Große Preisspanne auch in Süditalien
Auch in Süditalien und den Inselregionen variieren die Preise teils erheblich. Auf Capri bewegten sich die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für hochwertige Immobilien mit Meerblick im Jahr 2024 bei bis zu 14.000 Euro. An der Amalfiküste lag die Spanne in Ravello oder Positano zwischen 6.000 und 10.000 Euro.
Erstwohnsitze im Norden, Investoren im Süden
Spiegelbildlich zum differenzierteren Preisgefüge habe auch das Nachfrageverhalten im italienischen Premiumimmobilienmarkt eine klare regionale Ausprägung gezeigt, heißt es von den Experten von Engel & Völkers. In Norditalien machten 2024 der Kauf von Immobilien als Erstwohnsitze rund die Hälfte der Transaktionen aus. In Mittelitalien dominierten Zweitwohnsitze mit einem Anteil von 45% das Marktgeschehen. Den höchsten Anteil an Investmentkäufen wies der Süden Italiens auf einschließlich der Inseln. 28% aller Transaktionen dienten dort der Kapitalanlage.
Energieeffizienz auch im Premiumsegment relevanter
Dem Thema Energieeffizienz kommt auch im italienischen Premiumsegment eine steigende Bedeutung zu, vor allem bei internationalen Käufern. „Gerade Interessenten aus Nordeuropa legen verstärkt Wert auf moderne Haustechnik und energetisch sanierte Objekte“, erläutet Muhannad Al Sahni. Zwar würden in vielen Regionen aufwändig modernisierte Bestandsimmobilien gegenüber Neubauten dominieren, doch auch hier steige die Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen – etwa durch Wärmepumpen, verbesserte Dämmung oder Solartechnik. „Der Sanierungszustand hat mittlerweile auch in Italien Einfluss auf den Immobilienwert und kann sich deutlich im Preis niederschlagen. Dieser Aspekt wird dem Markt langfristig neue Impulse geben und sich neben der Lage als fester Wertfaktor im Premiumsegment etablieren“, so Al Sahni weiter.
Moderater Preisanstieg 2025 erwartet
Für das laufende Jahr gehen die Experten von Engel & Völkers von einem moderaten Preisanstieg aus, bedingt durch eine steigende Angebotsknappheit in Toplagen, dem anhaltenden Interesse internationaler Käufer und einer vergleichsweise stabilen volkswirtschaftlichen Lage in Italien.
Zugleich dürfte die Preisentwicklung regional unterschiedlich ausfallen: In etablierten Märkten wie Mailand, Rom oder den Inseln ist mit einer Seitwärtsbewegung zu rechnen, wohingegen aufstrebende Regionen wie etwa Apulien oder das Inland der Toskana weiteres Aufwärtspotenzial bieten. „Italiens Toplagen zählen zu den begehrtesten Standorten weltweit und sind daher weitgehend resistent gegenüber konjunkturellen Schwankungen. Spannend wird in 2025 die Entwicklung in Mikrolagen und bislang weniger beachteten Regionen mit Potenzial – insbesondere dort, wo Sanierungen neue Chancen für Investments eröffnen”, so das Fazit von Al Sahni. (tik)
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