Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer halten ihre Altersvorsorge aufgrund der Entwicklungen um den Ukraine-Krieg für wichtiger als zuvor. Das zeigt die sechste Ausgabe der Deloitte-Studie zur betrieblichen Altersvorsorge (bAV) aus Arbeitnehmersicht. Aufgrund von akuten Krisen rückt die langfristige Vorsorge somit anscheinend nicht in den Hintergrund.
61% befürchten Einbußen
Der Einfluss des Ukraine-Krieges wirkt sich sogar negativer auf die Stimmung der Befragten aus als die Pandemie der vergangenen Jahre. 61% befürchten Einbußen bei ihrer Altersversorgung. Bei der Befragung des Vorjahres waren es 39%.
Interesse an bAV wächst
Ein wichtiges Ergebnis der Deloitte-Befragung: Das Interesse an betrieblicher Altersversorgung steigt. Viele haben sich innerhalb des letzten Jahres mit dem Thema beschäftigt, nämlich 42%. Im Vorjahr konnten nur 29% dies von sich behaupten. Auch interessant: Die bAV hat laut Umfrage andere zusätzliche Maßnahmen zur Sicherung der eigenen Rente als häufigste zusätzliche Sparmaßnahme verdrängt, darunter das Sparbuch, Immobilien und die Riesterrente. Während sie in den Vorjahren noch zurückging, erreicht die bAV nun einen neuen Höchststand von 50%.
Viel Potenzial ungenutzt
Andererseits bleibt Deloitte zufolge aber auch noch Luft nach oben. Denn die andere Hälfte der Befragten erhält weiterhin keine Unterstützung ihres Arbeitgebers. Somit bleibe auch viel Potenzial ungenutzt. Dabei kann solch ein Benefit ausschlaggebend bei der Wahl des neuen Arbeitgebers sein, wie Peter Devlin, Partner und Leiter des Fachbereichs Benefits & Compensation bei Deloitte, weiß: „Der Stellenwert der betrieblichen Altersversorgung in Deutschland hat im Vergleich zum Vorjahr – aber auch im Langzeittrend – substanziell zugenommen. Mehr als die Hälfte unserer Befragten nannten sie als wichtiges Kriterium für einen Jobwechsel. Unternehmen können auf diese Entwicklung reagieren und in Zeiten des Fachkräftemangels mit ihrem bAV-Angebot punkten.“
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