Am heutigen Donnerstag, den 20.06.2024, treffen sich die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Während der Ministerpräsidentenkonferenz soll es unter anderem um eine potenzielle Pflichtversicherung für Elementarschäden gehen. Die Länder drängen auf eine solche Versicherung, die Bundesregierung konnte sich bisher nicht auf einen gemeinsamen Kurs einigen.
Doch nun scheint die Einführung einer Pflichtversicherung vom Tisch zu sein. Medienberichten zufolge stellt sich die Bundesregierung in einer Beschlussvorlage für die Ministerpräsidentenkonferenz gegen die verpflichtende Absicherung. Stattdessen wolle man „einen Regelungsvorschlag unterbreiten, der den Versicherungsnehmerinnen und Versicherungsnehmern die Wahl lässt, ob sie sich für oder gegen eine Deckung der Schäden aus Elementargefahrenereignissen entscheiden“, zitiert Der Spiegel aus dem Papier.
Kompromisslösung Opt-out?
Die Beschlussvorlage soll stattdessen einen Kompromissvorschlag in Form einer Angebotspflicht enthalten. Im Neugeschäft seien „Wohngebäudeversicherungen stets mit der Option zur marktüblichen Deckung für Schäden infolge von Elementargefahrenereignissen anzubieten“, soll es in dem Dokument heißen. Wenn ein Kunde diese Deckung nicht möchte, muss er sie aktiv abwählen.
Diese sogenannte Opt-out-Lösung wird bereits von verschiedenen Versicherern im Neugeschäft eingesetzt. Laut dem Bundesverband Deutscher Versicherungsmakler e. V. (BDVM) liegt die Einschlussquote der Naturgefahrenversicherung im Neugeschäft zwischen 75% und 80%.
Laut Statistiken des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) sind derzeit etwa 54% der Gebäude in Deutschland gegen Elementargefahren versichert.
Im Anschluss an die Ministerpräsidentenkonferenz soll ein Beschluss der Regierungschefinnen und -chefs veröffentlicht werden.
Bild: © Gina Sanders – stock.adobe.com
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