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Institut für Vorsorge und Finanzplanung GmbH

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Andreas Kick steigt in IVFP-Geschäftsführung auf

Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung erweitert seine Geschäftsführung. Andreas Kick, bereits 2008 erstmals für das Institut tätig, ergänzt seit dem 01.04.2025 das Team um Prof. Michael Hauer und Thomas Krapf.

Beim Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) gibt es einen Neuzugang in der Geschäftsführung. Mit Wirkung vom 01.04.2025 ist Andreas Kick zum dritten Geschäftsführer des Instituts aufgestiegen.

Kick war bereits seit 2008 zum ersten Mal als freier Mitarbeiter während seines Studiums zum Diplom-Betriebswirt (FH) an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Weiden für das IVFP tätig. Nach einigen Jahren bei der Deutschen Bundesbank in Frankfurt kehrte Kick 2014 zum IVFP zurück und leitete dort von 2015 bis 2019 das Projektmanagement, insbesondere im Bereich Softwarelösungen. 2019 wurde er zum Partner des Instituts ernannt, ein Jahr später erhielt er die Prokura. Parallel dazu startete er 2020 sein Promotionsprojekt im Bereich Wirtschaftswissenschaften an der Uni Regensburg in Kooperation mit der OTH Amberg-Weiden. Seine Forschungstätigkeit ergänzt seither das Wissenschafts-Team um Prof. Dr. Thomas Dommermuth und Prof. Michael Hauer.

Hauer freut sich auf Kicks Einstieg in die Geschäftsführung: „Seine umfassende Erfahrung sowohl im operativen Bereich als auch in der wissenschaftlichen Forschung wird einen wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung unseres Instituts leisten.“ (mki)

 

Das sind die besten BU-Anbieter laut IVFP

Das IVFP hat Berufsunfähigkeitsversicherungen analysiert. Insgesamt haben die Experten 68 Tarife von 43 Anbietern geprüft. Was im diesjährigen Rating aufgefallen ist: Die Mehrheit der Anbieter hat nun eine AU-Leistung integriert, auch Dread-Disease-Absicherungen werden häufiger. Welche Anbieter punkten können.

Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat die diesjährige Auflage seines Ratings zur Selbstständigen Berufsunfähigkeitsversicherung (SBU) vorgelegt. Insgesamt hat das IVFP dieses Jahr 68 Tarife von 43 Anbietern anhand von mehr als 100 Leistungskriterien untersucht. Dabei haben die Experten zwischen den Berufsgruppen kaufmännische Berufe, Selbstständige, Studenten, Auszubildende, medizinische Berufe und Handwerk unterschieden.

Die Kriterien sind in vier Teilbereiche unterteilt, die unterschiedlich gewichtet sind. Der Bereich Unternehmen fließt zu 20% in die Gesamtbewertung ein, Preis-Leistung zu 50%, Flexibilität zu 20% und Transparenz und Service zu 10%. Einzeltarifvarianten für jede Tarifgruppe werden aufgrund der Vielzahl der Möglichkeiten nicht aufgelistet, so das IVFP. Wichtige Tarifmerkmale werden aber in den Bereichen Preis-Leistung bzw. Flexibilität abgefragt.

Das sind die Trends in der BU im Jahr 2025

Im Zuge der Analyse haben die Experten einige neue Entwicklungen in der BU aufgeführt. So ist die Absicherungen der Arbeitsunfähigkeit (AU) inzwischen bei knapp über 70% der Tarife integriert worden, am besten optional zu versichern. Die Kosten dafür seien „meist erträglich“, so das IVFP. Sie liegen über allen untersuchten Tarifen bei einem gemittelten Mehrbetrag von etwa 8%.

Zudem kann bei etwa 60% der Tarife auch optional eine Dread-Disease-Leistung eingeschlossen werden, die im Falle von schweren Krankheiten leistet. Diese Option ist laut den Experten bei immer mehr Versicherern zu finden.

Als „sehr neue Veränderung“ bewertet das IVFP die Unterscheidung zwischen Raucher und Nichtraucher. War diese Differenzierung bisher vor allem in der Risikolebensversicherung zu finden, findet sie nun immer häufiger auch in der SBU Einzug. Die Anbieter bewerten das Risiko allerdings sehr unterschiedlich – derzeit liegt der Prämienaufschlag für Raucher zwischen 3 Euro bis mehr als 20 Euro.

Diese vier Unternehmen können bei allen Berufsgruppen punkten

Die Unternehmen werden mit einer Gesamtnote bewertet. Die Auszeichnungen reichen von „exzellent“ bis zu „mangelhaft“. Innerhalb der Gesamtnoten sind die Versicherer alphabetisch sortiert.

Insgesamt können 21 Versicherer mindestens ein Produkt mit einer „exzellenten“ Gesamtbewertung anbieten. Vier davon können sogar in allen sechs analysierten Berufsgruppen mit mindestens einer Bestbewertung aufwarten. Das sind die folgenden (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Baloise
  • Europa
  • LV 1871
  • VOLKSWOHL BUND

Weitere vier schaffen es immerhin in fünf Kategorien, eine „exzellente“ Bewertung zu erhalten:

  • Alte Leipziger
  • Canada Life
  • Dialog
  • HDI
Diese Anbieter haben ebenfalls Top-Tarife im Angebot

Die weiteren Gesellschaften, die in mindestens einem Kundenbereich die Top-Bewertung erreichen konnten, sind:

  • Allianz
  • AXA
  • Bayern-Versicherung
  • Continentale
  • Hannoversche
  • InterRisk
  • NÜRNBERGER
  • R+V
  • SIGNAL IDUNA
  • Stuttgarter
  • Swiss Life
  • uniVersa
  • Zurich Deutscher Herold

Die Ergebnisse der verschiedenen Berufsgruppen können auf der IVFP-Website aufgerufen werden. (js)

 

IVFP: Updates in Beratungs- und Vergleichssoftware

Das IVFP gibt Neuerungen in den beiden Softwarelösungen fairadvisor.net plus und fairgleichen.net plus bekannt. Es stehen nun Erweiterungen und neue Module bereit, darunter der „bAV ArbeitgeberBERATER“, der Firmen dabei unterstützt, die finanziellen Auswirkungen einer bAV zu berechnen.

Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat den beiden Softwarelösungen fairadvisor.net plus und fairgleichen.net plus ein umfassendes Update verpasst. Neue Module und Erweiterungen zielen darauf ab, Beratungsprozesse noch präziser, anwenderfreundlicher und verständlicher für Kunden zu gestalten.

bAV ArbeitgeberBERATER in fairadvisor.net

In der Beratungssoftware fairadvisor.net gibt es das neue Tool bAV ArbeitgeberBERATER. Es hilft Unternehmen dabei, die finanziellen Auswirkungen einer betrieblichen Altersversorgung (bAV) zu berechnen. Sozialabgabenersparnis, Arbeitgeberzuschüsse und steuerliche Effekte werden übersichtlich dargestellt, sodass der Nettoaufwand oder die mögliche Nettoersparnis für Arbeitgeber erkennbar sind.

Erweiterungen im Modul AltersvorsorgePLANER

Der AltersvorsorgePLANER und SchichtenFINDER verfügen nun über neue Funktionen für eine individuellere und detailliertere Beratung. Diese reichen von der erweiterten Gehaltserfassung bis hin zu neuen Berechnungsoptionen und der Integration neuer Versicherer beim Produktvergleich.

Zusätzliche Neuerungen im AltersvorsorgePLANER sind ein Datenimport aus der digitalen Rentenübersicht zu allen versicherungsförmigen Renten- und Kapitalleistungen. Die Beratungsanalyse (PDF) mit tabellarischer Darstellung der bestehenden Vorsorge und der Rentenlücke in den einzelnen Rentenjahren wurde optimiert. Neuerungen im FondsanlagenOPTIMIERER sind ein Modul in fairadvisor.net plus: Es gibt nun mehr Optionen beim Vergleich Fondspolice vs. direkte Fondsanlage. Zudem gibt es die Möglichkeit, durchgeführte Beratungen zu speichern.

Neuerungen im bAV RECHNER in fairadisor.net plus

Im bAV RECHNER zur Schnellberatung in fairadisor.net plus gibt es nun eine durchgängige grafische Darstellung, mit Abbildung des aktuellen Gehaltes und des Gehalts mit bAV sowie der Steuerersparnis, der Sozialabgabenersparnis und des Arbeitgeberzuschusses zur bAV.

Anpassungen in fairgleichen.net

Außerdem wurde die Filterspeicherung in der Tarifvergleichssoftware fairgleichen.net erweitert: Die Speicherung der Filter für die Produktmerkmale ist jetzt auch in den Übersichtsseiten der jeweiligen Produktsuche eingebettet. (tik)

 

So sieht das IVFP die Pläne der Parteien zur Altersvorsorge

Am 23.02.2025 ist Bundestagswahl. Während im Wahlkampf vor allem die Themen Wirtschaft und Migration im Vordergrund stehen, wird über die Altersvorsorge wenig geredet, trotz ihrer Bedeutung für die Bevölkerung. Das IVFP hat für AssCompact analysiert, was dazu in den Wahlprogrammen steht.

Eine Kolumne von Prof. Michael Hauer, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP)

Betrachtet man das Thema private Altersvorsorge in den einzelnen Wahlprogrammen, so muss man feststellen, dass dieses Thema nicht im Fokus der Parteien steht. Die kommende Bundestagswahl ist offensichtlich sehr auf die wirtschaftlichen Herausforderungen und der zukünftigen Migrationspolitik zugeschnitten. Trotz allem findet man zwar kurze, aber aufschlussreiche Anmerkungen zur privaten Altersvorsorge.

Das steht in den Wahlprogrammen der FDP, CDU/CSU, SPD und den Grünen

Die FDP bleibt ihrem Vorschlag aus der letzten Legislaturperiode treu und präferiert als Nachfolger von der Riester-Rente das sogenannte Altersvorsorgedepot. Dieses zeichnet sich durch eine Garantiefreiheit in der Ansparphase und der Möglichkeit eines Auszahlplans in der Rentenphase aus. Die Fördersystematik entspricht im Großen und Ganzen derjenigen, wie wir es schon aus der Riester-Rente kennen.

Die CDU/CSU will mit einer Frühstart-Rente punkten, bei der die Kinder vom 6. bis zum 18. Lebensjahr 10 Euro pro Monat vom Staat erhalten. Ab dem 18. Lebensjahr sind freiwillige ergänzende Zahlungen möglich. Bis zum Rentenalter sollen alle Erträge steuerfrei sein. Sicherlich ein guter Ansatz, aber die Wirkung daraus wird erst in einigen Jahrzehnten sichtbar sein.

Die SPD erwähnt die private Altersvorsorge nur kurz und hebt den Fokus der Altersvorsorge-Förderung auf kleine und mittlere Einkommen hervor. Die Grünen möchten den Bürgerfonds, der für die gesetzliche Rente eingeführt werden soll, auch für die private Altersvorsorge zur Verfügung stellen. Der Bürgerfonds soll kostengünstig die Vorteile des Kapitalmarktes erschließen. Eine Zulagenförderung soll sich ebenfalls, wie bei der SPD, auf die niedrigen und mittleren Einkommen fokussieren.

Das wollen die AfD, die Linke und BSW

Die AfD, die Linke und das BSW konzentrieren sich bei ihren Vorschlägen auf die gesetzliche Rente. In der Gedankenwelt dieser Parteien ist die private Altersvorsorge scheinbar nicht nötig, da die gesetzliche Rente eine ausreichende Versorgung im Rentenalter gewährleisten soll.

Dies spiegelt sich auch in dem avisierten Rentenniveau dieser Parteien wider. Die Linken fordern ein Rentenniveau in Höhe von 53%, die AfD in Höhe von 70% und die BSW setzt noch eins drauf und propagiert ein Rentenniveau von 75%. Der AfD und dem BSW dürfte dabei jedoch nicht bewusst sein, dass dieses gewünschte Rentenniveau nur durch Einsatz von ausländischen Arbeitskräften möglich sein wird. Nur durch unseren Nachwuchs bzw. durch Einbeziehung von Selbstständigen und Beamten in die gesetzliche Rente wird dieses Niveau nicht erreichbar sein.

Wo geht das Rentenniveau hin?

Die SPD und die Grünen bleiben diesbezüglich schon mehr auf dem Teppich und legen das Rentenniveau auf 48% fest. Allerdings wird das nur durch eine (beachtliche) Anhebung des Beitragssatzes möglich sein, d. h. die unter 55-jährigen Arbeitnehmer:innen werden dafür in den nächsten Jahren die Zeche zahlen. Die FDP setzt auf die Aktienrente und will damit langfristig ein höheres Rentenniveau erreichen.

Die CDU/CSU wirbt mit einer Beitragsstabilität bei gleichzeitiger Vermeidung einer Rentenkürzung. Dies klingt erst einmal widersprüchlich, ist es aber nicht. Denn eine Senkung des Rentenniveaus ist nicht gleichbedeutend mit einer Senkung der Rente. Es geht dabei lediglich um eine weniger starke Steigerung der Rente, dafür müssen auch die Beiträge nicht so stark angehoben werden. Die zukünftigen Herausforderungen in der gesetzlichen Rente sollen also auf die Schultern von Jung und Alt verteilt werden.

Bei Betrachtung der unterschiedlichen Vorschläge wird eins ziemlich klar: Die Koalitionsgespräche werden spannend. Wir bleiben dran und werden berichten.

 

Erstmals Rating von Unterstützungskassen

Das IVFP hat erstmals ein Rating von Unterstützungskassen vorgelegt. Damit betritt das Analysehaus laut eigenen Aussagen Neuland. Insgesamt haben sich zwölf Unternehmen der detaillierten Analyse unterzogen. Welche davon hat das IVFP mit „sehr gut“ bewertet?

Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat ratingtechnisch Neuland betreten und erstmals ein Rating für Unterstützungskassen vorgelegt. Das hat es vorher noch nie gegeben, so das IVFP – „zu komplex, zu heterogen, zu vielschichtig“ sei das Thema bisher gewesen. Doch dem IVFP sei es gelungen, diese Lücke zu schließen und „ein ganz neues Kapital im Bereich des Ratings von Durchführungswegen der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) aufzuschlagen“.

„Gemäß heute gibt es weder gesetzlich vorgeschriebene noch anderweitig eingerichtete Institutionen, die Struktur, Leistungen, Kosten und Vermögen von Unterstützungskassen miteinander vergleichen und auf steuerrechtliche Risiken hin überprüfen“, sagt Steuerberater Prof. Dr. Thomas Dommermuth, der gemeinsam mit den Senior-Partnern des IVFP Rating-Teams, Georg Goedeckemeyer und Günther Unterlindner für das Rating verantwortlich ist. „Die BaFin ist bei Unterstützungskassen nicht zuständig. Darüber hinaus können Unterstützungskassen, da sie in Bezug auf die Öffentlichkeitsarbeit stark eingeschränkt sind, auf ihre jeweiligen Vorzüge und Wettbewerbsvorteile nicht ungehindert aufmerksam machen.“

Zwölf Unternehmen nahmen am Rating teil

Insgesamt hat das IVFP 35 Anbieter für das Rating angefragt. Letztendlich haben sich zwölf der Analyse unterzogen. Die Bewertung basiert auf 40 detaillierte Fragestellungen in den vier Teilbereichen Größenordnung, Verwaltung, Recht und Steuerrecht. Die Bereiche fließen mit jeweils 25% gleichwertig in die Gesamtbewertung ein. Die Analyse bietet dabei einen Mix aus Kennzahlen, strategischen Prozessen und täglichen Abläufen, rechtlichen und steuerrechtlichen Aspekten.

Diese Unterstützungskassen haben ein „sehr gutes“ Ergebnis erzielt

Die folgenden Unternehmen haben die Gesamtnote „sehr gut“ erhalten (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Allianz Pensions Management e. V.
  • Alte Leipziger Unterstützungskasse e. V.
  • Canada Life Europe Unterstützungskasse e. V.
  • HDI Unterstützungskasse e. V.
  • HHG Unterstützungskasse für Handwerk, Handel und Gewerbe e. V.
  • ÖBAV Unterstützungskasse e. V.
  • Swiss Life Unterstützungskasse e. V.
  • Überbetriebliche Unterstützungskasse AXA e. V.
  • VeK – Versorgungseinrichtung Karlsruhe e. V. der Württembergischen Lebensversicherung AG

Davon haben sieben Unternehmen in allen vier Teilbereichen die Note „sehr gut“ erhalten. Das sind Allianz Pensions Management, Alte Leipziger Unterstützungskasse, HDI Unterstützungskasse, ÖBAV Unterstützungskasse, Swiss Life Unterstützungskasse, Überbetriebliche Unterstützungskasse und VeK – Versorgungseinrichtung Karlsruhe der Württembergischen Lebensversicherung.

Die BBV Unterstützungskasse e. V. erhält die Gesamtnote „gut“.

Die Bewertung erfolgt in den Noten exzellent, sehr gut, gut, befriedigend, ausreichend, mangelhaft und ungenügend. Das Ratingergebnis des Unterstützungskassen-Kompetenzratings 2025 kann auf der IVFP-Website eingesehen werden. (js)

 

IVFP: Nur noch jeder zweite Vermittler berät zu Indexpolicen

Nach mehreren mageren Jahren profitierten Kunden im Jahr 2024 teilweise von höhen Gutschriften aus der Indexpartizipation aus ihren indexgebundenen Rentenversicherungen. Das zeigt eine Analyse des IVFP. Trotzdem beraten immer weniger Vermittler regelmäßig zu Indexpolicen.

In den vergangenen Jahren mussten viele Kunden mit indexgebundenen Rentenversicherungen (Indexpolicen) auf Renditegutschriften verzichten. Nun hat sich im Jahr 2024 eine Trendwende ergeben. Das zeigt eine Analyse des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP). „Nach Jahren mit überwiegend mageren Renditegutschriften konnten die meisten Inhaber:innen solcher Versicherungen im Indexjahr 2024 eine attraktive Renditegutschrift verzeichnen“, kommentiert Prof. Michael Hauer, Geschäftsführer des IVFP.

Quotenmodelle haben oft die Nase vorn

Im Durchschnitt betrug die maßgebliche Rendite von Indexpolicen, deren Indexjahr 2024 endete, knapp 3%. In der Spitze wurden sogar mehr als 10% erreicht, so das IVFP.

 

IVFP: Nur noch jeder zweite Vermittler berät zu Indexpolicen

 

Wie bereits in den vergangenen Jahren hatten Modelle auf Basis einer jährlichen Beteiligungsquote gegenüber Modellen mit einer Obergrenze (Cap) die Nase vorn. Analog zu einer klassischen Rentenversicherung werden bei Indexpolicen die Sparbeiträge ausschließlich im Sicherungsvermögen, oder Deckungsstock, des Versicherers investiert. Dabei können Versicherte jedes Jahr wählen, ob sie mit dem Guthaben an einem Index wie etwa EURO STOXX 50 oder dem DAX partizipieren wollen oder ob das Guthaben mit der deklarierten Verzinsung des Versicherers verzinst werden soll. Derzeit haben 16 Lebensversicherer Indexpolicen im Angebot, genauso viele wie im Vorjahr. Davon bieten sieben Unternehmen eine nachhaltige Option an.

Nur etwa die Hälfte der Vermittler berät regelmäßig zu Indexpolicen

Allerdings beraten immer weniger Vermittler regelmäßig zu diesen Produkten. Die aktuelle Umfrage zu den IVFP Produkttrends 2025 zeigt einen Rückgang um mehr als zehn Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Das bedeutet, nur noch jeder zweite befragte Vermittler berät regelmäßig zu Indexpolicen. Hauptgrund dafür dürfte laut Hauer die Niedrigzinsphase und daraus resultierenden geringen Überschussbeteiligungen sein. „Umso erfreulicher ist, dass die gestiegenen Überschüsse in den letzten Jahren dazu führten, dass sich gute Börsenjahre auch wieder in der Renditegutschrift von Indexpolicen widerspiegeln“, so Hauer.

Trend zu mehr Überschüssen und besseren Renditechancen setzt sich fort

Dieser Trend zu mehr Überschüssen und verbesserten Renditechancen hat sich auch im Jahr 2025 fortgesetzt, erklärt das IVFP. Während die Überschussbeteiligung, welche nach wie vor der entscheidende Faktor für die Renditeaussichten dieser Produktgattung ist, in der Vergangenheit regelmäßig gesenkt wurde, konnten die Überschüsse nun dank des aktuellen Zinsniveaus zum dritten Mal in Folge erhöht werden.

Knapp Hälfte aller Fälle sind „Nullrunden“

Bei der Analyse aller bisherigen Indexjahre hinweg zeigt sich, dass in 48,8% aller Fälle eine sogenannte „Nullrunde“ erzielt wurde, das heißt, Kunden erhielten in diesen Fällen keine Gutschriften aus der Indexbeteiligung. In knapp 15% aller Fälle liegt die Beteiligung zwischen 0% und 2%. Sonst lag die Beteiligung meistens zwischen 2% und 10%. Indexjahre mit Renditen von mehr als 10% gab es in ca. 4% der Fälle, so das IVFP. Cap-Modelle enden dabei häufiger in Nullrunden (59%) im Vergleich mit Quoten-Modellen (41%), erzielen jedoch auch häufiger Indexrenditen von mehr als 10%. (js)

 

Risikolebensversicherung: Die besten Tarife laut IVFP

Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat 96 Tarife für Risikolebensversicherungen von 54 Anbietern unter die Lupe genommen. Die Einteilung der Tarife erfolgte dabei in die zwei Kategorien „Basis“ und „Premium“. Welche Versicherer mit ihren Produkten überzeugten.

Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat die Ergebnisse des aktuellen Ratings zur Risikolebensversicherung 2024 präsentiert. Hierfür wurden 96 Tarife von 54 Anbietern in den Bereichen Unternehmen (Gewichtung 20%), Preis-Leistung (50%), Flexibilität (20%) und Transparenz & Service (10%) untersucht. Obwohl der Aspekt Unternehmensqualität grundsätzlich höchste Priorität unter den Verbrauchern genießt, wie das IVFP dazu schreibt, wurde es nur mit 20% gewichtet. Hintergrund sei den Ratern zufolge, dass Risikolebensversicherungen im Vergleich zu Rentenversicherungen in den meisten Fällen über eine deutlich kürzere Laufzeit verfügen würden. Wesentlich wichtiger hingegen sei an dieser Stelle das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Kategorien „Basis“ und „Premium“

Eingeteilt wurden die Tarife in die beiden Kategorien „Basis“ und „Premium“. Die Kategorie „Basis“ deckt nur das reine Todesfallrisiko ab. „Premium-Tarife“ dagegen bieten zusätzlich Optionen wie eine Leistung bei schwerer Krankheit (Dread Disease) vor dem Versterben oder eine nachträgliche Erhöhung des Versicherungsschutzes ohne erneute Gesundheitsprüfung.

Allen Tarifen lag die Annahme „Angestellter oder Handwerker“ sowie „Nichtraucher oder Raucher“ zu Grunde. Die Beitragsberechnungen erfolgten bei einer vorgegebenen Versicherungssumme von 150.000 Euro für 30- und 40-Jährige.

Sieben Anbieter überzeugen mit ihren Basis-Tarifen

Im Gesamtergebnis haben die folgenden sieben Versicherer für ihre jeweiligen Tarife (in Klammern) in der Kategorie „Basis Nichtraucher“ die Bestwertung „exzellent“ erhalten:

  • Deutsche Lebensversicherungs-AG („RisikoLebensversicherung“)
  • HUK-COBURG („Risikolebensversicherung Classic“)
  • NÜRNBERGER („Risikolebensversicherung Digital Basis“)
  • Provinzial („Risiko-Lebensversicherung“)
  • SIGNAL IDUNA („Risikolebensversicherung“)
  • Stuttgarter („Risikoversicherung“)
  • Württembergische („Risikolebensversicherung Kompakt“)

13 Tarife schnitten mit der Bewertung „sehr gut“ ab, sechs Tarife mit „gut“. Anbieter, deren Bewertungen unter dieser Schwelle liegen, werden vom IVFP nicht veröffentlicht. 

Alle oben genannten Anbieter erreichten auch bei „Rauchern“ eine „exzellente“ Bewertung. 

Welche Versicherer mit ihren Premium-Tarifen punkten

Insgesamt 17 Tarifen von zehn Gesellschaften hat das IVFP die Note „exzellent“ in der Kategorie „Premium Nichtraucher“ bescheinigt:

  • Allianz („RisikoLebensversicherung Plus“)
  • Bayern-Versicherung („RisikoLeben Plus“ und „RisikoLeben Premium“)
  • Delta Direkt („Risikolebensversicherung“)
  • Dialog („RISK-vario“, „RISK-vario Basic“ und „RISK-vario Premium“)
  • IDEAL („IDEAL RisikoLeben Exklusiv“ und „IDEAL RisikoLeben Klassik“)
  • LV 1871 („RisikoLeben Basis“, „RisikoLeben Comfort“ und „RisikoLeben Premium“)
  • NÜRNBERGER („Risikolebensversicherung Digital Komfort“ und „Risikolebensversicherung Digital Premium“)
  • Provinzial („Risiko-Lebensversicherung“)
  • SIGNAL IDUNA („Risikolebensversicherung“)
  • Württembergische („Risikolebensversicherung Premium“)

16 Tarife erhielten die Bewertung „sehr gut“, zwölf Tarife ein „gut“.

Im Bereich „Premium Raucher“ schnitten 19 Tarife von elf Versicherern mit „exzellent“ ab. Neben den oben genannten für Nichtraucher, die auch im Bereich Raucher die Bestwertung erhielten, ist es noch ein Tarif der InterRisk sowie ein Tarif von Delta Direkt.

Weitere Informationen zum IVFP Risikolebenversicherungsrating 2024. (tik)

Bild: © izzuan – stock.adobe.com

 

Unternehmensqualität: Diese PKV-Anbieter punkten im IVFP-Rating

Das IVFP untersucht seit zehn Jahren die Unternehmenszahlen von privaten Krankenversicherern. Dafür werden die Versicherer in den Kategorien Stabilität, Sicherheit, Ertragskraft und Markterfolg bewertet. Sechs Anbieter erhalten im diesjährigen Rating die Höchstbewertung.

Wenn es um die private Krankenversicherung geht, wird derzeit vor allem eine Kennzahl immer wieder öffentlich diskutiert: die kommenden Beitragserhöhungen. Diese werden im kommenden Jahr wohl für viele Versicherte recht happig ausfallen. Mit einer Anpassung von durchschnittlich 18% müssen die Betroffenen rechnen, wie der Verband der Privaten Krankenversicherung e. V. (PKV-Verband) ausgerechnet hat.

Doch für die Unternehmen selbst und natürlich auch die Versicherten sind neben den Beiträgen auch andere Zahlen noch wichtig. Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat sich auch in diesem Jahr die Unternehmenskennzahlen von 34 Versicherungsgesellschaften angesehen und diese ausgewertet. Das Rating gibt Aufschluss über die Kontinuität der Unternehmenskennzahlen, so Prof. Michael Hauer, IVFP-Geschäftsführer. „Und diese Kontinuität bedingt natürlich gut kalkulierte Tarife, mit umfassenden Leistungsangeboten, fairen Preisen und gerechtfertigten Beitragsanpassungen“, so Hauer weiter.

34 Unternehmen werden anhand von 23 Kriterien bewertet

Die 34 untersuchten Gesellschaften werden anhand von 23 Kriterien analysiert, aufgeteilt in die Qualitätsbereiche Stabilität, Sicherheit, Ertragskraft und Markterfolg. Es werden nur Werte untersucht, die aus öffentlich zugänglichen Quellen stammen, wie beispielsweise den Geschäftsberichten des Unternehmens oder BaFin-Berichten oder aus von den Krankenversicherungsunternehmen selbst gemeldeten internen Quellen, und die sich eindeutig reproduzieren lassen.

Diese sechs Unternehmen erreichen die Note „exzellent“

Die Höchstnote „exzellent“ erreichen sechs Unternehmen. Das sind (in alphabetischer Reihenfolge): Allianz, LVM, Provinzial, R+V, Signal Iduna und uniVersa.

Die Mehrheit der Anbieter erhält die Bewertung „sehr gut“. Insgesamt 17 Versicherungsunternehmen hat das IVFP mit der zweitbesten Bewertung bedacht. In alphabetischer Reihenfolge sind dies: ALTE OLDENBURGER, AXA, Barmenia, Bayerische Beamtenkrankenkasse, Continentale, Debeka, DEVK, DKV, Generali, Gothaer, HALLESCHE, HanseMerkur, INTER, LKH, Mecklenburgische, Union und Württembergische.

Weitere neun Anbieter erhalten ein „gut“, ein Anbieter ein „befriedigend“. Wie immer verzichtet das IVFP darauf, schlechter bewertete Tarife auf seiner Webseite auszuweisen und damit ein „Bashing“ der Anbieter zu vermeiden. (js)

Alle untersuchten Anbieter des IVFP PKV-Unternehmensqualität 2024 können hier eingesehen werden.

Bild: © ink drop – stock.adobe.com

 

IVFP beleuchtet LV-Unternehmensqualität

Das IVFP hat öffentlich zugängliche Kennzahlen von 78 Lebensversicherern hierzulande analysiert, um die Finanzstärke der Unternehmen zu beleuchten. 16 Versicherer erhalten die Höchstbewertung. Das sind acht weniger als noch im Vorjahr.

Wer eine Lebensversicherung abschließt, möchte nicht nur ein passendes Produkt haben, sondern auch sichergehen, dass der Produktanbieter finanziell stabil dasteht. Diese Stabilität hat das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) auch in diesem Jahr wieder im Rahmen seines LV-Unternehmensratings untersucht. Für den aktuellen Ratingjahrgang wurden 78 Lebensversicherer in einem Benchmarkverfahren untersucht und verglichen. Die Experten beleuchteten knapp 125 Datensätze pro Unternehmen, die in 24 Kriterien zusammengefasst und durch mathematische Analyseverfahren bewertet werden.

Ergebnisse basieren auf öffentlich zugängliche Kennzahlen

Wie bereits in den Vorjahren werden die Kriterien in die Teilbereiche Stabilität, Sicherheit, Ertragskraft und Markterfolg unterteilt. Alle Ergebnisse basieren auf „Hard Facts“, was bedeutet, die Kennzahlen, die in die Bewertung eingehen, stammen ausschließlich aus öffentlich zugänglichen Quellen wie beispielsweise den Geschäftsberichten des Unternehmens, Bericht über die Solvabilität und Finanzlage (SFCR) oder BaFin-Berichte.

Auch zukunftsorientierte Zahlen bewertet

Neben „vergangenheitsbezogenen Kennzahlen“ wurden für das aktuelle Rating auch zwei zukunftsorientierte Kennzahlen abgefragt, heißt es vom IVFP, „Bestandmix“ und „Trendanalyse“. Beim Bestandmix wird die Heterogenität der Bestandsstruktur analysiert, die Trendanalyse blickt auf die positive oder negative Entwicklung von neun Quoten der vergangenen fünf Jahre. Insgesamt werden so 16 Kennzahlen analysiert, die einen zahlenbasierten Ausblick in die Zukunft wagen lassen.

Einen Hinweis gibt das IVFP im Hinblick auf die Ergebnisse: So werden im aktuellen LV-Unternehmensrating zwar Kennzahlen bis einschließlich des Jahres 2023 abgefragt. Trotzdem wird die Barmenia Lebensversicherung a.G. nicht mehr aufgeführt und der Ausweis auf die Gothaer Lebensversicherung AG begrenzt. Die SIGNAL IDUNA Lebensversicherung AG kann aufgrund ihrer Neugründung noch keine vollumfänglichen Daten liefern.

Das sind die Unternehmen mit Bestnote

Die Unternehmen werden erhalten Gesamtnoten, die von „exzellent“ (0,5 – 0,9) bis „ungenügend“ (5,5 – 6,0) reichen. Wie üblich weist das IVFP auf seiner Webseite jedoch nur Unternehmen auf, die als Gesamtergebnis die Noten „exzellent“, „sehr gut“ oder „gut“ erhalten haben.

Die 16 Unternehmen, die sich in diesem Jahr die Bestnote sichern konnten, sind (in alphabetischer Reihenfolge): Allianz, AXA, Canada Life, Delta Direkt, Deutsche Lebensversicherung, ERGO, EUROPA, Hannoversche, INTER, LV 1871, LVM, neue leben, R+V, Swiss Life, VOLKSWOHL BUND und Württembergische. Im Vorjahr waren es noch 24 Anbieter, die sich die Höchstbewertung sicher konnten. (js)

Bild: © Natee Meepian – stock.adobe.com

 

Nach Ampel-Aus: Was wird aus der privaten Altersvorsorgereform?

Die Altersvorsorge in Deutschland sah in den nächsten Monaten „eigentlich“ einige Reformen auf sich zukommen – durch das Altersvorsorgedepot, die geplante Riester-Reform und auch das Rentenpaket II. Doch in Berlin hat’s gekracht: Christian Lindner ist als Finanzminister entlassen worden. Was wird nun aus den Reformen? So schätzt die Branche die Lage ein.

Der 06.11.2024 dürfte auf politischer Ebene wohl einer der denkwürdigsten Tage der jüngsten Vergangenheit sein, zumindest aus deutscher Sicht. Nach dem Aufstehen bekam der interessierte Bürger auf der Nachrichten-App seiner Wahl zunächst zu lesen, dass es in den USA wohl stark nach einem Wahlsieg der Republikaner in den USA aussieht – nie für unmöglich befunden, aber für manch einen dennoch überraschend. Tatsächlich aber kam der nächste Paukenschlag für viele noch vor der Schlafenszeit, und zwar aus Berlin.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Mittwochabend den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier um die Entlassung des amtierenden Finanzministers, Christian Lindner (FDP), gebeten und in einer Pressekonferenz kurz nach 21 Uhr auch die Gründe dafür genannt: Egoismus, Verantwortungslosigkeit, kleinkariertes politisches Taktieren usw. Ernsthafte Regierungsarbeit sei mit Lindner so nicht möglich gewesen. Lindners Nachfolger steht mehreren Medienberichten zufolge, die sich auf Regierungssprecher Steffen Hebestreit berufen, auch schon fest: Jörg Kukies (SPD), Staatssekretär im Kanzleramt.

Es hatte schon an den Tagen zuvor gehörig zwischen den Koalitionspartnern gekrieselt, vorrangig aufgrund der heißen Diskussion über den Bundeshaushalt 2025. Eine Lösung hat man offensichtlich nicht gefunden. Im Rahmen dieser Entwicklungen will Scholz nun im Januar 2025 die Vertrauensfrage stellen – vorher jedoch noch alle Gesetzentwürfe zur Abstimmung stellen, die „keinerlei Aufschub“ dulden. Bei der Aufzählung, um welche es sich dabei handelt, nannte Scholz u. a. auch die Stabilisierung der gesetzlichen Rente, womit das Rentenpaket II gemeint sein dürfte. Hierfür zeichnet neben Lindner auch Scholz‘ Parteikollege und Arbeitsminister Hubertus Heil verantwortlich. Was in der Aufzählung fehlt: das Altersvorsorgedepot und die Riester-Reform, die vornehmlich das Finanzministerium unter Lindner im Lauf des Jahres ins Rollen gebracht hatte. Wie geht es nun mit den Altersvorsorgereformen in Deutschland ob dieser Entwicklungen weiter? AssCompact hat bei Experten und Branchen-Playern nachgefragt.

Was plant die Politik?

Gut wäre es zunächst einmal, wenn man wüsste, was mit beiden Reformen denn nun eigentlich sicher geplant ist. Denn wie oben bereits geschildert: Der Bundeskanzler bezog sich in seiner Rede in Sachen Altersvorsorge lediglich auf das Rentenpaket II, das Altersvorsorgedepot und die Riester-Reform wurden nicht erwähnt. Das Bundespresseamt um Regierungssprecher Steffen Hebestreit reagierte bis Redaktionsschluss nicht auf eine AssCompact Nachfrage dahingehend – und auch das Finanzministerium entgegnete schlicht, dass man die Geschehnisse derzeit nicht kommentieren könne. Das Bundesarbeitsministerium konnte bis Redaktionsschluss ebenfalls nicht mit einer Antwort dienen.

Einziger „Lichtblick“: tagesschau.de meldete am Donnerstagnachmittag, dass FDP-Fraktionschef Christian Dürr im ARD-Morgenmagazin mitgeteilt habe, dass die FDP Projekte, an denen sie mitgearbeitet hat, nicht fallen lassen wolle.

Was sagt die Branche?

Bernhard Gause, geschäftsführender Vorstand des Bundesverbands Deutscher Versicherungsmakler (BDVM), hält sich auf Nachfrage mit Spekulationen zum weiteren Verlauf bei der Altersvorsorgereform zurück. Als förderlich für die Altersvorsorge befindet er die Geschehnisse in Berlin jedoch keineswegs und betont: „Der BDVM bedauert, dass mit dem Aus der Bundes-Ampel die dringend erforderliche Reform der staatlich geförderten Altersvorsorge ins Stocken gerät.“

Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) ist nicht optimistischer gestimmt – im Gegenteil. In einer Pressemitteilung des Vermittlerverbands heißt es, dass man durch den „Bruch der Ampel-Regierung die Interessenwahrung der Vermittlerschaft sowie die Reform der privaten Altersvorsorge in einer kritischen Lage“ sehe. Präsident Michael H. Heinz betont, dass der BVK sehr skeptisch sei, ob Scholz‘ Plan, mit einer Minderheitsregierung die noch ausstehenden Gesetzesvorhaben bis Jahresende im Bundestag zu verabschieden, funktionieren werde. Da Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) eine sofortige Vertrauensfrage und Neuwahlen fordert, sei dies sogar eher unwahrscheinlich.

Auch befürchte der BVK Unsicherheiten hinsichtlich der Interimsbesetzung des Finanzministeriums im Hinblick auf die anstehenden Trilog-Verhandlungen zur EU-Kleinanlegerstrategie sowie der Neubesetzung der EU-Finanzkommissarin. Diese Konstellation könne „im Hinblick auf die Diskussion zu Provisionsbeschränkungen in den nächsten Monaten eine Zitterpartie für die Vermittlerschaft in Deutschland“ bedeuten.

Und auch der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW (AfW) meldete sich zu Wort. Dieser sieht die aktuellen Entwicklungen ebenfalls mit Sorge. Grundsätzlich sei der Referentenentwurf des Finanzministeriums von vielen Seiten, auch innerhalb der Versicherungs- und Finanzbranche, positiv aufgenommen worden. Er sei eine „echte Chance“ für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die private Altersvorsorge gewesen. Nun sei jedoch mehr als fraglich, ob es bis zur Amtsübernahme einer neuen Regierung überhaupt noch zu einer Umsetzung des Entwurfs kommen wird.

Der Makler als Ansprechpartner in der Unsicherheit

Was macht man nun als Makler mit dieser Unsicherheit? Prinzipiell sind attraktive Vorsorgeangebote sowohl aus Verbrauchersicht als auch aus Maklersicht wünschenswert – und auch eine staatliche Förderung kann hierzu etwas beitragen. Doch Adrian Schmidt vom schwäbischen Maklerhaus KÄPSELE, Finalist beim Jungmakler Award 2023 und 2024, sieht die Sache recht pragmatisch, auch wenn es „sich hart anhört: Die Unsicherheit der Politik bringt die Leute dazu, sich nach unabhängigen Alternativen umzusehen, und hier sind wir als Makler Ansprechpartner. Je mehr die Regierung es nicht auf die Reihe bekommt, neue gesetzliche Lösungen zu schaffen, desto besser für uns als Makler, weil immer mehr Bürger sich auf die private Vorsorge konzentrieren.“

Wie es politisch mit dem Altersvorsorgedepot weiter geht, ist auch für Schmidt schwierig zu beurteilen. Grundsätzlich hält er auch Lindners Nachfolger Jörg Kukies vor dem Hintergrund seiner Laufbahn für durchaus geeignet, das Vorhaben voranzutreiben, allerdings sei die anstehende Neuwahl ein klares Hindernis: „Gute Entscheidungen benötigen Konstanz innerhalb der Regierung und langfristiges Denken durch alle Beteiligten. Solange eigene Machtgeplänkel im Vordergrund stehen, sind die Vorschläge und Ideen erstmal nur Parolen, die einen weiteren Weg zur Umsetzung haben.“

„Ein bis zwei Jahre“ bis zur nächsten Reform

Michael Hauer, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP), sieht die Reformen für den Moment vom Tisch. Auf AssCompact Nachfrage geht er davon aus, dass die CDU/CSU die Gesetze nicht unterstützen wird, um Druck auf Scholz auszuüben, wenn der Kanzler die Vertrauensfrage nicht gleich nächste Woche stellen sollte. Daher rechne Hauer nicht mehr damit, dass die Gesetze verabschiedet werden.

Dass die Reform der privaten Altersvorsorge somit im Moment „auf Eis“ liegt, betrachtet der IVFP-Chef kritisch. Denn sie hätte die notwendige Sicherheit und Klarheit in diesem Bereich gebracht. Jetzt werde es wahrscheinlich ein bis zwei Jahre dauern, bis die nächste Reform durchgeführt wird und bis dahin bestehe die Gefahr einer gewissen Verunsicherung der Menschen mit der Folge einer Verdrängung des Problems.

Nichtsdestotrotz: Die Versicherungsbranche biete, so Hauer, nach wie vor sehr gut passende Lösungen für die Altersvorsorge, wie die ungeförderte private Rentenversicherung der dritten Schicht, die betriebliche Altersversorgung in der zweiten Schicht und der Basisrente in der ersten Schicht. Was Hauer zufolge allerdings noch fehlt: der Weckruf von der Politik zur Dringlichkeit der Altersvorsorge.

Wie bei politischen Ereignissen und Vorhaben also oft üblich: Was mit den Altersvorsorgereformen passiert, ist nicht klar. Auf der Kippe stehen die Gesetzentwürfe allemal. Und auch wann die Vertrauensfrage kommt, ist nicht sicher. Es heißt also: abwarten, beobachten und mit allem rechnen – auch mit zwei wegweisenden politischen Ereignissen an einem Tag. (mki)

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