Licht und Schatten bei der Allianz: Der Versicherer hat trotz Corona und Naturkatastrophen einen Rekordgewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 verkündet. Gleichzeitig gab der Konzern bekannt, dass er für mögliche Straf- und Entschädigungszahlungen im Zusammenhang mit Hedgefonds-Verlusten Rückstellungen in Milliardenhöhe gebildet hat.
Gewinnplus von fast 25%
Im zweiten Jahr der Corona-Pandemie erzielte die Allianz einen operativen Gewinn von 13,4 Mrd. Euro und damit ein Plus von 24,6% gegenüber dem Vorjahr. Allein das vierte Quartal trug 3,5 Mrd. Euro zum Gesamtergebnis bei. „Trotz anhaltender Herausforderungen im Jahr 2021 hat die Allianz ihre Widerstands- und Anpassungsfähigkeit unter Beweis gestellt“, sagte Konzernchef Oliver Bäte. Der Gesamtumsatz des Allianz-Konzerns erhöhte sich im vergangenen Jahr um 5,7% auf 148,5 Mrd. Euro.
Zweistelliger Dividendenbetrag
Zum Wachstum beigetragen haben im Bereich Lebens- und Krankenversicherung vor allem die starken Geschäfte in Italien und den USA. In der Schaden- und Unfallversicherung berichtete die Allianz, dass sie sowohl Preise als auch das Geschäftsvolumen erhöhen konnte. Der Gesamtbestand an verwaltetem Vermögen liegt nach Allianz-Angaben ebenfalls auf dem Rekordniveau von 2,6 Bio. Euro, davon werden 1,9 Bio. Euro für Kunden verwaltet. Der Rest sind Eigenanlagen der Allianz. Die guten Bilanzzahlen werden insbesondere auch die Aktionärinnen und Aktionäre freuen: Erstmals in der Allianz-Geschichte schüttet der Versicherer mit 10,80 Euro je Aktie einen zweistelligen Dividendenbetrag aus.
Teurer US-Vergleich
Hinsichtlich der anhängigen gerichtlichen und behördlichen Verfahren in den USA im Zusammenhang mit den Structured Alpha Fonds – AssCompact berichtete – erwartet die Allianz hingegen in Kürze den Abschluss von Vergleichen mit großen Investoren in diesen Fonds. Für die wohl anstehenden Straf- und Entschädigungszahlungen hat der Versicherer nun aber Rückstellungen in Höhe von 3,7 Mrd. Euro gebildet. Diese Rückstellung belastet den Jahresüberschuss nach Steuern mit 2,8 Mrd. Euro. Die bevorstehenden Vergleichsabschlüsse bilden einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer Beendigung aller Verfahren. Die Gespräche mit den verbleibenden Klägern, dem US-Justizministerium und der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) dauern aber nach Konzernangaben noch an. Aus diesem Grund könnten die gesamten finanziellen Auswirkungen dieses US-Skandals zum jetzigen Zeitpunkt nicht zuverlässig beurteilt werden, sodass aus Sicht der Allianz mit zusätzlichen Belastungen zu rechnen sei. (as)
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