Von Mirko Theine, Senior Manager, und Kilian Gundlach, Manager bei der zeb.rolfes.schierenbeck.associates gmbh
Das Bild der privaten Krankenversicherung ist im Wandel. Der Blick auf den Markt zeigt: Immer mehr Anbieter möchten vom Kunden nicht mehr als reiner Kostenerstatter wahrgenommen werden, sondern als Dienstleister rund um das Thema Gesundheit. So erweitern die Anbieter zunehmend ihr Leistungsportfolio um ergänzende – oft digitale – Gesundheitsservices als kostenlose Zusatzleistung oder im Rahmen von speziellen Tarifen. Die Unternehmensberatung zeb Consulting hat das Angebot an Gesundheitsservices von 29 privaten Krankenvollversicherern analysiert.
Paradigmenwechsel im Gesundheitswesen
Die Entwicklung hin zum Gesundheitsdienstleister wird insbesondere durch zwei Faktoren getrieben: Auf der einen Seite erschließen sich neue Möglichkeiten durch Digitalisierung, auf der anderen Seite wächst der Kostendruck durch das anhaltende Niedrigzinsniveau und steigende Kosten für medizinische Behandlungen.
In dieser Situation rückt der Kunde mit seinen Bedürfnissen ins Zentrum der Unternehmen. Die digitale Transformation führt jedoch nicht nur zu einer starken Veränderung im Gesundheitswesen, sondern hat auch erheblichen Einfluss auf das Verhalten und die Bedürfnisse der Patienten. Ein Paradigmenwechsel im Gesundheitsverhalten ist zu beobachten. Patienten reagieren nicht mehr reaktiv und passiv auf Krankheiten, sondern handeln proaktiv und präventiv, das heißt sie versuchen, mögliche aufkommende Krankheiten zu verhindern – sie konsumieren Gesundheit. Medizin und Gesundheit werden zu Lifestyle.
Als Anbieter umfassender Gesundheitsdienstleistungen steht die private Krankenversicherung ihren Kunden in jeder Situation zur Seite – bei Krankheit, Genesung und Gesunderhaltung. Hierin liegt eine große Chance – neue Touchpoints entstehen. Theoretisch mit jeder Nutzung eines attraktiven Services verknüpft der Kunde ein positives Erlebnis mit seinem Versicherer.
Seite 1 Der Weg zum Gesundheitsdienstleister in der PKV
Seite 2 Neues Selbstverständnis der PKV
Seite 3 Phase des Ausprobierens endet – Wirtschaftlichkeitsbetrachtung rückt in den Fokus
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