Big Player setzen auf Weiterbildung
Führende Versicherer investieren in gezielte Weiterbildungsinitiativen wie Datenakademien und KI-Leadership-Trainingsprogramme, um Kompetenzen auf allen Ebenen aufzubauen. Die Kombination von fachlichen und technischen Fähigkeiten ist entscheidend für die erfolgreiche Skalierung von KI und die Förderung eines nachhaltigen Wandels im Versicherungswesen. Strategische Partnerschaften mit Start-ups, Technologiefirmen und Beratungsunternehmen ermöglichen es Versicherern, KI-Initiativen schnell zu skalieren und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Strategien zur Überwindung von Hürden
Um die Herausforderungen der KI-Integration zu meistern, setzen Versicherungsunternehmen zunehmend auf Outsourcing und strategische Partnerschaften. Diese Ansätze ermöglichen es, externe Expertise zu nutzen und gleichzeitig die Kontrolle über kritische Geschäftsprozesse zu behalten. Die Kombination aus internem Fachwissen und externen Partnerschaften schafft eine flexible und skalierbare KI-Infrastruktur, die den Anforderungen des eigenen Geschäftsmodells gerecht wird.
„Center of Excellence“-Modell
Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg ist die Realisierung eines KI-Betriebsmodells, das auf die spezifischen Geschäftsziele und den KI-Reifegrad eines Unternehmens abgestimmt ist. Die Studie zeigt, dass 35% der Versicherer ein „Center of Excellence“-Modell verfolgen, was bedeutet: Die Expertenteams verbleiben größtenteils in ihrer jeweiligen Fachabteilung, werden aber von einem zentralen Team befähigt, das KI-Initiativen übergreifend koordiniert, standardisiert sowie weitere Services für die Fachabteilungen anbietet. Andere Modelle wie „Consulting“ und „Factory“ sind ebenfalls verbreitet und bieten spezifische Vorteile je nach organisatorischen Bedürfnissen und gewünschtem Grad der Zentralisierung.
Ein effektives KI-Betriebsmodell muss flexibel genug sein, um sowohl zentrale Governance als auch abteilungsspezifische Flexibilität zuzulassen. Der Ansatz muss ermöglichen, zentrale Datenverwaltungs- und Qualitätsstandards zu sichern, während gleichzeitig die spezifischen Anforderungen der einzelnen Fachbereiche berücksichtigt werden.
Change Management
Zudem spielt Change Management eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Integration von KI in die Organisation: Es müssen sowohl technische/analytische Fähigkeiten als auch fachliche/kommunikative Fähigkeiten in interdisziplinären Teams zusammenkommen. Das bedeutet konkret, dass IT und Fachbereiche noch enger zusammenarbeiten müssen und datengetriebene Teams entstehen. Nur 35% der Versicherer verfügen aktuell über einen gut definierten Change-Management-Plan. Hier liegen noch viele ungenutzte Potenziale zur Förderung des kulturellen Wandels sowie zum Überwinden organisatorischer Widerstände. Konkret geht es dabei um die Schaffung einer Kultur des kontinuierlichen Lernens und der Anpassungsfähigkeit, um die Mitarbeitenden auf die Veränderungen, auch der potenziellen Veränderung ihrer zukünftigen Arbeitsplätze, vorzubereiten.
Fazit
Die erfolgreiche Skalierung von KI in der Versicherungsbranche erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl technologische als auch organisatorische Aspekte berücksichtigt. Je nach Geschäftsmodell und Reifegrad der KI-Integration unterscheiden sich die konkreten KI-Strategie. In jedem Fall zeigt sich jedoch, dass die Kombination aus dem Aufbau interner Kompetenzen und dem Schließen externer Partnerschaften helfen kann, das volle Potenzial von KI auszuschöpfen.
Mit der umfassenden Integration von KI hat die Versicherungsbranche die Möglichkeit, nicht nur die eigene Effizienz zu steigern, sondern auch neue Geschäftsfelder zu erschließen und die Kundenzentrierung zu stärken. So haben Unternehmen die Chance, sich als Vorreiter in einem Markt zu positionieren, der sich schnell weiterentwickelt.
Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 03/2025 und in unserem ePaper.
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