Versicherungsmakler profitieren von Maklerpools durch vielfältige Vorteile, wie etwa dem Zugang zu einer breiten Palette an Produkten, effizienteren Arbeitsabläufen und modernen technischen Tools. Doch die Zusammenarbeit ist nicht ohne Herausforderungen und birgt diverse Einzelrisiken. Eine existenzielle Bedrohung oder ein singuläres Großrisiko sehen Makler dabei jedoch nicht, wie die AssCompact Studie „Pools & Dienstleister 2025“ zeigt.
Risiko Nummer 1: Investoren
Einige der in der Studie identifizierten Risiken begleiten die Branche bereits seit Langem und gehören zu den Dauerbrennern in der Zusammenarbeit zwischen Pools und Maklern. Das derzeit am häufigsten genannte Risiko (36%) hingegen ist eine vergleichsweise neue Entwicklung: die Übernahme eines Pools oder Dienstleisters – und damit eines Unternehmens, dem Makler indirekt ihre Kundenverhältnisse anvertrauen – vonseiten eines Investors.
Der Einstieg eines Investors signalisiert zunächst, dass Private-Equity-Unternehmen an das Geschäftsmodell der Maklerpools glauben und großes Wachstumspotenzial sehen – ein Aspekt, der das Vertrauen der Versicherungsmakler stärken könnte. Doch bislang spielte bei der Wahl eines Pool-Partners oft nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch die Persönlichkeit der Eigentümer eine entscheidende Rolle. Während die bisherigen Eigentümer meist Branchenkenner waren, die die Bedürfnisse der Makler genau verstanden, könnte künftig die Gewinnmaximierung stärker in den Vordergrund rücken – möglicherweise auf Kosten der Maklerinteressen. Zudem positionierten sich viele Pools bislang bewusst als eigentümergeführte und unabhängige Unternehmen, ein Versprechen, das unter einer Investorenstruktur an Bedeutung verlieren könnte.
Unabhängigkeit bleibt zentraler Faktor
Bemerkenswert ist, dass die Beteiligung von Versicherern an einem Maklerpool heute deutlich weniger Sorgen bereitet. Lediglich 14% der Befragten sehen darin ein Risiko – noch vor einigen Jahren war diesbezüglich die Angst vor einem möglichen Verlust der Unabhängigkeit des Pools wesentlich ausgeprägter.
Dennoch bleibt das Thema Unabhängigkeit für Versicherungsmakler ein zentrales Anliegen, wenn auch im Kontext zum Maklerhaus selbst. So beschäftigt 34% der Studienteilnehmer weiterhin die – zumindest gefühlte – Gefahr, dass ihre Bestände gefährdet sein könnten und ihre Entscheidungsfreiheit durch die Zusammenarbeit mit Pools und Dienstleistern eingeschränkt werden könnte. Zudem sorgen sich 31% der Befragten darüber, was im Falle einer Insolvenz oder Schließung ihres Poolpartners mit ihren Geschäftsbeziehungen geschieht.
Hinter diesen drei größten Risikoeinschätzungen reiht sich eine Vielzahl weiterer Bedenken ein – darunter die Möglichkeit, dass die Beendigung der Geschäftsbeziehung vom Pool ausgeht oder dass Bestandsverträge nicht übertragen werden (siehe nebenstehende Grafik).
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