Vergangene Woche war der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) e.V. in einer ersten Schätzung noch von 4 bis 5 Mrd. Euro an versicherten Schäden infolge des Unwetters „Bernd“ allein für Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ausgegangen (AssCompact berichtete). Anfang dieser Woche hat die Allianz eine erste Prognose abgegeben, wonach der Konzern bis zu 35.000 Schadenmeldungen erwartet und mit Schadenzahlungen an seine Kunden von über 500 Mio. Euro rechnet (mehr dazu hier). Zwischenzeitlich hat der GDV seine erste Prognose der versicherten Schäden präzisiert: „Wir gehen jetzt von versicherten Schäden zwischen 4,5 und 5,5 Mrd. Euro aus“, erklärte der GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. In dieser Schätzung seien neben den Schäden aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen nun auch Zahlen aus den anderen betroffenen Bundesländern wie Bayern und Sachsen berücksichtigt.
Großteil der Schäden zwischenzeitlich erfasst
Wie der GDV weiter mitteilt, sei inzwischen ein Großteil der Schäden erfasst, die vom 13. bis einschließlich 18.07.2021 durch das Tiefdruckgebiet „Bernd“ verursacht wurden. Der Schätzung zufolge entfallen 5 bis 10% auf Bayern und Sachsen. Von den verbliebenen Schäden wiederum entfallen etwa zwei Drittel auf Rheinland-Pfalz und ein Drittel auf Nordrhein-Westfalen.
„Bernd“ dürfte allein die Kfz-Versicherer 200 Mio. Euro kosten
„Laut aktualisierter Schadenschätzung sind rund 40.000 Kraftfahrzeuge durch die Fluten beschädigt oder zerstört worden“, sagte Asmussen. Die Versicherer gehen von einem versicherten Schaden für die Kfz-Versicherer von 200 Mio. Euro aus. Die Transportversicherer wird „Bernd“ vermutlich rund 100 Mio. Euro kosten. Ebenfalls zu Buche schlagen verschiedene versicherte Großschäden im jeweils zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.
„Insgesamt dürfte dieses Jahr mit Stürmen, Überschwemmung, Starkregen und Hagel zum schadenträchtigsten Jahr seit 2002 werden“, bekräftigte Asmussen seine Aussage der vergangenen Woche. Damals betrug der versicherte Unwetterschaden 10,9 Mrd. Euro. Bereits im Juni sorgten Unwetter mit Starkregen und Hagel für einen geschätzten versicherten Schaden von 1,7 Mrd. Euro.
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