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25. November 2023
Macht KI Rechtsschutzversicherer überflüssig?

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AI ethics or AI Law concept. Developing AI codes of ethics. Compliance, regulation, standard , business policy and responsibility for guarding against unintended bias in machine learning algorithms.

Macht KI Rechtsschutzversicherer überflüssig?

Künstliche Intelligenz (KI) und ihre Anwendung ist spätestens mit dem Markteintritt von ChatGPT in aller Munde. Versicherer haben bereits neue KI-basierte Technologien in ihre Prozesslandschaften integriert. Die DMB Rechtsschutz erläutert am Beispiel eines Rechtsschutzversicherers die Chancen des KI-Einsatzes.

Ein Artikel von Dr. Wolfgang Hofbauer, Vorstandsvorsitzender DMB Rechtsschutz-Versicherung AG, und Sabine Waldenmaier, Leiterin Marketing und Produkte DMB Rechtsschutz-Versicherung AG

Künstliche Intelligenz ist an sich kein neues Thema, aber durch generative KI wie die OpenAI ChatGPT-4 ist sie jetzt einem breiten Nutzerkreis einfach zugänglich. KI-basierte Systeme werden die Beratung, digitale Services und damit auch den Markt für Rechtsdienstleistungen gravierend verändern. Intensiv verfolgt die DMB Rechtsschutz diese Entwicklungen mit dem Ziel, das eigene Geschäftsmodell danach auszurichten und zu gestalten.

Das kann nur die Rechtsschutzversicherung

Das Bedürfnis der Menschen an Sicherheit hat zugenommen. Anwalts- und Gerichtskosten sind hoch und seit 2021 sogar um 13% gestiegen. Das mit einem Rechtsstreit verbundene Kostenrisiko trägt der Rechtsschutzversicherer und schafft so Chancengleichheit vor Gericht. Er bietet vorbeugenden Rundum-Schutz und sorgt dauerhaft für die nötige Absicherung.

Die Kernkompetenz der Rechtsschutzversicherer liegt in ihrer Innovationskraft und Kreativität, neue Produkte zu gestalten und Assistance-Lösungen zu erarbeiten. Nur sie sind zur Risikomodellierung und adäquaten Tarifierung in der Lage.

Aber die Inhalte KI-basierter Systeme nehmen sprunghaft zu. Dadurch wird es immer schwieriger, die Richtigkeit der Informationen zu erkennen und vertrauenswürdige Quellen zu identifizieren. Ein Rechtsschutzversicherer greift auf jahrzehntelange Erfahrung zurück, kennt sämtliche Rechtsfragen und die aktuelle Rechtsprechung. Darauf basierend stellt er unterschiedliche Instrumente zur Konfliktlösung bereit und ermöglicht den Zugang zu effizienter und schneller Hilfe.

Wie Rechtsschutzversicherer KI für sich nutzen

Viele Gesellschaften haben bereits neue Technologien in ihre Prozesslandschaft integriert. Insbesondere repetitive Tätigkeiten werden durch Robotik-Lösungen (RPA) sowie Text- und Dokumentenerkennung (OCR) automatisiert. Die Extraktion und Klassifizierung großer Datenmengen werden durch KI beschleunigt. Angepasste Arbeitsabläufe bei Antrags- und Schadenbearbeitung führen zu einer signifikanten Steigerung der Effizienz und damit auch zu höherer Qualität. Das steigert die Mitarbeiterzufriedenheit und wirkt dadurch dem Fachkräftemangel entgegen.

Fragen zu Rechtsschutz werden schon jetzt schnell über Chat- und Telefonbots beantwortet. KI unterstützt bereits die zielgerichtete Empfehlung von Anwälten. Ein guter KI-gestützter Kundendialog ist einer, bei dem der Kunde gar nicht merkt, dass eine „Maschine“ dahintersteckt, und vollumfänglich zufriedengestellt ist.

Sprach- und textbasierte KI-Dialoganwendungen werden zunehmend Selfservice, Kundenkommunikation und Maklerbetreuung vereinfachen und beschleunigen. Bei komplexeren Sachverhalten wie in der Schadenbearbeitung oder Vertragsabwicklung kann die KI zur Generierung vorstrukturierter Texte genutzt werden, die in der weiteren Bearbeitung nur noch überprüft werden müssen. Die Wirkmächtigkeit der KI wird sich durch den Ausbau unternehmenseigener KI-­Modelle und die verstärkte Ausrichtung auf unternehmensbezogene Bedürfnisse und individuelle Daten noch erheblich erhöhen. Anwendungen zur Dämpfung des Schadenaufwands werden die Betrugsbekämpfung, die Erkennung von Rückforderungspotenzialen und die Realisierung von Regressen umfassen.

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Ein Artikel von
Dr. Wolfgang Hofbauer
Sabine Waldenmaier