Nach einer neuen Studie des Investorenportals extraETF, die im Auftrag des Asset-Management-Giganten BlackRock durchgeführt wurde, ist die Zahl der monatlich ausgeführten ETF-Sparpläne in Kontinentaleuropa bis Ende September 2024 um satte 42% auf 10,8 Millionen gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Das jährliche Sparvolumen von Anlegern in ETF-Sparpläne kletterte auf 17,6 Mrd. Euro. Ende 2023 hatte extraETF die Zahl der ETF-Sparpläne noch auf 7,6 Millionen und das jährliche Sparvolumen auf 15 Mrd. Euro beziffert. Gerade bei langfristig orientierten Privatanlegern werden ETF-Sparpläne immer beliebter, meldet BlackRock in seiner Pressemitteilung zur Untersuchung.
Das starke Wachstum in diesem Jahr untermauert die Prognose von extraETF aus dem Jahr 2023, wonach in Kontinentaleuropa die Zahl der monatlich ausgeführten ETF-Sparpläne bis 2028 auf 32 Millionen steigen dürfte. Über denselben Zeitraum erwartet das Investorenportal in Europa einen Anstieg des jährlichen Sparvolumens von Privatanlegern in ETF-Sparplänen auf über 64,3 Mrd. Euro.
Deutschland bleibt wichtigster Markt
Deutschland bleibt nach wie vor einer der Schlüsselmärkte mit 9,5 Millionen monatlichen ETF-Sparplanausführungen Ende September 2024. Laut extra ETF entspreche das einem Anstieg von 34% gegenüber den 7,1 Millionen ETF-Sparplänen vom September 2023. Parallel dazu wuchs in Deutschland auch das jährliche Sparvolumen in ETF-Sparpläne kräftig um 11% von 14 Mrd. Euro auf 15,6 Mrd. Euro.
Außerhalb Deutschlands ist der ETF-Sparplanmarkt ebenfalls rasant gewachsen, nämlich um 160% auf 1,3 Millionen ausgeführte ETF-Sparpläne. 2023 waren es noch 0,5 Millionen. Das in ihnen angelegte Vermögen verdoppelte sich von 1 Mrd. Euro auf 2 Mrd. Euro.
Sparrate sinkt – das hat einen Grund
Die durchschnittliche monatliche Sparrate in Kontinentaleuropa ist von 164 Euro im Jahr 2023 auf 136 Euro im Jahr 2024 gesunken. Grund dafür: Die Angebote der ETF-Sparplan-Anbieter sollen gezielt jüngere Menschen ansprechen, die häufig einen Mangel an Geld als Hindernis für eine Geldanlage anführen, schreibt BlackRock. Mit gesenkten Mindestsparraten für ETF-Sparpläne wollen sie einer neuen Anlegergeneration den Einstieg in die Geldanlage erleichtern.
Mehr Anbieter
Auch die Zahl der Anbieter von ETF-Sparplänen nimmt zu. In Europa können Anleger inzwischen aus einer Palette von mehr als 3.500 ETFs wählen, und immer mehr Emittenten und Broker nehmen ETFs in ihr Angebot auf. (mki)
Über die Studie
Die Studie deckt den deutschen Markt und den Rest von Kontinentaleuropa mit Schwerpunkt auf Frankreich, Italien, Spanien und Österreich ab. Einbezogen wurden auch die Schweiz, die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Finnland, Dänemark, Schweden und Norwegen. Für Deutschland veröffentlicht extraETF bereits seit 2020 Studien. Der aktuelle Report baut auf den historischen Daten und der Entwicklung der früheren Studien für diesen Markt auf. Die Annahme für das übrige Kontinentaleuropa basiert auf einem ähnlichen historischen Wachstum wie in Deutschland in den ersten Jahren von 2016 mit 400.000 ETF-Sparplänen bis 2021 mit 4,9 Millionen ETF-Sparplänen, was einem Wachstum um das Zwölffache entspricht. Der Rest von Kontinentaleuropa befindet sich in einem ähnlichen frühen Entwicklungsstadium wie Deutschland im Jahr 2014. Für diese Region wird ein Anstieg von 1,3 Millionen ETF-Sparplänen im Jahr 2024 auf 10,7 Millionen ETF-Sparpläne im Jahr 2028 prognostiziert. Dies entspricht einem achtfachen Wachstum, zu dessen Einordnung berücksichtigt werden muss, dass die Bevölkerung dieser Schwerpunktländer mit jetzt 180 Millionen Menschen mehr als doppelt so groß ist wie die von Deutschland.
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