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16. Juni 2023
Bausparen zwischen Bezahlbarkeit und Klimaschutz

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Bausparen zwischen Bezahlbarkeit und Klimaschutz

Bausparen zwischen Bezahlbarkeit und Klimaschutz

Wer eine Wohnimmobilie finanzieren möchte, bewegt sich derzeit im Spannungsfeld zwischen Bezahlbarkeit und Klimaschutz. Viele stellen sich die Frage, ob sie sich die eigenen vier Wände überhaupt noch leisten können. Trotzdem boomt das Bausparen weiter, denn der Traum vom Eigenheim ist nach wie vor groß.

Eigenheim renovieren und modernisieren

Bausparen bleibt allerdings auch für diejenigen, die bereits eine Immobilie finanziert haben, attraktiv. Denn die Anforderungen an Hausbesitzer werden mit Blick auf die Klimawende immer größer. Die Debatte um das Verbot von Öl- und Gasheizungen hat deutlich gemacht, dass es neben einer guten Dämmung immer wichtiger wird, erneuerbare Energien einzubinden. Dabei ist zu überlegen, ob die alte Heizung sofort komplett ausgetauscht werden soll oder ob es zunächst besser ist, diese als Hybridsystem mit Solarthermieanlage, Holz-/Pellet-/Scheitholzkessel oder Wärmepumpe zu kombinieren.

Alle diese energetischen Maßnahmen oder sonstigen Projekte haben eines gemeinsam: Sie müssen bezahlt werden. Wenn die Rücklagen nicht ausreichen, bieten sich Bauspardarlehen an. Bauspardarlehen können für unterschiedliche „wohnwirtschaftliche Verwendungen“ genutzt werden. Bis 50.000 Euro ist dies ohne Grundbucheintragung möglich.

Für kurzfristige Renovierungen oder Modernisierungen können Modernisierungsdarlehen abgeschlossen werden. Sie bieten eine Sofortfinanzierung mit fest planbaren Rückzahlungsraten. Der Trend zur Investition in energetische Maßnahmen ist klar erkennbar. Bei der Alte Leipziger Bauspar hat sich das Volumen der zugesagten reinen Modernisierungsdarlehen 2022 beispielsweise um 35% erhöht. Auch Mieter können ein Bauspardarlehen für Modernisierungsmaßnahmen nutzen.

Zinsabsicherung für bestehende Finanzierungen

Eine weitere wichtige Einsatzmöglichkeit von Bausparverträgen ist die Absicherung von bestehenden Baufinanzierungen gegen das Zinsänderungsrisiko am Ende der ersten Sollzinsbindung. Für die meisten Finanzierungen wurden die niedrigen Zinsen der letzten Jahre nur über eine vertraglich fixierte Zinsbindung von 10 oder 15 Jahren vereinbart. Nach Ablauf dieser Zeit muss ein neuer Zinssatz für das verbleibende Restdarlehen vereinbart werden. Die deutlich gestiegenen Zinsen können ohne Absicherung zu erheblichen Mehrbelastungen von mehreren Hundert Euro monatlich führen. Um dies zu vermeiden, sollte möglichst frühzeitig ein Bausparvertrag abgeschlossen und bespart werden.

Wunsch nach Eigenheim ungebrochen

Wohneigentum wird noch schwerer erschwinglich und die energetischen Anforderungen erzeugen zusätzlichen Kostendruck. Der Wunsch nach einem Eigenheim ist jedoch ungebrochen. Das Bau­sparen wird gegenüber anderen Finanzierungsformen wieder deutlich interessanter.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 06/2023, S. 70 f., und in unserem ePaper.

Bild: © Andrey Popov – stock.adobe.com

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Ein Artikel von
Stefan Hildebrand

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Regina Höppner… am 17. Juni 2023 - 12:30

In Anlehnung an das Immobiliardarlehensgesetz verlangen die Banken und Bausparkassen eine laufzeitkongruente Refinanzierung.

Praktisch bedeutet dies, dass bis zum Rentenalter das Darlehen getilgt sein soll.

Eine Folge: Lachende Erben.

Weitere Folge: Junge Leute erhalten nur ein Darlehen, wenn ausreichend Eigenkapital verfügbar ist und ältere Leute erhalten gar kein Darlehen. Zwangsverkäufe oder Teilverkauf sind die negativen Folgen.

Warum werden nicht mehr Ojekte und Finanzierungen mit Restkaufhypothek und endfälligen Darlehen auf Rentenbasis angeboten ?