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31. Januar 2025
Allianz-Analysten: Ältere müssen sich an Rentenreform beteiligen
Allianz-Analysten: Ältere müssen sich an Rentenform beteiligen

Allianz-Analysten: Ältere müssen sich an Rentenreform beteiligen

Die Allianz hat die dritte Ausgabe ihres „Global Pension Report“ vorgestellt, der 71 Rentensysteme rund um den Globus analysiert und deren Reformbedarf herausarbeitet. Das deutsche Rentensystem ist demnach im Mittelfeld unterwegs – mit einem dramatischen demografischen Ausblick.

Der Global Pension Report des Versicherers Allianz analysiert weltweit 71 Rentensysteme anhand des hauseigenen „Allianz Pension Indexes“ (API) auf ihre Stabilität und ihren Reformbedarf. Der Indikator besteht aus drei Säulen: Analyse der demografischen und fiskalischen Ausgangslage sowie Bestimmung der Nachhaltigkeit (z. B. Finanzierung und Beitragszeiten) und Angemessenheit (z. B. Verbreitungsgrad und Rentenhöhe) des Rentensystems. Insgesamt werden 40 Parameter berücksichtigt, mit Werten zwischen 1 (kein Reformbedarf) und 7 (akuter Reformbedarf). In der gewichteten Summe aller Parameter kristallisiert sich der Reformdruck des jeweiligen Systems.

Hoher Reformdruck in Deutschland

Deutschland rangiert mit seiner Gesamtwertung von 3,3 im oberen Mittelfeld: Die ungewichtete Gesamtnote für alle untersuchten Rentensysteme liegt bei 3,7. Allerdings, so schreibt die Allianz, sei Deutschlands Rentensystem Teil der Gruppe, wie auch die in Frankreich oder Italien, deren Rentensysteme bisher nur zaghafte Schritte in Richtung Kapitaldeckung unternommen hätten – das Umlageverfahren dominiere und entsprechend hoch sei der Reformdruck angesichts der rapiden Alterung der Gesellschaften.

Nachlassende Wirkung der Migration

Mit dem demografischen Wandel, der bereits seit Jahren aufgrund der stetig steigenden Lebenserwartung und der sinkenden Geburtenraten Realität ist, leiden auch die Arbeitsmärkte und die Sozialsysteme. Doch die Migration habe diese Auswirkungen deutlich abfedern können. So wurden z. B. in Deutschland knapp 90% der 1,6 Millionen neuen sozialversicherungspflichtigen Jobs durch Zuwanderer besetzt. Doch darauf könne man sich in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr verlassen, findet Michaela Grimm, Mitautorin des Reports: „Denn in den bisherigen Hauptherkunftsländern gibt es schlicht immer weniger auswanderungswillige Kandidaten. Und Deutschland könnte in Zukunft an Attraktivität als Zuwanderungsland verlieren.“ Entscheidend sei für Grimm daher, dass die vorhandenen Potenziale noch besser genutzt werden. Dies betreffe Frauen in Teilzeit, die von Kinderbetreuung und Pflege entlastet werden müssen, und ältere Arbeitnehmer, die sich noch zu häufig mit Altersdiskriminierung am Arbeitsplatz konfrontiert sehen.

Kapitalmarktentwicklung und Rentensicherung

Die Rentensparlücke liege allein in der Eurozone für die jüngeren Generationen bei etwa durchschnittlich 350 Mrd. Euro. Wenn die Sparquote um ein Viertel steigen würde, sei das machbar: „Aber wir dürfen nicht nur auf die eine Seite der Gleichung schauen, die Sparanstrengungen der Haushalte. Entscheidend ist, Rentensicherung und Kapitalmarktentwicklung zusammenzudenken. Altersersparnisse müssen gewinnbringend investiert werden, in zukünftiges Wachstum und Innovationen“, erläutert der Chefvolkswirt der Allianz, Ludovic Subran.

Die Aufgaben der neuen deutschen Regierung

Für Deutschland führe laut Allianz kein Weg an einem nachhaltigen Ausbau der kapitalgedeckten betrieblichen und privaten Säulen im deutschen Rentensystem vorbei. Mit der Gesamtnote von 3,3 rangiere das deutsche Rentensystem noch im oberen Mittelfeld – doch der demografische Ausblick sei dramatisch. Denn der Altersquotient, bezogen auf die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, dürfte bald bei 70% liegen: „In den letzten zwei Jahrzehnten lag der Fokus der Rentenpolitik auf dem Wohlergehen der Rentner. Hier ist ein konsequenter Richtungswechsel erforderlich. Aber Illusionen sind fehl am Platz: Zusätzliche Belastungen für die jüngeren Generationen sind unvermeidlich. Aber ohne Beteiligung der Rentnergeneration droht eine Überlastung – mit fatalen Folgen für Wachstum und gesellschaftlichen Zusammenhalt“, so Michaela Grimm. (mki)

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Wilfried Stras… am 01. Februar 2025 - 23:35

Bei einer ausbezahlten Neudurchschnittsrente ab 2022 von € 805,00, sehr verwunderlich. Bei extrem gestiegenen, Miets-Energie-Lebenshaltungskosten ist Dauerarmut programmiert. Reisen, Restaurantbesuche, Konzerte, etc. nur im Traum. Leider bieten die Versicherer nach allen Kosten + Inflation, ohne Anwendung  unserer Innovation, keine Chance, auch gefördert, für adäquate lebenslange Renten. 

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Gespeichert von Wilfried Stras… am 03. Februar 2025 - 13:12

Österreich bietet ca. die doppelte Rente.

Österreich hat kein so hohes Pensionsrückstellungsdefizit, in D 3 Billionen EURO.

Österreich hast die beste Bahninfrastruktur in der EU.

Österreich hat ca. 30% Bio-Lebensmittel, D ca. 10%.

In der Berechnung aber mit 3,6 schlechter als Deutschland (3,3) bewertet.???