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31. August 2023
The heat is on: Übernahmefieber im Maklermarkt (Teil 2)

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The heat is on: Übernahmefieber im Maklermarkt (Teil 2)

… und auf der Verkäuferseite

Auf der Verkäuferseite treiben insbesondere folgende Aspekte die aktuelle Konsolidierungswelle:

Ungeregelte Unternehmensnachfolgen bei inhabergeführten Maklerfirmen. Sie fördern die Bereitschaft, sich gerade „kooperativen Strukturen“ anzuschließen, bei denen das „Lebenswerk“ des Inhabers bestehen bleibt. „Ich hätte mir auch irgendwann überlegen müssen, wie ich Nachfolger finde ... Das Gefühl, dass das, was man selbst aufgebaut hat, erhalten bleibt, man gleichzeitig aber in einer immer besseren Mannschaft spielt, ist faszinierend“, so Sebastian Jochheim, geschäftsführender Gesellschafter der Gossler, Gobert und Wolters Gruppe.

Der eingeschränkte Zugang zum Markt für Nachwuchstalente als Folge des Negativ-Images der O Versicherungsvermittlung – auch wenn Makler und gebundene Vertreter in den einschlägigen Umfragen ungerechtfertigterweise in einen Topf geworfen werden. „Die Versicherungsbranche ist nach wie vor sehr traditionell geprägt, was weder sonderlich hip noch cool ist …“, so Daniel Heinzler, Finanzvorstand der ARTUS Gruppe.

Die Fähigkeit, eigenen mittelständischen Kunden auch internationale Begleitung bieten zu können. Sie wird gerade für Maklerhäuser mit Schwerpunkten in den exportstarken Branchen immer wichtiger.

Die Überwindung von Investitionsrückständen speziell bei der unerlässlichen Digitalisierung der eigenen Unternehmensorganisation und der Umsetzung der steigenden regulatorischen Anforderungen.

Bei kleineren Mittelstandsmaklern dürfte auch die zunehmende Fokussierung von Versicherern auf größere und große Makler bei der Angebotsunterstützung und Schadenregulierung dazu beitragen, einen Verkauf in Betracht zu ziehen.

Und schließlich der Lockruf des Geldes: Für klar positionierte und zukunftssicher aufgestellte Maklerunternehmen mit Gesamtcourtagen ab 2,5 Mio. Euro wurden in der jüngeren Vergangenheit Kaufpreise auf der Basis von zweistelligen EBITDA-Multiples kolportiert – und auch im Bereich ab 1 bis 2,5 Mio. Euro waren die Bewertungen im oberen einstelligen Bereich attraktiv. Aufgrund des steilen Zinsanstiegs seit 2021 erscheint allerdings ein Rückgang der Multiples wahrscheinlicher als ein weiterer Anstieg.

Lesen Sie auch: The heat is on: zum Übernahmefieber unter Gewerbe- und Industriemaklern

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 08/2023 und in unserem ePaper.

Fortsetzung folgt in AssCompact 09/2023 und online: Verschiebung der Kräfteverhältnisse

Bild: © Dom Creative – stock.adobe.com; Grafik: © MaklerRadar

 
Ein Artikel von
Klaus-Jürgen Baum