungswissen schaffen. Mein Fokus liegt dabei in biometrischen Risiken und auf geschäftlichen Versicherungen für Freelancer und (Solo-)Selbstständige. Dabei wird das Netzwerken im Allgemeinen sowie die Kooperation im Speziellen eine entscheidende Rolle spielen. Warum? Weil gemeinsam deutlich mehr bewegt werden kann, als wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht.

Mehr zu Patrick Hamacher finden Sie hier.

Nachgefragt bei Thomas Giessmann, Preisträger in der Kategorie „Neue Medien. Neue Wege.“
Herr Giessmann, Sie haben sich auf die Versicherung von E-Bikes spezialisiert und ihren eigenen Weg im Online-Marketing gefunden. Wie kam es dazu?

Ich bin da tatsächlich einfach reingerutscht. Angefangen hat es in Facebook-Gruppen mit der sich ständig wiederholenden Frage „Was ist beste E-Bike-Versicherung?“. Nach einem halben Jahr und etwa 150 umständliche Beratungen und Berechnungen später hatte ich keine Lust mehr – dauernd alle Versicherer auflisten, Unterschiede erklären und überall die Beiträge berechnen. Also wollte ich für mich einen Rechner haben. Der hat am Anfang auch nur die Beiträge berechnet, mehr nicht. Das wollte ich dann Kunden in der Beratung zur Verfügung stellen, also habe ich noch Leistungen grob verglichen. Joar, das kam dann einfach so gut an, dass es immer weiter ausgebaut wurde, Antragsstrecke war das Nächste und dann ging es voll los und der Plan entstand, das online zu bringen und zu verbreiten, was tatsächlich gelungen ist.

Worauf fokussieren Sie sich 2021?

Puh, wir haben eine Vielzahl an Projekten. Gerade erst haben wir unsere IT stark ausgebaut, um ein wenig Rückstand abzubauen und weiter loszulegen. Auch unser Fachteam wollen wir weiter ausbauen, um die Vielzahl von Anträgen und Beratungen zu stemmen. Unser Ziel ist es, jede E-Mail taggleich zufriedenstellend zu beantworten. Bedeutete diese Saison bereits schlaflose Nächte für mich, möchte ich das dann gerne auf meine Mitarbeiter abwälzen.

Während andere Makler auf Kundensuche gehen, gehe ich auf „Partnersuche“. Kooperationspartner sind für mein Geschäft das Wichtigste, jeder einzelne Partner, ob groß oder klein, erhält quasi einen VIP-Status, ohne Partner läuft nämlich wenig. 

Im Online-Bereich hatte ich ja angefangen, mein Unwesen zu treiben, die Anzahl der möglichen interessanten Partner ist tatsächlich endlich und ich habe zu fast allen eine transparente und faire Partnerschaft aufbauen können. Ich vertraue, Sie vertrauen mir. Deswegen mache ich mir auch keine großen Sorgen, wenn die Mitbewerber mal wieder wüten, meist kriege ich hier einfach die Anfrage weitergeleitet oder die Mitbewerber sollen sich direkt an mich wenden.

Nebst Betreuung meiner Partner liegt unser Akquise-Fokus aber auf dem Händlerbereich, welchen wir bisher nur nebenbei angegangen sind. Fahrradhändler haben in der Fahrradsaison absolut keine Zeit für uns, weswegen wir die Wintersaison nutzen und uns vorstellen. Darauf basiert auch unser Konzept: Zeitersparnis durch schlanke Prozesse für die Händler, aber trotzdem ein ordentlicher Gewinn, sodass es sich lohnt.

Tatsächlich haben wir momentan auch Gespräche mit zwei der größten Fahrradhändlern Deutschlands, außerdem mit einem sehr großen Onlinehändler. Wenn einer der beiden Händler zusagt, geht ein kleiner Traum für mich in Erfüllung.

Mehr zu Thomas Giessmann finden Sie hier.

Nachgefragt beim Team der LV 1871
Warum hat sich Ihr Haus für diese Art der Maklerunterstützung entschieden?

Bei Produkten, die Kunden ein Leben lang begleiten, ist der Informations- und Beratungsbedarf groß – sowohl in persönlichen als auch der digitalen Interaktion. Vermittler, die ihre Kunden entsprechend beraten möchten, müssen sich digital aufstellen. Hier arbeiten wir Hand in Hand und bieten eine breite Palette an digitalem Fachwissen und Tools, damit jeder ein passendes Angebot findet.

 

 

Seit 2019 bieten wir Webdays an, und haben das Format Anfang 2020 mit den Rock’N’Road-Shows auch in unsere deutschlandweiten Filialdirektionen gebracht. Nachdem diese Präsenz-Veranstaltungen seit März nicht mehr möglich sind, ging es in unserer Online Summer School virtuell weiter. Mit dem Digital Partner Programm unterstützen wir seit April außerdem Vermittler, die bereits digital aktiv sind, dabei ihren digitalen Fußabdruck noch zu vergrößern. Mit Formaten wie unserem Podcast „LV 1871 to Go“ oder unserem Online-Marketing-E-Book bieten wir weitere Möglichkeiten zur zeit- und ortsunabhängigen Weiterbildung.

Was plant die LV 1871 für das kommende Jahr?

In Zukunft bauen wir unser Angebot im engen Austausch mit unseren Geschäftspartnern weiter aus. Der nächste Schritt ist dabei die Fortführung unserer Summer School als Winter School. Zudem haben wir Ende Oktober unseren ersten LV 1871 Media Hub als Teil der Filialdirektion der Zukunft vorgestellt. Dort greifen wir Vermittlern bei der Erstellung von audiovisuellem Content für ihre eigenen Marketingaktivitäten unter die Arme und stellen ihnen die nötige Infrastruktur zur Verfügung. Dieses Angebot wird auf zusätzliche Filialdirektionen ausgeweitet.

Weitere Infos zur Winter School der LV 1871 finden Sie hier.