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22. Mai 2024
Krankenzusatzversicherung: Viele Tarife noch steigerungsfähig

Krankenzusatzversicherung: Viele Tarife noch steigerungsfähig

Franke und Bornberg hat die Produktlandschaft der Krankenzusatzversicherung seiner jährlichen Untersuchung unterzogen. Die Analysten vollends überzeugen konnten nur rund ein Fünftel der Tarife. Nur ein Versicherer bekommt in allen sechs Kategorien die Top-Note.

Angesichts steigender Gesundheitskosten und dem Wunsch vieler Menschen nach besserer medizinischer Versorgung bleibt die Nachfrage nach Krankenzusatzversicherungen hoch. Das Angebot an Tarifen am Markt ist entsprechend groß. Versicherungsvermittler und ihre Kunden haben die Wahl. Doch nicht alle angebotenen Tarife können auch tatsächlich überzeugen. Zu diesem Fazit kommt das aktuelle Rating-Update des Analysehauses Franke und Bornberg. In den Teilbereichen ambulant, stationär und Zahn hat in dem Rating nur rund jeder fünfte Tarif die Höchstnote FFF+ erhalten.

Zahnzusatzversicherung sehr beliebt

Für das Rating wurden fast 700 Tarife von 40 Versicherern untersucht. Die Analysten haben die Kategorien Zahnersatz, Zahnbehandlung, stationär, Sehhilfen, Naturheilverfahren und Vorsorge unter die Lupe genommen. Michael Franke, Gesellschafter-Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH, hebt im Rahmen des Ratings zwei Entwicklungen hervor: „Der wichtigste Leistungsbereich für die Kunden ist die zahnärztliche Versorgung. Hier zeigen sich die Versicherer am innovativsten, was die Produktentwicklung angeht. Leistungszusagen wurden auf breiter Front erhöht, ohne Angebot einer 90%igen oder sogar 100%igen Absicherung für Zahnersatz ist man als Produktgeber längst nicht mehr wettbewerbsfähig.“ Daneben sieht Franke die betriebliche Krankenversicherung dank der Einführung von Budgettarifen nach langer Anlaufphase im Aufwind.

SDK ist Spitzenreiter mit Höchstnote in sechs Kategorien

Von insgesamt 40 untersuchten Gesellschaften haben 36 mindestens in einer Kategorie die höchste Bewertung „hervorragend“ (FFF+) erhalten.

  • Allrounder und damit Spitzenreiter ist wie im vergangenen Jahr die SDK. Sie bietet in jeder Kategorie mindestens einen Tarif mit der Höchstnote.
  • Danach folgt die Barmenia mit fünf Höchstnoten. Bei den Sehhilfen hat es hier nicht zur Top-Bewertung gereicht.
  • Gleich mit der Barmenia zieht der Münchener Verein. Hier sind es die Naturheilverfahren, die schlechter bewertet wurden.
  • In vier Kategorien die Höchstnote erhielten ARAG, Concordia, DFV, DKV, Gothaer und INTER.
Die Bewertungen beim Zahnschutz

Den größten Wettbewerb liefern sich die Versicherer im Bereich der Zahnbehandlungen und des Zahnersatzes. Hier wurden für das Rating dann auch die meisten Tarife untersucht. In der Kategorie Zahnbehandlung inklusive Zahnprophylaxe und professionelle Zahnreinigung erhielten 21% der Tarife die Top-Note. Gut ein Viertel der Tarife wird als ungenügend bewertet, allerdings liegt dies auch daran, dass beispielsweise die Zahnreinigung nicht inkludiert ist. Beim Zahnersatz, zum Bespiel Kronen, Implantate und Inlays, erzielt etwa jeder fünfte Tarif ein „hervorragend“.

Knapp ein Viertel der stationären Tarife sind top

Mit Blick auf die stationären Tarife prüfte Franke und Bornberg insbesondere die Erstattung für ärztliche Leistungen (Chef-/ bzw. Privatarztbehandlung), vor- und nachstationäre Behandlung, Leistungen für das Ein- oder Zweibettzimmer sowie die freie Krankenhauswahl. 23% der Tarife schneiden dabei „hervorragend“ ab. 27 von 123 Tarifen kommen über die Note „befriedigend“ nicht hinaus. Darunter fallen auch Angebote, die nur für Unfälle und/oder schwere Erkrankungen leisten und damit nur eine Ausschnittsdeckung bieten, berichtet das Analysehaus.

Das Abschneiden bei Sehhilfe, Naturmedizin und Vorsorge

In den Kategorien Sehhilfe, Naturheilverfahren und Vorsorge werden die Spitzenbewertungen dann weniger. Im Bereich Sehhilfen erhielten 14% der Tarife ein FFF+, bei den Naturheilverfahren 7%. Hier untersuchte Franke und Bornberg, welche alternativen Heilmethoden ein Tarif abdeckt und wie viel Prozent der Kosten dieser übernimmt. Für einen Top-Tarif sind mindestens 80% bis zu einem Rechnungsbetrag von 1.000 Euro ein Muss.

In der Kategorie Vorsorge wurden beispielsweise die Fragen gestellt, welche Vorsorgeuntersuchungen und Schutzimpfungen über das gesetzliche Maß hinaus versichert sind und wie viel erstattet der Tarif jeweils. 16% der Tarife können hier in allen Aspekten überzeugen. Bei diesen drei Kategorien wurden ambulante Tarife untersucht, es flossen also auch Tarife ein, die die Leistungen der jeweiligen Kategorie gar nicht enthalten. Weitere Informationen zum Rating finden sich auf der Website von Franke und Bornberg. (bh)

Bild: © bidala – stock.adobe.com