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5. März 2021
So beeinflusst Corona den deutschen Factoringmarkt

So beeinflusst Corona den deutschen Factoringmarkt

Der Bundesverband Factoring für den Mittelstand hat aktuelle Marktzahlen veröffentlicht. Demnach hat die Pandemie auch bei Factoring im Mittelstand zu Marktveränderungen geführt. Auf 2021 blickt die Mehrheit der Verbandsmitglieder dennoch positiv.

Im Corona-Jahr 2020 hat sich der Markt für Factoring im Mittelstand nahe an den Trends der Gesamtwirtschaft bewegt. Anders als in den Vorjahren, die durch ein wachsendes Volumen der Forderungsankäufe gekennzeichnet waren, bilden die Ergebnisse 2020 ein breites Spektrum ab. Dieses Fazit zieht der Bundesverband Factoring für den Mittelstand (BFM) für das vergangene Jahr. „Die Umsatzentwicklungen der von uns befragten Factoring-Gesellschaften variieren von minus 28% bis plus 45%“, berichtet BFM-Vorstand Michael Ritter. Der Markterfolg der Anbieter wird demnach wesentlich davon mitbestimmt, wie stark die einzelnen Factoring-Nutzer und ihre Branchen von der Pandemie betroffen sind.

Zuversichtlicher Ausblick für 2021

„Die meisten Mitglieder konnten nicht an die guten Geschäftsergebnisse des Vorjahres anknüpfen. Dennoch ist der Blick auf die kommenden Monate überwiegend zuversichtlich“, fasst Ritter die Ergebnisse der Verbandsumfrage zusammen. So gehen neun von zehn Factoring-Gesellschaften von einem Wachstum (58%) oder gleichbleibenden Umsätzen (32%) aus. Deutliche Impulse werden 2021 aus dem Neugeschäft erwartet: 58% der BFM-Mitglieder rechnen mit einem erhöhten Ankaufsniveau durch neue Kunden, 37% mit einer konstanten Entwicklung in diesem Bereich. Mehr als 83% sind sicher, dass gesamtwirtschaftlich die Nachfrage nach Factoring steigen wird. „Das zu erwartende Wachstum wird schnelle und umsatzkongruente Liquidität brauchen, auch unabhängig von Kreditlinien“, erläutert Ritter.

Forderungslaufzeiten und Insolvenzen von der Krise geprägt

89% der befragten Factoring-Experten gehen davon aus, dass es 2021 zu einem Anstieg der Debitoreninsolvenzen kommen wird. Zwei Drittel erwarten zudem verlängerte Forderungslaufzeiten. Die Sicherheitsfunktion von Factoring rückt daher in den Blick der Finanzentscheider. 45% erklären in einer repräsentativen Studie des BFM, der regresslose Schutz vor Forderungsausfall sei ein zentraler Vorteil dieser Finanzierungsform. Auch die Unsicherheiten gegenüber Factoring – ein wesentliches Hemmnis, das Instrument im eigenen Betrieb zu nutzen – gehen zurück. Räumten 2017 noch 75% der Entscheider eine unzureichende Vertrautheit mit Factoring ein, sind es derzeit 62%. (mh)

Bild: © wladimir1804 – stock.adobe.com