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1. März 2022
DIA: So hat die Pandemie Finanzen, Beruf und Wohnsituation beeinflusst

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DIA: So hat die Pandemie Finanzen, Beruf und Wohnsituation beeinflusst

DIA: So hat die Pandemie Finanzen, Beruf und Wohnsituation beeinflusst

Rücklagen werden ausgegeben, Sicherheitsbedürfnis gestiegen

Rücklagen aus eingeschränkten Konsummöglichkeiten während der Lockdowns will die Mehrheit der Befragten größtenteils noch ausgeben, indem man sich endlich wieder Restaurantbesuche gönnt oder den verpassten Urlaub nachholt. Nach Beobachtung der Studienautoren hat sich dabei aber auf jeden Fall das Sicherheitsbewusstsein verändert: So wollen die „Geschorenen“, die größere finanzielle Einbußen durch Corona zu beklagen hatten, eine größere Vorsichtskasse in konservativen Geldanlagen halten. „Angekratzte“ wiederum planen mehr langfristiges Sparen in Aktien und ETFs. Finanzielle Polster scheinen also aufgrund der Erfahrungen in der Pandemie für viele einen größeren Stellenwert bekommen zu haben. Außerdem gibt es der Studie zufolge Anzeichen dafür, dass das Vertrauen ins Wertpapiersparen bei den Deutschen mit Corona spürbar angewachsen ist.

Wunsch nach dauerhaftem Home-Office besonders bei Frauen und in ländlichen Gegenden

Vor allem jüngere, besser Ausgebildete und gut Verdienende waren wegen Corona erstmalig im Home-Office. Darunter auch viele Städter, die eher beengt auf der Etage wohnen. Unter den Jüngeren sowie denjenigen in ländlicher Wohngegend bzw. bei Frauen ist nun der Studie zufolge der Wunsch, auch weiterhin im Home-Office zu bleiben, besonders stark ausgeprägt. Bei Frauen dürfte den Studienautoren nach die Familienarbeit ein wichtiges Motiv dafür sein; bei denjenigen, die auf dem Land wohnen, sind es hingegen eher die gesparten Pendelzeiten und -kosten.

Wohnraum: Viele Selbstständige müssen sich verkleinern

Was die Wohnsituation angeht, so haben laut DIA vor allem Städter und Bewohner von Geschosswohnungen im Lockdown ihre bisherige Wohnsituation noch einmal gründlich überdacht. Dennoch ist die weitverbreitete Vermutung, dass Heimarbeiter jetzt in „große Wohnungen“ flüchten, der Studie zufolge nicht immer richtig: Zwar erfordere Home-Office tendenziell mehr Platz, korrelierende Einkommensverluste können jedoch auch einen Umzug in kleinere Wohnungen nahelegen. Die Zusammenhänge sind daher komplexer: Das Arbeiten im Home-Office ist eben nur einer von mehreren Bestimmungsgründen des Wohnumfeldes. So neigen laut DIA vor allem diejenigen, die bisher „ungeschoren“ davongekommen sind, eher zu einer Vergrößerung, während es „Geschorene“, die größere finanzielle Einbußen zu verkraften hatten, eher in kleinere Wohnungen zieht. Vor allem ehemals Selbstständige, die jetzt länger auf Hartz IV angewiesen seien, müssten sich verkleinern, weil andernfalls die Unterstützung vom Jobcenter gekürzt werde, kommentieren die Studienautoren.

Städtisches Umfeld nach wie vor beliebt

Aber auch nicht jeder, der im Lockdown oder im Home-Office unter der Enge zu leiden hatte, möchte nun unbedingt „ins Grüne“ oder „aufs Land“ ziehen, so die Studienergebnisse. Etliche ziehe es sogar in eine städtischere Umgebung, wofür es verschiedene Erklärungen gebe: Erstens hätten zwar Geringverdiener schon vor Corona die steigenden Mieten und Kaufpreise in den Städten nicht mehr bezahlen können und ihr Glück daher zunehmend im Umland gesucht – allerdings eher unfreiwillig. Sie seien sozusagen verdrängt worden und wären überwiegend lieber in der City geblieben. Zweitens hätten Gutverdiener im Home-Office ambivalente Erfahrungen gemacht: Man habe einerseits zwar Enge gespürt, andererseits aber auch soziale Kontakte vermisst – die man als Heimarbeiter dann eher in einem urbanen Wohnumfeld finden könnte. Und eine dritte Erklärung gibt es laut DIA-Studie für das Beharren vor allem von „Geschorenen“ oder „Angekratzten“ in der Stadt: Sie erhoffen sich dort eher neue und sicherere Jobs.

Über die Studie

Der DIA-Studie mit dem Titel „Gibt es Long Covid beim Sparen und Wohnen?“ liegen empirische Daten aus einer Repräsentativbefragung zugrunde, die im Frühjahr 2021 unter 1.006 Personen stattfand. Die Befragung wurde vom Meinungsforschungsinstitut INSA Cosulere durchgeführt. Die darauf aufbauenden typbezogenen Tiefeninterviews und die Auswertungen verantwortete ein Expertenteam des Berliner Forschungs- und Beratungsunternehmens empirica. Mehr Informationen gibt es hier. (ad)

Bild: © vegefox.com – stock.adobe.com

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