Der Markt für Factoring im deutschen Mittelstand nimmt wieder Fahrt auf. „Im ersten Halbjahr 2021 haben nahezu alle von uns befragten Factoring-Gesellschaften ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum erzielt“, berichtet Michael Ritter, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Factoring für den Mittelstand (BFM).
Heterogenes Branchenbild
Die Auswirkungen der Pandemie auf einzelne Branchen waren allerdings so unterschiedlich, dass sich auch bei der Nutzung von Factoring ein heterogenes Bild ergibt. „Zwischen minus 26% und plus 74% bewegten sich die Umsätze in der ersten Jahreshälfte“, so Ritter. Im Corona-Jahr 2020 hatte das Spektrum zwischen minus 28% und plus 45% gelegen.
Insgesamt relativ krisenfest
Der gesamte Markt für Factoring in Deutschland hat sich dem BMF zufolge seit Beginn der Pandemie als robust erwiesen. Seit Jahren ist der Trend, dass der Anteil kleiner und mittlerer Unternehmen unter den Nutzern zunimmt, stabil. 2020 gehörten 95,4% zur Größenklasse bis 10 Mio. Euro Factoring-Umsatz pro Jahr. Das ist ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahreswert von 93,4%.
Positiver Ausblick auf das Gesamtjahr
Auch wenn die Effekte von Corona noch nicht überwunden sind, bahnt sich für das Geschäftsjahr 2021 ein gutes Ergebnis an. 87% der mittelständischen Factoring-Gesellschaften rechnen mit wachsenden Umsätzen, 62% erwarten dabei auch Impulse aus dem Neugeschäft. Ende 2020 waren nur 58% von einer positiven Entwicklung ihrer Geschäfte ausgegangen.
Das sind die größten Herausforderungen der nächsten Jahre
Zu den größten Herausforderungen für die nächsten zwei Jahre zählen 81% der Befragten eine mögliche Verschärfung der aufsichtsrechtlichen Vorgaben. 67% sehen auch die Digitalisierung als große Herausforderung. In den Hintergrund rücken dagegen die steigenden Insolvenzanmeldungen, die noch 37% der mittelständischen Factoring-Gesellschaften als besonders herausfordernd ansehen. (mh)
Bild: © wladimir1804 – stock.adobe.com
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