Die deutschen Versicherer mussten für Einbrüche im Jahr 2017 so wenig Schadensersatz leisten wie zuletzt 2010. Die versicherten Schäden beliefen sich auf rund 360 Mio. Euro und gingen damit im Vergleich zum Vorjahr um rund 20% zurück. 2017 verzeichneten die Versicherer rund 120.000 gemeldete Einbrüche, wie aktuelle Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) e. V. zeigen. Die Statistik umfasst auch Einbrüche in Keller, Dachböden oder Hauswirtschaftsräume.
Niveau der Einbruchzahlen bleibt hoch
„Die vermeintliche Trendwende beim Thema Einbruch ist aber eine Illusion“, meint GDV-Präsident Wolfgang Weiler. Er warnt: „Damit wir nicht wieder einen Anstieg wie vor zehn Jahren sehen, sind weiterhin alle Anstrengungen notwendig. Das Niveau der Einbruchzahlen bleibt hoch, die Unterschiede zwischen den Bundesländern erheblich.“
Sicherheitstechnik zahlt sich aus
Wie der GDV unterstreicht, investieren viele Hausbesitzer in Sicherheitstechnik. Dies zeige die hohe Nachfrage nach staatlichen Fördermitteln bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Abwehrmechanismen zahlen sich aus: Bei fast 45% der Einbruchversuche geben die Täter auf, wenn sie nicht schnell genug in die Wohnung oder ins Haus kommen. Preiswerter als Nachrüstlösungen ist der systematische und flächendeckende Einbau moderner Sicherheitstechnik in Neubauten. Weiler plädiert dafür, die Bauvorschriften anzupassen: „Zusammen mit einer intensiven Strafverfolgung und Aufklärung könnte dies die grundsätzlich positive Entwicklung der Einbruchzahlen fortschreiben.“ (tk)
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