Deutlicherer Anstieg der Verzinsung bei Einmalbeiträgen
Unmittelbarer reagieren die Lebensversicherer auf die gestiegenen Marktzinsen dagegen im Einmalbeitragsgeschäft. Hier zeigen die Studienergebnisse, dass sich die Überschussbeteiligungen insbesondere in den ersten Vertragsjahren gegenüber dem Vorjahr spürbar erhöht haben. „Der Zinsanstieg wirkt sich bei Einmalbeitragspolicen somit stärker aus als bei Versicherungen gegen laufenden Beitrag“, betonte Heermann. Die Lebensversicherer widmen sich offenbar dem Thema und wollen auch mit den Banken in den Wettbewerb gehen.
Veränderter Beratungsbedarf bei Kunden
Als wichtige Erkenntnis aus der Studie führte Will den Umstand an, dass es für Versicherer auch zunehmend komplexer geworden sei, auf Produktseite mit den geänderten Rahmenbedingungen umzugehen. „Es reicht dem Kunden heute nicht, nur auf den Deklarationszins zu schauen“, so Will bei der Vorstellung der Studie. Es gelte genauer auf das Produkt und dessen Chancen und Risiken zu schauen. Der Beratungsbedarf habe sich deutlich verändert.
Die Aussichten für das LV-Geschäft
„Die extreme Inflation lässt derzeit keine positive Realverzinsung bei den Lebensversicherungen zu. Das ist keine gute Botschaft, sie ist aber nicht neu. Damit hat sich der Abstand vergrößert zwischen dem, was man heute am Kapitalmarkt erzielen kann, und dem, was Lebensversicherungsprodukte aktuell an Deklaration aussprechen“, so Will. Dies mache den Absatz von klassischen Lebensversicherungsprodukten in welcher Form auch immer nicht leichter. Der gestiegene Zins und die ausfinanzierte Zinszusatzreserve würden langfristig aber verbesserte Perspektiven für die Lebensversicherungssparte schaffen. (tk)
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