Die Zusammenarbeit zwischen Maklerinnen und Maklern sowie Mehrfachagentinnen und -agenten mit Pools und Dienstleistern ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Auf der einen Seite ergibt die Bündelung des Geschäfts durch Maklerpools höhere Umsatzvolumina, wodurch bei Anbietern wie Versicherern und Investmentgesellschaften bessere Konditionen bzw. besondere Deckungskonzepte ausgehandelt werden können. Zudem profitiert die Maklerschaft von einer leistungsfähigen technischen Infrastruktur und einer effektiven Verwaltung. Auf der anderen Seite steht durch Anschluss an einen Maklerpool zunehmend die Unabhängigkeit von Vermittlerinnen und Vermittlern infrage – und damit ein zentrales Qualitätsmerkmal der Maklerschaft (AssCompact berichtete: Hoesch & Partner: Geschäftsführer im Interview). Außerdem kann die Beziehung der Maklerschaft zu den Produktgebern darunter leiden. Und auch die Übertragung der Kundenbestände bei Beendigung der Zusammenarbeit mit einem Pool stellt häufig kein einfaches Unterfangen dar.
Pool- und Dienstleisteranbindung basiert auf einer vieljährigen Grundlage
Nichtsdestotrotz basiert die Anbindung von Maklerinnen und Maklern an Pools und Dienstleistern auf einer stabilen und vieljährigen Grundlage. Das belegt die aktuelle Studie „AssCompact AWARD – Pools & Dienstleister 2023“. So beträgt der Median an Pool- und Dienstleisteranbindungen unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der turnusmäßigen Online-Befragung zwei Anbindungen. Und die mittlere Zeit einer Anbindung liegt bei 14 Jahren. Aufgrund dieser hohen Bedeutung der Pools und Dienstleister in der Maklerschaft erkundigten sich die AssCompact Studienautorinnen und -autoren unter anderem nach der Höhe der jeweiligen Geschäftsanteile, den sogenannten Maklerfavoriten, sowie nach der Gesamtzufriedenheit.
Ein Pool dominiert die untersuchten Produktsparten
Für die Analyse der Maklerfavoriten wurden die Geschäftsanteile in den vier Sparten Vorsorge/Leben, Kranken, Sach/HUK und Finanzanlage/Finanzierung separat abgefragt.
Und auf die Frage nach dem Spitzenreiter des Rankings bestätigt sich wie bereits in den Vorjahresstudien die Dominanz eines großen Poolanbieters namens Fonds Finanz (siehe Grafik links). Dem Poolanbieter mit Sitz in München gelang es, in allen vier betrachteten Produktsparten den 1. Rang zu erlangen.
- Am deutlichsten ist der Vorsprung von Fonds Finanz vor dem Zweitplatzierten in der Sparte Kranken ausgeprägt. So erhält Fonds Finanz mehr als das 2,4-Fache an Geschäft als der Zweitplatzierte, die Maklergenossenschaft VEMA. Rang 3 geht an blau direkt.
- Im Bereich Leben ähneln sich die Verhältnisse zwischen dem Erstplatzierten Fonds Finanz und den Folgeplätzen. Hinter Fonds Finanz rangiert VEMA auf Platz 2. Auf dem 3. Platz liegen gleichauf Apella und blau direkt.
- Und auch in der Sparte Finanzanlage/Finanzierung dominiert Fonds Finanz das Ranking der höchsten Geschäftsanteile. Als Zweitplatzierte folgt BCA/BfV Bank für Vermögen. Und nur knapp dahinter auf Rang 3 liegt Apella.
- Wesentlich knapper verlief das Rennen in der Sparte Sach/HUK. Hier reichte die zweitplatzierte VEMA recht nahe an den Spitzenreiter Fonds Finanz heran. Platz 3 geht an blau direkt.
Seite 1 Diese Pools und Dienstleister bevorzugen Maklerinnen und Makler
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