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13. April 2022
Auch Policen Direkt nimmt Solvenzberichte unter die Lupe
Auch Policen Direkt nimmt Solvenzberichte unter die Lupe

Auch Policen Direkt nimmt Solvenzberichte unter die Lupe

Am stärksten sind die Solvenzquoten der deutschen Lebensversicherer vom angestiegenen Zinsniveau und weiteren Verbesserungen der Risikotragfähigkeit beeinflusst worden, so der Anbieter für Investments in deutsche Zweitmarktpolicen, Policen Direkt, beim Blick in die entsprechenden Berichte.

Wie die Assekurata Assekuranz Rating-Agentur GmbH (AssCompact berichtete), hat sich nun auch der Anbieter für Investments in deutsche Zweitmarktpolicen, Policen Direkt, die für die Aufsicht relevanten Solvenzquoten der deutschen Lebensversicherer angesehen. Henning Kühl, Leitender Aktuar von Policen Direkt und Versicherungsmathematiker (DAV), dazu: „Vor allem das gegenüber dem Jahr 2020 gestiegene Zinsniveau hat zu einer Reduzierung der Solvenzkapitalanforderungen geführt. Laut Versichererberichten hat dies – neben dem erfolgreichen Verkauf von chancenorientierteren Produkten und den weiteren Verbesserungen der Risikotragfähigkeit – die Solvenzquoten am stärksten beeinflusst.“

Solvenzberichte thematisieren Corona-Pandemie und Krieg

Viele Versicherer seien in diesem Jahr in ihren veröffentlichten Solvenzberichten auf die Corona-Pandemie eingegangen, so Policen Direkt. Dabei sei es nicht nur um den erfolgten Einfluss auf die Betriebsabläufe, darunter die Umstellung auf Home-Office, gegangen: Eine aufgrund von Corona erhöhte Sterblichkeit im Bestand habe zum Beispiel nicht festgestellt werden können. Es sei jedoch auf die Unsicherheit über den möglichen weiteren Verlauf der Pandemie verwiesen worden. Das gleiche gelte nun auch für den Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine. Daher werde in den Berichten auch Auskunft darüber gegeben, in welcher Weise das jeweilige Unternehmen in den betreffenden Ländern finanziell aktiv war. Zudem werde auf die möglichen Risiken verwiesen, die der Krieg in Zukunft noch mit sich bringen könnte.

Die wichtigsten Zahlen in Kürze

Die wichtigsten Zahlen fasst Policen Direkt folgendermaßen zusammen: Die aufsichtsrelevante Bruttoquote liegt diesmal unter allen betrachteten Lebensversicherern bei 480% (2020: 390%), die Nettoquote plus Volatilitätsanpassungen (VA) bei 289% (2020: 234%), die Nettoquote allein bei 269% (2020: 211%), die Mindestkapitalanforderung (MCR-Quote) bei 721% (2019: 567%).

Weiter führt Policen Direkt aus, dass diesmal fünf Versicherer mit ihrer Nettoquote +VA unter 100% liegen. 2020 waren es in den Policen-Direkt-Beobachtungen noch 15 Versicherer gewesen. Acht Versicherer erreichen bei ihrer Nettoquote die 100% nicht (2020: 17), vier Versicherern gelingt dies bei der Mindestkapitalanforderung (MCR-Netto) nicht (2020: 13).

Bei der Nettoquote konnten sich 65 Versicherer im Vergleich zum Vorjahr verbessern, 15 haben sich verschlechtert. Zwei Lebensversicherer haben trotz gestiegener Nettoquote eine geringere Nettoquote + VA. 58 von 80 Lebensversicherern (2020: 60 von 82) haben bei der BaFin Übergangsmaßnahmen, 67 von 80 Lebensversicherern (2019: 67 von 82) haben Volatilitätsanpassungen bei der BaFin. Die Übergangsmaßnahmen verbessern die Quoten laut Policen Direkt im Schnitt um 192 Prozentpunkte (2020:156). (ad)

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