Schaden- und Unfallversicherer sind verhalten optimistisch
<p></p><p>Die Beiträge der Schaden- und Unfallversicherer steigen danach um 2,4%. Die Auf-wendungen für Schäden legen gegenüber dem Vorjahr um voraussichtlich 0,2% zu. Die Schaden-Kostenquote – die so genannte Combined Ratio – wird in Höhe von 97% erwartet, das ist allerdings nur ein Prozentpunkt weniger als im Vorjahr. </p><p>Erstmals seit zwei Jahren steigt auch wieder der versicherungstechnische Gewinn, er geht laut Hochrechnung von 1,2 auf rund 1,8 Mrd. Euro nach oben. „Die Schaden- und Unfallversicherer wachsen und die wetterbedingten Schäden sind in diesem Jahr deutlich zurückgegangen“, erklärt Robert Pohlhausen, Vorsitzender des GDV-Hauptausschusses Schaden- und Unfallversicherung. Die Zwischenbilanz der Schaden- und Unfallversicherer fällt somit etwas positiver aus als zum gleichen Zeitpunkt 2010. Im vergangenen Jahr sorgten Winterstürme, Frost und Überschwemmungen für steigende Ausgaben der Versicherer. Auch die Versicherungskunden profitieren von der Entwicklung der Unternehmen. „Nach wie vor bieten die Versicherer ihren Kunden eine hohe Leistungsfähigkeit zu günstigen Prämien“, so Pohlhausen.</p><p>Kfz-Versicherung vollzieht Trendwende</p><p>In der Kraftfahrtversicherung sieht der GDV nach sieben Jahren die Trendwende vollzogen: Die durchschnittlichen Beiträge in der Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherung nehmen nach seiner Ansicht um 1 bis 2% zu. Demzufolge steigen die Beitragseinnahmen aller Voraussicht nach um 3,4%. Allerdings reichen sie laut GDV nicht aus, um Gewinn zu erwirtschaften. Die Kraftfahrtversicherer rechnen mit einem versicherungstechnischen Verlust von 1,1 Mrd. Euro. </p><p>Die Entwicklung der Schäden bleibt besorgniserregend: In der Vollkasko steigen die Ausgaben für Schäden um vermutlich 4,5%, in der Teilkaskoversicherung um voraussichtlich 2,0%. Die Kosten für Glasbruchschäden als Folge von Steinschlägen durch Streugut belasten die Schadenseite der Kaskoversicherer besonders. </p><p>Inflationsbedingte Anpassungsmöglichkeiten in der Sachversicherung</p><p>In der Sachversicherung steigen die Beitragseinnahmen voraussichtlich um 1,2%. Der Zuwachs resultiert dabei besonders aus inflationsbedingten Anpassungsmöglichkeiten in der privaten Sachversicherung. Die Schaden-Kostenquote verbessert sich über alle Sparten der Sachversicherung gemäß der Hochrechnung um 2 Prozentpunkte auf rund 97%. In der privaten Wohngebäudeversicherung erwartet die Branche rotz weniger Sturm-, Hagel- und Leitungswasserschäden durch Frost eine Schaden-Kostenquote von 104%. Das zehnte Jahr in Folge fährt die Wohngebäudeversicherung damit versicherungstechnische Verluste ein. 2011 ist von 0,2 Mrd. Euro auszugehen.</p><p>Haftpflicht-, Rechtsschutz- und Unfallversicherung mit Beitragsplus</p><p>Die Haftpflichtversicherer erwarten leicht wachsende Beiträge von 1,5%. Die Schaden-Kostenquote wird konstant bei 91% erwartet. </p><p>Sinkende Kosten für Arbeitsrechtsschutzfälle und steigende Beitragseinnahmen führen bei den Rechtsschutzversicherern nach dem GDV-Bericht zu einer verbesserten Geschäftsentwicklung: Die Beiträge wachsen um 2,0%. Die Schaden-Kostenquote sinkt auf 95%.</p><p>Das Einmalbeitragsgeschäft in der privaten Unfallversicherung mit garantierter Beitragsrückzahlung führt laut GDV zu einem erwarteten Beitragsplus von 1,5%. Der vergleichsweise milde Jahresbeginn 2011 mit weniger Glatteisunfällen wirkt sich auf die Ausgaben für Schäden aus. Sie gehen voraussichtlich um 1,5% zurück. 2010 verzeichneten die Unfallversicherer nach langen Frostperioden hier noch einen Anstieg um 4,0%.</p><p>Transport-, Kredit-, Kautions- und Vertrauensschadenversicherung profitieren von guter Konjunktur</p><p>Sowohl bei den Transport- als auch bei den Kredit-, Kautions- und Vertrauensschadenversicherern entwickeln sich die Beitragseinnahmen positiv. In der Transportversicherung erwartet die Branche einen Anstieg der Beitragseinnahmen von 4,0%. Allerdings führt die wirtschaftliche Erholung hier zu mehr Schäden. Es wird ein versicherungstechnischer Verlust von 0,1 Mrd. Euro erwartet. In der Kredit-, Kautions- und Vertrauensschadenversicherung werden die Kosten für Schäden auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres bleiben, da größere Unternehmensinsolvenzen bislang ausblieben. Die Beitragseinnahmen legen in dieser Sparte voraussichtlich um 3,0% zu. Sie wachsen in geringerem Umfang als die gewährten Deckungssummen, sodass das Prämienniveau sinkt. </p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/C5481DBE-747D-4B17-8E2D-0BBA7CA2640B"></div>