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10. August 2020
Betriebsschließung in der D&O-Versicherung?

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Betriebsschließung in der D&O-Versicherung?

Die Corona-Krise verstärkt den Druck auf die D&O-Versicherung. Zuvor haben die Versicherer aber selbst kräftig die Basis für die Probleme gelegt. Manche Versicherer schließen gerade das Neugeschäft in der Sparte. Dabei hätten Kunden viel mehr Verständnis für höhere Prämien, als die Branche denkt, kommentiert D&O-Pionier Michael Hendricks die Lage in der Sparte.

Eine Flut von Manager-Haftungsverfahren im Zusammenhang mit der Dotcom-Pandemie (Neuer Markt) hat vor vielen Jahren zu einer existenziellen Bedrohung des D&O-­Versicherungsmarktes geführt. Die Marktverhärtung war im Jahre 2003 auf der Kundenseite angelangt mit der Folge von Prämienanhebungen und zahlreichen Versicherungsausschlüs­sen, die insbesondere auf die sogenannte Innenverhältnis­deckung zielten, also Inanspruchnahmen von Geschäfts­leitern durch Aufsichtsgremien oder Gesellschafter. Betriebsschließungen hat es in der D&O-Sparte seinerzeit nicht gegeben. Die Versicherer haben den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten und sich flugs schon im Jahre 2004, also ein Jahr später, in einen weichen Markt begeben, der immerhin für einen Zeitraum von 17 Jahren bis zum jüngsten Renewal der Versicherungsverträge die D&O-Produktentwicklung zu Schleuderpreisen beflügelt hat.

Auf Corona folgt eine D&O-Schadenpandemie

Damit ist es jetzt vorbei. Der Versicherer StarStone hat den Betrieb geschlossen aufgrund einer D&O-Schadenpandemie, die für den Versicherer StarStone noch nicht einmal den deutschen Markt erreicht hat. Das Schadeninfektionsgeschehen hierzulande ist für StarStone harmlos, der Ausblick jedoch ist für die kommenden Jahre düster.

AXA XL hat den D&O-Betrieb (noch) nicht geschlossen. Underwriter und Schadenmitarbeiter sind weiter fleißig aktiv. Dies allerdings mit einer Einschränkung: D&O-Neugeschäftsabschlüsse kommen bis auf Weiteres nicht mehr in Betracht. Der Bestand wird gepflegt, gehegt und saniert und es soll abgewartet werden, wie sich die D&O-Schadeninfektionsraten weiterhin entwickeln. So sieht es jetzt aus im deutschen Markt. Kunden und Makler warten gespannt auf die Verhandlungen zu den Vertragsverlängerungen in das Jahr 2021.

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Ein Artikel von
Michael Hendricks