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22. August 2024
Regionalklassen ändern sich für Millionen von Autofahrern

Regionalklassen ändern sich für Millionen von Autofahrern

Der GDV hat die neue Auswertung für die Regionalklassen in der Kfz-Versicherung bekannt gegeben. In der Haftpflichtversicherung steigen sie für rund 4,7 Millionen Autofahrer, für rund 5,8 Millionen Versicherte gelten höhere Einstufungen in der Teil- und Vollkaskoversicherung.

Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) hat die Regionalklassen der rund 400 Zulassungsbezirke in der Kfz-Versicherung neu berechnet. Die Auswertung erfolgt einmal im Jahr und basiert auf den Schadenbilanzen der jeweiligen Zulassungsbezirke. Entscheidend ist dabei nicht, wo ein Schaden entsteht, sondern in welchen Zulassungsbezirk der Fahrzeughalter seinen Wohnsitz hat.

In der Kfz-Haftpflichtversicherung ändern sich die Regionalklassen in 108 Bezirken, oder insgesamt für 9,4 Millionen Autofahrer. In 49 Bezirken, oder für 4,7 Millionen Autofahrer steigen die Regionalklassen, in 59 Bezirken und ebenfalls etwa 4,7 Millionen Fahrer, sinken sie. Für die restlichen 33,5 Millionen Kfz-Haftpflichtversicherten ändert sich nichts.

Großstädte haben schlechteste Schadenbilanz

Günstiger könnte es für besonders viele Bezirke in Bayern werden. 24 Bezirke, oder fast jeder vierte Autofahrer, werden in eine günstigere Klasse eingestuft. Die niedrigsten Schadenbilanzen weisen dagegen wie bereits in den Vorjahren Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern auf – hier werden weniger bzw. weniger teure Schäden als im Bundesdurchschnitt verursacht. Spitzenreiter in de Kfz-Haftpflichtversicherung ist der Bezirk Elbe-Elster in Brandenburg, mit rund 30% niedrigen Schäden als im Bundesdurchschnitt.

Die schlechteste Schadenbilanz weisen insbesondere Großstädte auf. Offenbach führt vor Berlin diese Liste an. „In beiden Städten liegen die Schäden fast 40% über dem Schnitt“, kommentiert Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin.

Änderungen für mehr als 10 Millionen Teil- und Vollkaskoversicherte

In der Voll- und Teilkaskoversicherung werden rund 5,8 Millionen Versicherte künftig höher eingestuft. Vor allem in Bayern und Hessen ist dies der Fall, was in den meisten Fällen auf regionale Hagelschauer zurückzuführen sei, die im vergangenen Jahr hohe Schäden in der Kfz-Versicherung verursacht hatten.

Für rund 4,5 Millionen Teil- und Vollkaskoversicherte gelten hingegen niedrigere Einstufungen – dies gilt vor allem für Bezirke in Baden-Württemberg und Sachsen.

Über die Regionalklassen

Die Einstufung der Regionalklasse kann Auswirkungen auf den Versicherungsbeitrag haben. Grundsätzlich gilt: Je niedriger die Einstufung in der Regionalklasse, desto günstiger wirkt sich diese auf den Beitrag aus. Allerdings weist der Branchenverband darauf hin, dass sich alleine über eine Veränderung der Regionalklasse keine Aussage über die Entwicklung der Kfz-Prämien treffen lässt, denn hier spielen viele Faktoren eine Rolle.

Zudem ist die Regionalstatistik für Versicherer unverbindlich. Sie kann ab sofort für Neuverträge und bestehende Verträge ab dem nächsten Versicherungsjahr angewendet werden. (js)

Die Regionalklassen für die einzelnen Zulassungsbezirke können hier ermittelt werden.

Bild: © Dmytro – stock.adobe.com