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16. April 2025
Italien: Immobilienpreise in Toplagen legen wieder zu
Italien: Immobilienpreise in Toplagen legen wieder zu

Italien: Immobilienpreise in Toplagen legen wieder zu

Nach zwei Jahren der Konsolidierung ziehen die Preise für Premiumimmobilien in Italien wieder an. 2024 sind sie landesweit im Schnitt um 1,3% gestiegen, wie ein Bericht von Engel & Völkers zeigt. Hoch im Kurs stehen Toplagen in Norditalien und auf Sardinien mit Preisen bis zu 32.000 Euro pro Quadratmeter.

Nach herausfordernden Zeiten für den Immobilienmarkt in Italien haben die Preise für Luxusdomizile 2024 wieder zugelegt. Dies geht aus dem erstmals veröffentlichten landesweiten „Marktbericht Italien 2025“ von Engel & Völkers hervor. Die Analyse wurde in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsforschungsinstitut Nomisma erstellt.

Nach einem schwachen ersten Quartal mit einem Minus von 7,2% hat die Dynamik am Transaktionsmarkt in Italien sukzessive zugenommen: Im vierten Quartal 2024 wurde mit einem Plus von 7,6% der Rückgang der ersten neun Monate vollständig kompensiert. „Der Markt zeigt eine bemerkenswerte Stabilität und bleibt sowohl für einheimische als auch internationale Käufer attraktiv“, erklärt Muhannad Al Salhi, CEO von Engel & Völkers Italien. „Neben der Lage spielt zunehmend auch der energetische Zustand eine zentrale Rolle.“

Sardinien als HotSpot

Italiens Premiumimmobilienmarkt ist weiterhin heterogen, was die Preise angeht. Zu den exklusivsten Lagen des Landes zählte 2024 nach wie vor Sardinien: In Porto Cervo und Porto Rotondo lagen die Spitzenpreise bei bis zu 32.000 Euro pro Quadratmeter. Sehr gefragt ist außerdem Norditalien, das nach wie vor Spitzenpreise verzeichnete. Im Süden rücken zunehmend aufstrebende Regionen wie Apulien, Sizilien und Salento ins Blickfeld, bedingt durch eine wachsende Investitionsbereitschaft und internationale Nachfrage. Die Preisschere reichte dabei im Jahr 2024 von rund 1.000 bis über 30.000 Euro pro Quadratmeter. Laut Engel & Völkers lässt sich an dieser großen Spanne die ausgeprägte Standortvielfalt sowie die anhaltende Attraktivität des italienischen Marktes ablesen.

Teures Pflaster Mailand

In Norditalien bildet Mailand nach wie vor das Zentrum des Premiumimmobilienmarkts. Die Preise für hochwertig sanierte Domizile in Toplagen wie Brera lagen bei bis zu 22.000 Euro pro Quadratmeter. Auch an der ligurischen Küste waren Spitzenpreise zu verzeichnen: So kam der Quadratmeter einer exklusiven Immobilie mit Meerblick in Portofino auf bis zu 25.000 Euro. Ein hohes Preisniveau weist auch der Wintersportort Cortina d’Ampezzo auf mit Quadratmeterpreisen von 18.000 bis 24.000 Euro.

Oberitalienische Seen sehr gefragt

Die oberitalienischen Seen wie der Lago di Como und Lago Maggiore zählen zu den begehrtesten Adressen für internationale Käufer. Die Preise bewegten sich 2024 zwischen 2.400 und 10.000 Euro pro Quadratmeter, je nach Lage und Ausstattung.

Immobilien in gefragten Lagen in Rom kamen auf 7.500 Euro pro Quadratmeter, die Spitzenwerte betrugen über 10.000 Euro. Ein ähnliches Preisniveau wiest Florenz auf, vor allem im historischen Zentrum. In der Toskana und Umbrien kosteten hochwertig sanierte Landhäuser zwischen 2.500 und 5.000 Euro pro Quadratmeter. In den Chianti-Hügeln lagen die Preise für historische Villen bei bis zu 8.000 Euro. 

Große Preisspanne auch in Süditalien

Auch in Süditalien und den Inselregionen variieren die Preise teils erheblich. Auf Capri bewegten sich die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für hochwertige Immobilien mit Meerblick im Jahr 2024 bei bis zu 14.000 Euro. An der Amalfiküste lag die Spanne in Ravello oder Positano zwischen 6.000 und 10.000 Euro.

Erstwohnsitze im Norden, Investoren im Süden

Spiegelbildlich zum differenzierteren Preisgefüge habe auch das Nachfrageverhalten im italienischen Premiumimmobilienmarkt eine klare regionale Ausprägung gezeigt, heißt es von den Experten von Engel & Völkers. In Norditalien machten 2024 der Kauf von Immobilien als Erstwohnsitze rund die Hälfte der Transaktionen aus. In Mittelitalien dominierten Zweitwohnsitze mit einem Anteil von 45% das Marktgeschehen. Den höchsten Anteil an Investmentkäufen wies der Süden Italiens auf einschließlich der Inseln. 28% aller Transaktionen dienten dort der Kapitalanlage.

Energieeffizienz auch im Premiumsegment relevanter

Dem Thema Energieeffizienz kommt auch im italienischen Premiumsegment eine steigende Bedeutung zu, vor allem bei internationalen Käufern. „Gerade Interessenten aus Nordeuropa legen verstärkt Wert auf moderne Haustechnik und energetisch sanierte Objekte“, erläutet Muhannad Al Sahni. Zwar würden in vielen Regionen aufwändig modernisierte Bestandsimmobilien gegenüber Neubauten dominieren, doch auch hier steige die Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen – etwa durch Wärmepumpen, verbesserte Dämmung oder Solartechnik. „Der Sanierungszustand hat mittlerweile auch in Italien Einfluss auf den Immobilienwert und kann sich deutlich im Preis niederschlagen. Dieser Aspekt wird dem Markt langfristig neue Impulse geben und sich neben der Lage als fester Wertfaktor im Premiumsegment etablieren“, so Al Sahni weiter.

Moderater Preisanstieg 2025 erwartet

Für das laufende Jahr gehen die Experten von Engel & Völkers von einem moderaten Preisanstieg aus, bedingt durch eine steigende Angebotsknappheit in Toplagen, dem anhaltenden Interesse internationaler Käufer und einer vergleichsweise stabilen volkswirtschaftlichen Lage in Italien.

Zugleich dürfte die Preisentwicklung regional unterschiedlich ausfallen: In etablierten Märkten wie Mailand, Rom oder den Inseln ist mit einer Seitwärtsbewegung zu rechnen, wohingegen aufstrebende Regionen wie etwa Apulien oder das Inland der Toskana weiteres Aufwärtspotenzial bieten. „Italiens Toplagen zählen zu den begehrtesten Standorten weltweit und sind daher weitgehend resistent gegenüber konjunkturellen Schwankungen. Spannend wird in 2025 die Entwicklung in Mikrolagen und bislang weniger beachteten Regionen mit Potenzial – insbesondere dort, wo Sanierungen neue Chancen für Investments eröffnen”, so das Fazit von Al Sahni. (tik)

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