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31. August 2020
Digitale Rentenübersicht: Kabinett bringt säulenübergreifende Renten-Info auf den Weg

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Digitale Rentenübersicht: Kabinett bringt säulenübergreifende Renten-Info auf den Weg

Kritik und Lob von Interessensverbänden
BdV kritisiert verengte Sicht des Vorhabens

Doch wenngleich das Vorhaben schon lange in den Startlöchern steht, stößt die geplante Umsetzung nicht überall auf Gegenliebe. Der Bund der Versicherten e. V. (BdV) beispielsweise kritisiert das Vorhaben als Stückwerk. Nach Ansicht des BdV liegt der Fokus des Gesetzentwurfs zu sehr auf den Lebensversicherern. Andere Sparformen der Altersvorsorge würden bis auf wenige Ausnahmen (Riester- und Rürup-Verträge) ignoriert.

Sparprodukte müssen einbezogen werden

Der BdV plädiert dementsprechend dafür, die Altersvorsorge weiter zu fassen und Sparprodukte in die Übersicht der persönlichen Altersvorsorgeaktivitäten mit einzubeziehen. Er verweist in diesem Zusammenhang auch auf die aktuell schlechte Verfassung der Lebensversicherer. So kommentierte BdV-Vorstandssprecher Axel Kleinlein dazu: „Es wird höchste Zeit, dass die Bundesregierung den toten Gaul Lebensversicherung nicht weiter reitet.“

VdK fordert Alternative für Personen ohne Internetanschluss

Der Sozialverband VdK weist in seiner Stellungnahme darauf hin, dass die Teile der Gesellschaft nicht vergessen werden dürfen, die noch immer keinen Internetzugang haben und dementsprechend nicht an dem geplanten Online-Portal partizipieren könnten. Wenngleich auch der VdK das Transparenzversprechen begrüßt, das mit dem Gesetzesvorhaben verbunden ist.

GDV hinterfragt technische Umsetzung

Positiv hingegen äußerte sich der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV). Der Verband begrüßt den Gesetzesentwurf grundsätzlich und merkt nur bei den Details der technischen Umsetzung Nachbesserungsbedarf an.

BVK sieht die Übersicht als Beratungsgrundlage

Auch der BVK glaubt, dass die Digitale Rentenübersicht zur Transparenz in der Altersvorsorge beitragen kann. So eine Übersicht stelle eine gute Grundlage für ehrbare Versicherungskaufleute dar, die ihre Kunden umfassend beraten wollten, merkte BVK-Präsident Michael Heinz an.

Lob und Ratschläge zum Datenschutz

Das Beratungsunternehmen Aon Solutions Germany äußert sich ebenfalls wohlmeinend zu dem Gesetzesvorhaben. Das ist jedoch kaum verwunderlich. Das Unternehmen hatte gemeinsam mit der Universität Ulm ein Gutachten zur Umsetzung des Online-Portals für die Digitale Rentenübersicht erstellt. Dieses Gutachten dient dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales nun als Grundlage, wenn es um die im Gesetzesentwurf vorgesehene Etablierung des Online-Portals geht. Um den Datenschutz der Bürger zu gewährleisten, fordert Aon, dass die Daten nicht zentral bei der Deutschen Rentenversicherung Bund gelagert werden, sondern erst beim Abruf aggregiert würden.

Bild: © Bobboz – stock.adobe.com