Gegensätze bei bAV und Riester-Rente
Zwei Gegensätze lassen sich bei den Themen betriebliche Altersvorsorge und Riester beobachten. Denn die Versicherer konnten 2021 bei den bAV-Beitragen ein Plus von 3,7% einfahren. Das Neugeschäft stieg um 13% auf gut 650.000 Verträge. Anders sieht es jedoch bei der Riester-Rente aus. Für diese gebe es laut Rollinger kaum noch Angebote, bedingt durch die gesetzliche Verpflichtung zu einer 100%-Garantie gepaart mit dem zuletzt noch einmal deutlich abgesenkten Höchstrechnungszins von 0,25%. Das Neugeschäft mit Riester-Verträgen ist letztes Jahr um satte 60% zurückgegangen.
Private Krankenversicherung
In der PKV haben sich die Beitragseinnahmen 2022 um 3,1% auf rund 46,8 Mrd. Euro erhöht. 41,7 Mrd. Euro fallen davon auf die Krankenversicherung, 5 Mrd. Euro auf die Pflegeversicherung, wobei es sich bei Letzterem um ein Plus von satten 14,7% handelt. Dies sei insbesondere auf starke Leistungsausweitungen durch die gesetzlichen Pflegereformen zurückzuführen. Die ausgezahlten Versicherungsleistungen der PKV lagen 2022 bei 33 Mrd. Euro – 3,8% mehr als im Vorjahr. 30,8 Mrd. Euro fallen davon auf die Krankenversicherung, 2,3 Mrd. Euro auf die Pflegeversicherung.
So blickt der GDV auf 2023
In diesem Jahr soll es wieder ein Beitragswachstum geben. 3% soll es Rollinger zufolge in etwa betragen, allerdings mit unterschiedlichen Entwicklungen in den verschiedenen Geschäftsbereichen.
„Spürbares Beitragsplus“ in der Kfz-Versicherung
Gerade in der Kfz-Versicherung rechnet der GDV-Präsident mit einem guten Beitragsjahr. Entspannungen in den Lieferketten dürften für mehr Neuzulassungen sorgen und steigende Ersatzteilpreise sowie Werkstattkosten würden zu einem höheren Schadenaufwand führen. Diesen erwartet Rollinger auch in der Wohngebäudeversicherung, wo sich steigende Material- und Handwerkerkosten besonders deutlich bemerkbar machen würden. Selbst bei einer Abkühlung der Baukonjunktur stelle sich Rollinger am Ende ein Beitragsplus von 16% vor.
Insgesamt soll das Beitragswachstum in der Schaden- und Unfallversicherung bei etwa 6% liegen, bei einem leichteren Wachstum in der Unfall-, der Rechtsschutz- und der Allgemeinen Haftpflichtversicherung. Die Inflation werde sich weiterhin bei Versicherungssummen und Beiträgen niederschlagen. Auf der anderen Seite dürften der starke Wettbewerb und die schwierige finanzielle Situation vieler Haushalte die Beitragsentwicklung dämpfen.
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