Der Januar ist vorbei und damit für viele deutsche Autofahrer der Monat, in dem ihre Kfz-Versicherung den ganzen oder Teil des Jahresbeitrags vom Konto abbucht. Und der dürfte bei der Mehrheit dieses Jahr höher ausgefallen sein als im Vorjahr. Das zeigt eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox. Demnach waren 86% der Autobesitzer in Deutschland mit einer Erhöhung konfrontiert.
Während 66% der befragten Autobesitzer angaben, dass ihr Beitrag gestiegen ist, ist er für weitere 20% der Befragten stabil geblieben. Hierbei handle es sich allerdings um eine indirekte Erhöhung, so Verivox, da keiner der Befragten innerhalb der letzten zwölf Monate einen Schaden gemeldet hatte – die Schadenfreiheitsklasse hätte also klettern, die Beiträge sinken sollen. Lediglich 8% der befragten Autofahrer berichteten von einer gesunkenen Prämie.
Versicherer stehen weiter unter Druck
Auf AssCompact Nachfrage gaben sich die Versicherer verschwiegen darüber, wie viele Kunden von Prämiensteigerungen betroffen waren. Als Grund gaben die Versicherer unter anderem an, dass sie abwarten müssen, um die Konzernzahlen des vergangenen Geschäftsjahres zu kommunizieren bevor es möglich ist, einzelne Geschäftszahlen weiterzugeben. Mehrere Versicherer bestätigten jedoch erneut, dass die Rahmenbedingungen deutliche Prämienerhöhungen nötig gemacht haben.
„Die wirtschaftlichen und auch politischen Rahmenbedingungen haben weiterhin starken Einfluss auf die Versicherungsbranche bzw. die Kfz-Versicherung, so dass auch wir uns an diese externen Faktoren anpassen müssen“, heißt es von der VHV. Darunter seien Kostentreiber wie steigende Ersatzteil- und Werkstattkosten, aber auch eine Zunahme der Schäden durch Elementarereignisse. Auch bei der R+V seien „deutliche Beitragssteigerungen auf breiter Basis“ nötig gewesen.
„Insgesamt lässt sich feststellen, dass der Markt in der Kfz-Versicherung aufgrund der anhaltenden Schadenkosteninflation und abgeleiteten Prämiensteigerungen im privaten sowie im gewerblichen Bereich enorm unter Druck steht“, schreibt der VHV.
Laut dem Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) steuern die Kfz-Versicherern für das Jahr 2024 auf Verluste von rund 2 Mrd. Euro zu.
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