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4. Februar 2024
IVFP analysiert Indexpolicen: Erneut viele „Nullrunden“

IVFP analysiert Indexpolicen: Erneut viele „Nullrunden“

Starke Schwankungen an den Kapitalmärkten haben darin resultiert, dass viele Inhaber von indexgebundenen Lebensversicherungen erneut leer ausgingen – und das trotz des „eigentlich sehr guten Börsenjahres 2023“. Das zeigt eine Analyse des IVFP. Dieses Jahr könnte sich das ändern.

Nach einem schlechten Indexjahr 2022 mussten auch im letzten Jahr erneut viele Kunden mit indexgebundenen Lebensversicherungen (Indexpolicen) auf eine Renditegutschrift verzichten. Das zeigt eine Analyse des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP).

Obwohl das Börsenjahr 2023 eigentlich gut gelaufen ist, erhielten nur etwa vier von zehn Kunden eine Renditegutschrift. Insbesondere mussten sich Kunden mit Indexpolicen mit einer Obergrenze, sogenannten Cap-Modellen, in den allermeisten Fällen mit einer Nullrunde begnügen. Modelle auf Basis einer jährlichen Beteiligungsquote performten besser und konnten zum Teil hohe Gutschriften erwirtschaften.

 

IVFP analysiert Indexpolicen: Erneut viele „Nullrunden“

 

„Im Durchschnitt betrug die maßgebliche Rendite von Indexpolicen, deren Indexjahr in 2023 endete, magere 1,2%“, so das Fazit von Prof. Michael Hauer, Geschäftsführer von IVFP. Indexmodelle mit reinen Aktienindizes wiesen dabei meist eine höhere Performance auf als Modelle mit einem Muti-Asset-Index (siehe Grafik).

Kunden mit Cap-Modellen gehen öfter leer aus

Bei der Analyse aller bisherigen Indexjahre über alle Anbieter hinweg zeigt sich, dass in mehr als der Hälfte aller Fälle eine sogenannte „Nullrunde“ erzielt wurde. In den meisten übrigen Fällen gab es eine Rendite zwischen 0% und 8%. Indexjahre mit Renditen von mehr als 10% gab es in etwa 4% der Fälle. Cap-Modelle enden dabei häufiger in Nullrunden (62%) im Vergleich mit Quoten-Modellen (42%), erzielen jedoch auch häufiger Indexrenditen von mehr als 10%.

Kunden könnten 2024 von gestiegenen Zinsen profitieren

Für das laufende Jahr ist der IVFP zuversichtlich. Nachdem die Überschussbeteiligung – welche laut den Analysten nach wie vor den entscheidenden Faktor für die Renditechancen dieser Produktgattung darstellt – in den letzten Jahren immer wieder gesunken ist, haben viele Versicherer aufgrund des Zinsanstiegs die Überschüsse nun zum zweiten Mal in Folge erhöht. Das führt dazu, dass Unternehmen ihren Kunden bessere Konditionen anbieten können, was wiederum höhere Renditechancen bedeutet. „Mittelfristig können Indexpolicenbesitzer von den gestiegenen Marktzinsen profitieren“, so Hauer.

Nachhaltigkeit mehr im Fokus

Im Vergleich zum Vorjahr gab es im Markt der indexgebundenen Rentenversicherung laut den Analysten wenig Bewegung. Weiterhin haben 16 Lebensversicherer eine indexgebundene Rentenversicherung im Angebot. Laut einer aktuellen Umfrage des IVFP beraten etwa zwei Drittel aller Vermittler regelmäßig zu Indexpolicen.

Auch das Thema Nachhaltigkeit scheint bei den Produkten angekommen zu sein: Sieben Unternehmen, darunter beispielsweise AXA, Barmenia sowie die Stuttgarter, bieten aktuell einen grünen Index an. (js)

Bild: Artikelbild: © skywalker_ll – stock.adobe.com; Grafik: © IVFP