Diese Ansprachevarianten werden akzeptiert
Untersucht wurde daher auch, wie verschiedene Anspracheformen angenommen werden. Es zeigt sich: Die Nennung beider Geschlechter ist mit insgesamt 81% am meisten akzeptiert. Es folgen das generische Maskulinum („Anleger“) mit 76% und die geschlechtsneutrale Formulierung („Versicherungsnehmende“, 75%). Im Detail zeigt sich hier, dass die Älteren die Nennung beider Geschlechter sogar etwas häufiger positiv beurteilen als das traditionelle generische Maskulinum (28% vs. 25%). Zudem bevorzugen sie diese Form des Genderns eher als die Jüngeren (25%). Denn unter diesen sprechen sich noch mehr für die geschlechtsneutrale Formulierung (31%) aus. Besonders in den sozialen Netzwerken von Versicherern wird die Nennung beider Geschlechter für angemessen gehalten. Der Anteil der Verärgerten ist bei keiner der betrachteten Varianten höher als 35%.
Lieber ein „Du“ oder ein „Sie“?
Und wie sieht es mit dem Duzen aus? Auch dazu gibt die Untersuchung entsprechende Ergebnisse her: Lediglich 17% finden das Duzen in der Werbung oder in den sozialen Netzwerken gut, wohingegen 21% sich darüber ärgern. Von den Online-Kundinnen und -kunden finden 22% ein „Du“ in Ordnung. Bei den Maklerkunden und -kundinnen finden das Duzen nur 9% positiv. In der persönlichen Beratung mit der Vermittlerin oder dem Vermittler wünschen sich 17% das „Du“, während 53% in der Versicherungsberatung lieber gesiezt werden möchten.
Gendern und Duzen nach Alter?
Abschließend unterteilt Sirius Campus die Kundinnen und Kunden in drei Gruppen:
- Die jüngste Altersgruppe (bis 30 Jahre), die sowohl dem Duzen als auch dem Gendern in der Kundenansprache tendenziell positiv gegenübersteht
- Die mittlere Altersgruppe (31- bis 55 Jahre), die das Duzen prinzipiell befürwortet, aber beim Gendern Vorbehalte hat
- Die höchste Altersgruppe (über 55 Jahre), die sich sowohl mit Gendern als auch mit Duzen eher schwertut
Schlussfolgerungen für Zielgruppen der Versicherer
Dazu Martin Gattung, Gründer und Geschäftsführer der Aeiforia GmbH: „Die Befragung zeigt, dass Versicherer hinsichtlich Kommunikationsweg, Anrede und Sprache noch zielgruppenorientierter vorgehen müssen, wenn sie ihre Kunden erreichen wollen. Was nutzen Online-Kundenportale, wenn sie nur von Wenigen genutzt werden? Digitalisierung ist auf dem Vormarsch, aber bei Weitem noch nicht überall angekommen.“
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