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19. Oktober 2023
„Studie deckt erhebliche Lücken in der Risikoabsicherung auf“

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„Studie deckt erhebliche Lücken in der Risikoabsicherung auf“

Die Risikolebensversicherung bleibt also so was wie ein Türöffner in der Beratung?

Ja, eine Risikolebensversicherung ist für viele Menschen ein Must-have, ähnlich wie die Privathaftpflichtversicherung. Klassischerweise sind das junge Eltern, die ihren Partner und ihre Kinder abgesichert wissen wollen. Verstirbt ein Elternteil, fehlt meistens ein Einkommen, das existenziell wichtig ist, aber ohne eine Risikoleben in die Armut führt. Zudem hat kaum jemand auf dem Radar, dass die Risikoleben ein echter Erbschaftsretter sein kann. Wenn das Finanzamt kurzfristig sechsstellige Summen an Erbschaftsteuer einfordert, hat die kaum ein Erbe liquide zur Verfügung. Vor allem dann nicht, wenn die Erbschaft eine Immobilie ist.

Wie arbeiten Sie denn mit Versicherungsmaklern zusammen? Über Pools und Plattformen oder gibt es auch noch den direkten Kontakt zum Maklerbetrieb?

Wir kooperieren mit allen großen Maklerpools in Deutschland, pflegen aber auch den direkten Kontakt zu unseren Maklern. Dafür haben wir von Beginn an einen bundesweiten Service durch unsere regionalen Maklerbetreuer eingerichtet. Zudem haben wir ein Service-Team, das sich ad hoc und fallabschließend um alle akuten Themen unserer Vertriebspartner kümmert. Für unser agiles und nicht versicherertypisches Handeln bekommen wir sehr gutes Feedback, häufig mit einer Portion positiver Überraschung, wie unkompliziert das gehen kann.

Für Sie und Ihre Vertriebspartner kommt es immer mehr auf digitale Prozesse an. Sind Sie da schon, wo Sie hinwollen?

Wir verfolgen seit Markteintritt einen digitalen Ansatz, der unseren Maklern von der Beratung über den Abschluss bis hin zur Policierung einen einfachen und effizienten Prozess ermöglicht, beispielsweise indem wir innerhalb von 24 Stunden policieren. In Kooperation mit digidor unterstützen wir unsere Partner mit digitalen Marketingkampagnen und Content-Elementen zu den Themen Risikoleben und Sterbegeld. Aktuell entwickeln wir einen Erbschaftsteuer-Rechner als App für unsere Vermittler.

Mit künstlicher Intelligenz kommt ein neues Thema dazu. In welchen Bereichen arbeiten Sie bereits damit?

Ein gutes Beispiel ist die Risikoprüfung. Hier wird KI künftig eine Sofort-Policierung ermöglichen, eine interessante Option im Makler- wie auch im Direktvertrieb. Ebenso ist eine automatisierte Sofortauszahlung im Leistungsfall in Planung.

Und wie sieht die Zukunft aus? Limitierender Faktor für die Versicherungswirtschaft ist ja bisher der Datenschutz.

In der Tat sind bei der Nutzung von Kundendaten für KI-Anwendungen noch viele Fragen zu klären. Gerade bei unseren Themen ist aber das Wissen des Maklers über die Bedürfnisse und existenziellen Risiken seiner Kunden gefragt. Unsere Studie zeigt, dass rund 40% der Befragten die Themen Tod und Sterben immer noch als ein Tabuthema ansehen und ihnen das Gespräch mit Angehörigen darüber schwerfällt. Umso wichtiger ist der Makler als jemand, der durch seine fachliche Beratung dem Kunden hilft, wichtige Vorsorgethemen selbst­bestimmt für sich und seine Angehörigen zu klären.

Lesen Sie auch: Viele unterschätzen Vorsorgebedarf für Todesfallrisiken

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 10/2023 und in unserem ePaper.

Bild: © Daniel Pytiak, DELA

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Ein Interview mit
Daniel Pytiak