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30. Juli 2024
Exklusiv: „Präventionsversicherer werden erfordert Umdenken“

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Exklusiv: „Präventionsversicherer werden erfordert Umdenken“

Die NÜRNBERGER hat den Prozess des Umbaus zum „Präventionsversicherer“ begonnen. Im exklusiven AssCompact Interview spricht Vertriebsvorstand Andreas Politycki über die damit verbundenen Änderungen für das Unternehmen, die Mitarbeiter und die Zusammenarbeit mit Maklern.

Herr Politycki, die Nürnberger Versicherung hat einen Wandel im Konzern eingeleitet. Speziell möchten Sie zum „Präventionsversicherer“ werden. Was genau bedeutet das und warum haben Sie sich für diesen Weg entschieden?

Wir wollen Präventionsversicherer werden, um damit den zunehmenden Risiken durch Klimawandel und steigende Gesundheitskosten zu begegnen und dafür zu sorgen, dass Schäden im besten Fall gar nicht erst entstehen. Nur so kann Versicherungsschutz in Deutschland unserer Meinung nach bezahlbar bleiben. Um dies zu erreichen, werden unsere Produkte künftig mit Präventionsbausteinen aufgewertet, um für ein möglichst sorgen- und schadenfreies Leben unserer Kunden zu sorgen. Versicherungsschutz also nicht nur für danach, sondern auch für davor. Selbstverständlich werden wir weiterhin ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten.

Welche Änderungen ergeben sich daraus für die Produktpalette der NÜRNBERGER?

Mit unserer App „Betterdoc“ können sich unsere Kunden schon jetzt eine zweite Arztmeinung einholen und Unterstützung bei der Arztwahl erhalten. Unsere App „Coach:N“ bietet Versicherten Angebote zur Verbesserung der körperlichen und seelischen Gesundheit. In der Sachversicherung arbeiten wir derzeit daran, Kunden Hinweise über Schlechtwetterlagen und somit Handlungsvorschläge geben zu können. Diese Art von Services werden wir weiter ausbauen. Perspektivisch wird jedes unserer Produkte einen Präventionsbaustein enthalten.

Was bedeutet das für die Belegschaft? Wie werden sich ihre Rollen durch die Transformation verändern?

Der Ansatz „Versicherungsschutz nicht nur für danach, sondern auch für davor“ erfordert ein Umdenken – von der Produktentwicklung über die Versicherungstechnik bis zur Vermarktung. Unser Anspruch ist es zudem, dass wir alles, was wir zum Thema Prävention anbieten, erst selbst testen. Bevor wir uns aber intensiv dem Thema Präventionsversicherer widmen, machen wir mit „Fit für die Zukunft“ unsere Hausaufgaben: Wir werden effizienter, optimieren und konzentrieren uns auf die Themen, Prozesse und Produkte, die Mehrwerte schaffen. Hiervon ist kein Bereich ausgenommen. Dort, wo Aufgaben und damit Stellen wegfallen, bieten wir Weiterqualifizierung für freie Stellen im Unternehmen an. Zudem wollen wir unseren Mitarbeitern auch mehr Verantwortung geben, indem wir Schnittstellen reduzieren, damit die Mitarbeiter z. B. einen Fall mit einem Kunden abschließen können, bei dem sie früher noch mit drei Kollegen Rücksprache halten mussten.

Sie reden von einer „Verschlankung von Prozessen“. Welche Rolle spielen hier Digitalisierung und der Einsatz von künstlicher Intelligenz?

Bei der Verschlankung geht es sowohl um die Fokussierung unserer Aktivitäten als auch um die Optimierung von Prozessen. Da kommt ganz Unterschiedliches zum Einsatz: von der Nutzung der Lean-Methodik über die Digitalisierung und Automatisierung bis zum Einsatz von KI. Wir automatisieren beispielsweise bei Postrückläufern und der Prüfung von Anträgen und Deckungen und digitalisieren Vertragsänderungen. Wir werden auch unser Kundenportal fortlaufend weiterentwickeln, um noch mehr Kunden für diese schnellere, nachhaltige und bequeme Kommunikationsform zu gewinnen.

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