Herr Reeg, wie würden Sie den Weg von Hoesch & Partner zum Mittdreißiger beschreiben?
Wir hatten eine bewegte Kindheit, geprägt vom Pioniergeist einer der ersten Privatkundenmakler überhaupt zu sein. Der Weg zu einer etablierten Marktposition war lang, wir haben aber eine steile Lernkurve hingelegt und sind inzwischen auch Online ein relevanter Player. Soeben haben wir ein, in dieser Größenordnung in der Unternehmensgeschichte einmaliges, Organisations- und IT-Infrastrukturprojekt durchgeführt und dabei die Grundlagen geschaffen, um weiterhin organisch wachsen zu können.
Das bringt uns zu der Frage: Wie wohl fühlt sich das Unternehmen mit Mitte Dreißig?
Wir sind im besten Alter, um die Ziele zu erreichen, die wir uns gesetzt haben. Wir verfügen über exzellente Kontakte in der freien Wirtschaft. Durch langjährige Partnerschaften mit diversen renommierten Elite-Hochschulen in ganz Deutschland, sind wir mit einer hochwertigen Klientel – quasi den Managern von morgen – bestens vernetzt. Aber auch unsere Online-Aktivitäten haben ein hohes Maß an Effizienz und Skalierbarkeit erreicht. Insgesamt schaffen wir es, trotz wachsender Konkurrenz durch Online-Angebote und FinTechs, potenzielle Neukunden zu erreichen und für uns zu begeistern, ohne unsere langjährigen Bestandskunden aus den Augen zu verlieren. Wir blicken also durchaus positiv auf die nächsten Jahre.
Können Sie uns bitte ein paar Kennzahlen nennen?
Hoesch & Partner gehört zu den 15 größten inhabergeführten Maklerhäusern und arbeiten mit über 125 Versicherern zusammen. Unser Geschäft verteilt sich relativ gleichmäßig auf die Bereiche Commercial Lines, Private Finance und betriebliche Altersvorsorge. Innerhalb der Unternehmensgruppe beschäftigen wir insgesamt über 100 Mitarbeiter.
Als Makler haben Sie sich von Anfang an technikaffin gezeigt und waren auch Treiber digitaler Innovationen, wie Sie ja selbst schon gesagt haben. Aber wie digital ist Ihr Haus heute?
Mehr denn je! Wir haben in den letzten Jahren alle internen Prozesse auf den Prüfstand gestellt und umstrukturiert, um diese nun im zweiten Schritt konsequent zu digitalisieren. Mit dem Relaunch unseres Onlineauftritts www.hoesch-partner.de und den flankierenden Social-Media-Aktivitäten erreichen wir kanalübergreifend eine hohe Sichtbarkeit. Durch weitreichendes Tracking und Analyse, besonders unserer Website, erzielen wir aktuell Conversion-Rates, die weit über dem Branchenschnitt liegen. Voraussetzung für all diese Maßnahmen sind ein Top Team, die Zusammenarbeit mit spezialisierten Partnern und der Einsatz aktueller Tracking- und Analysemethoden.
Wie schätzen Sie dazu den Markt ein?
Die Marktführerschaft ist Plattformen wie Check24 und anderen kaum zu nehmen. Das Geschäft wird durch disruptive Veränderungen innerhalb der Branche, neue Player wie FinTechs, steigende Anforderungen unserer Kunden und Regulierungen durch den Gesetzgeber komplexer. Da braucht es Spezialisten, die den Kunden durch diesen Dschungel führen. Hier setzen wir an und stellen uns entsprechend dafür auf. Eine weitere Disziplin ist die Kommunikation, die Produkt- und Service-Informationen für den Kunden verständlich übersetzt und leicht zugänglich auf Self-Service-Plattformen anbietet.
Wie schwer ist es heute Nachwuchs für den Vertrieb zu gewinnen und welche Möglichkeiten bieten Sie?
Wir erleben den „War for Talents“ hautnah mit. Und obwohl speziell im gebundenen Vertrieb derzeit viele Stellen abgebaut werden und Arbeitskräfte per se verfügbar sind, benötigen wir einen mehrstufigen Recruiting-Prozess um ein homogenes Team aus Spezialisten aufzubauen. Dabei setzen wir nicht auf monetäre Anreize, sondern primär auf Unternehmenskultur und eine in den letzten Jahren neu entwickelte Philosophie. Wir leben eine offene Fehlerkultur und schaffen die Voraussetzungen für die konsequente Weiterbildung unserer Mitarbeiter.
In welche Richtung soll es die nächsten Jahre gehen?
Wir wollen weiter organisch wachsen. Hoesch & Partner ist eine starke Marke, die im oberen Teil der Einkommens-Pyramide sehr bekannt ist. Damit sich dies in der Breite ähnlich entwickelt, investieren wir in Qualität und digitalisierte Standardprozesse um Mitarbeiter zu entlasten und Freiräume für neue Kunden zu schaffen. Bei aller Skalierung planen wir aber stets nachhaltig und langfristig.
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