Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle in der Personenversicherung
Digitale Plattformen – ein Gamechanger?
Digitale Plattformen, die sich zwischen dem Versicherer und dem Vertriebskanal oder Endkunden positionieren, nehmen an Bedeutung zu. CHECK24 ist möglicherweise das prominenteste Beispiel, aber auch bAV-Plattformen, die die digitale Abwicklung des bAV-Geschäfts übernehmen, fallen in diese Kategorie und bauen ihr Geschäft aus, wie zum Beispiel die kürzliche Akquisition von eVorsorge durch Xempus erneut bestätigt. Auch Maklerpools greifen diese Entwicklung auf. So gelingt es Fonds Finanz, nicht zuletzt durch die Beteiligung am Deutschen Maklerverbund (DEMV) oder durch den Erwerb von softfair, eine umfassende Maklerplattform anzubieten, die neben Beratung und Tarifvergleichsrechner auch über ein Maklerverwaltungsprogramm verfügt sowie die gesamte Abwicklung mit den Versicherern übernimmt.
Konkurrenz durch Amazon?
Die Gefahr besteht, dass die Ertragsmargen der Versicherer immer stärker durch solche Anbieter abgeschöpft werden, was auch eine Motivation dafür sein könnte, dass die Etablierung einer eigenständigen Plattform zur Vernetzung der Assekuranz von BiPRO mit dem Titel BiPRO Hub vorangetrieben wird. Und nicht zuletzt bleibt die Frage im Raum, wann die wohl bekannteste digitale Endkundenplattform auch in Deutschland angreift. Der Amazon Insurance Store in Großbritannien könnte hier einen Vorgeschmack geben, wo Amazon den Versicherungsumfang, die Service-Levels sowie Rahmenbedingungen für die Schadenabwicklung unabhängig vom Versicherer definiert – und zwar durch „the Amazon way“, wie es auf der Website heißt.
Embedded insurance
In den letzten Jahren haben Versicherer auch verstärkt versucht, ihre Versicherungsprodukte im Huckepackverfahren mit dem eigentlichen Kernprodukt anzubieten – heute vielfach als embedded insurance bezeichnet. Hier wird ein starkes Wachstumspotenzial vermutet, wie beispielsweise die Allianz im Rahmen der Akquisition von Simplesurance betonte.
Restschuldgeschäft
Auch in der Lebensversicherung gibt es einige Beispiele – in Deutschland unter dem Begriff Restschuldgeschäft und im Ausland eher als „income protection“-Produkte bekannt – also Produkte, die ein bestimmtes regelmäßiges Einkommen wie etwa Arbeitseinkommen oder Mieteinnahmen, gegen Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit oder Tod absichern. Verschiedene InsurTechs positionieren sich hier.
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