In Deutschland gibt es immer mehr Menschen im Alter von 100 Jahren oder älter. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Demnach waren es hierzulande im Jahr 2020 insgesamt 20.465 Personen, 3.523 mehr Hochbetagte als im Jahr 2019. Noch nie während der vergangenen zehn Jahre zählten so viele Bundesbürger zur Altersgruppe 100plus. Nicht nur absolut betrachtet war die Zahl der Menschen dieser Altersgruppe im Jahr 2020 am höchsten, auch ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung lag mit 0,025% höher als noch 2011, da betrug er 0,018%.
Vier Fünftel der Hochbetagten sind weiblich
Wie die statistischen Daten weiter zeigen, liegt der Frauenanteil in der Altersgruppe 100plus bei gut 80%, es gibt also etwa vier Mal so viele weibliche Hochbetagte wie männliche. Ob dies auf die Lebensweise zurückzuführen ist, auf strukturelle Geschlechterunterschiede oder ob es auch an genetischen Aspekten liegt, darüber diskutieren die Wissenschaftler noch.
Heute deutlich niedrigere Säuglingssterblichkeit als noch vor 100 Jahren
Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigen sich auch bei der durchschnittlichen Lebenserwartung. 1920 geborene Frauen haben heute eine durchschnittliche Lebenserwartung von 64,7 Jahren, für damals geborene Männer beträgt sie 57,5 Jahre.
„Wie sehr sich die Verhältnisse, etwa durch den medizinischen Fortschritt und verbesserte Lebensverhältnisse verändert haben, zeigt sich beispielsweise in der deutlich niedrigeren Säuglingssterblichkeit“, erklärt Bettina Sommer, Expertin für Demografie im Statistischen Bundesamt. Unabhängig vom Geschlecht sterben heute nur noch 0,3% der neugeborenen Kinder im ersten Lebensjahr. Vor 100 Jahren, also im Geburtsjahr 1920, starben 12% der lebendgeborenen Mädchen und 14% der Jungen im ersten Lebensjahr. (tk)
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