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3. Juli 2024
Elementarversicherung: Nachfrage steigt

Elementarversicherung: Nachfrage steigt

Die verpflichtende Elementarversicherung ist erst einmal vom Tisch. Stattdessen soll weiterhin auf Freiwilligkeit gesetzt werden. Laut dem aktuellen Trendbarometer von Jung, DMS & Cie. steigt die Nachfrage – allerdings vor allem in den statistisch gesehen wenig gefährdeten Gebieten.

Politisch gesehen wurde der Elementarpflichtversicherung Ende letzten Monats fürs Erste eine Absage erteilt: Der Bund hatte die Forderungen der Länder nach einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden im Rahmen der Ministerpräsidentenkonferenz zurückgewiesen. Stattdessen will man mit einer „Angebotspflicht“ weiterhin auf Freiwilligkeit setzen. Die Kritik der Länder kam prompt: Freiwilligkeit würde das Problem der mangelnden Versicherungsdichte nicht lösen, sie steige viel zu langsam an.

Das aktuelle Trendbarometer von Jung, DMS & Cie. befasst sich mit der Frage, wie hoch der Anteil der Elementarabschlüsse im Rahmen neuer Gebäudeversicherungsverträge liegt. Dafür hat Analysehaus MORGEN & MORGEN laut dem Unternehmen „zehntausende anonymisierter Berechnungsvorlagen“ analysiert.

Ein Drittel von Gebäudeversicherungen ohne Elementarschutz kalkuliert

Die Berechnungen haben ergeben, dass im abgefragten Zeitraum von 2022 bis Mitte 2024 rund ein Drittel (34,9%) aller Tarife für neu abzuschließende Gebäudeversicherungen in Deutschland ohne Elementareinschluss kalkuliert wurde. Die zunehmenden Elementarereignisse der vergangenen Jahre scheinen aber dabei durchaus ihre Spuren hinterlassen zu haben: Im Jahr 2022 wurden 41% der Gebäudeversicherungen ganz ohne Elementarabsicherung berechnet. Aktuell ist diese Quote auf 32% gesunken.

Je gefährdeter das Gebäude, desto niedriger die Nachfrage

Von dem Anteil der Gebäude, für die eine Elementarversicherung mitberechnet wurde, lagen 89% in der sogenannten ZÜRS-Zone 1, die statistisch gesehen wenig gefährdet ist. Im Jahr 2022 wurden hier 86% der Verträge mit Elementarschutz berechnet.

Je gefährdeter das Gebäude, desto niedriger die Nachfrage: In der ZÜRS-Zone 2 wurden im laufenden Jahr 10% aller Gebäudeversicherungen mit Elementarschutz kalkuliert (2022: 9%), in den gefährdeten Zonen 3 und 4 ist das Interesse schwindend gering – und ging in den vergangenen Jahren „stetig zurück“. Doch das liege „weniger am mangelnden Risikobewusstsein, sondern vielmehr daran, dass für Gebäude in den ZÜRS-Zonen 3 und 4 entweder überhaupt kein Schutz gegen Elementargefahren angeboten wird oder nur zu sehr hohen Prämien“. (js)

Bild: © Christian – stock.adobe.com