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15. Dezember 2020
Ausblick 2021: Vorurteile gegenüber der Branche abbauen für VOTUM wichtig

Ausblick 2021: Vorurteile gegenüber der Branche abbauen für VOTUM wichtig

2020 geht langsam zu Ende. Was kommt im neuen Jahr auf die Finanz- und Versicherungswirtschaft zu? Welche Schwerpunkte sind geplant? AssCompact hat nachgefragt. Heute bei Martin Klein, geschäftsführender Vorstand des Verbandes Unabhängiger Finanzdienstleistungs-Unternehmen in Europa VOTUM e. V.

Wo sehen Sie für Versicherungsmakler und Finanzanlagenvermittler die größten Herausforderungen im Jahr 2021?

Der Start in das Jahr 2021 steht derzeit unter kritischen Vorzeichen. Ein deutschlandweiter harter Lockdown beeinträchtigt nicht nur das persönliche Leben jedes Vermittlers, sondern erschwert erneut seinen Kundenzugang. Diesen Kontakt auch unter starken Einschränkungen aufrecht zu erhalten und auch Neukunden zu gewinnen, bleibt eine große Herausforderung. Die sich abzeichnende Insolvenzwelle im ersten Quartal 2021 wird, je nachdem wie ihr Kundenkreis betroffen ist, auch die Versicherungsmakler und Anlagevermittler beeinträchtigen. Zudem sind hierdurch erneut stärkere Volatilitäten am Anlagemarkt zu erwarten, da selbst die BaFin mit drohenden Bankenpleiten rechnet. Hier gilt es insbesondere für die Anlagevermittler, ihren Kunden mit ausgewogener Expertise zur Verfügung zu stehen, um unnötige Verluste durch Panikreaktionen zu vermeiden.

Wo liegen die Chancen im Jahr 2021?

Die digitale Lernkurve ist bei vielen Vermittlern steil nach oben gegangen und dieser Effekt trägt auch im nächsten Jahr. Die Pandemie hat den Beratungsbedarf auf Seiten der Kunden erhöht und gezeigt, dass diese hierbei – trotz aller Unkenrufe – den persönlichen Austausch mit einem Berater favorisieren. Organisatorisch gut aufgestellte Berater, die kundenzugewandt agieren, können den gestiegenen Beratungsbedarf, verbunden mit der digitalen Möglichkeit, täglich eine höhere Zahl von Kundenterminen wahrnehmen zu können, als Basis für ihren Erfolg im Jahr 2021 nutzen.

Und welchen Fokus setzt Ihr Verband im Jahr 2021?

Im nächsten Jahr biegt die aktuelle Legislaturperiode auf die Zielgerade und es stehen noch offene Projekte zur Erledigung an, bei denen es gilt, die Interessen der unabhängigen Versicherungs- und Finanzanlagenvermittler zu wahren. Hierzu gehört zum einen die Riester-Reform aber auch die Einführung einer Rentenversicherungspflicht für Selbstständige. Dort gilt es, sich für die Stärkung der Möglichkeit einer privaten Vorsorge einzusetzen. Im März 2021 tritt die ESG-Transparenz-Verordnung auch für die Vermittlungsunternehmen in Kraft. Hier unterstützen wir unsere Mitglieder im konkreten praktischen Umsetzungsprozess.

Im Anschluss müssen wir uns im bevorstehenden Bundestagswahlkampf mit den Positionen der Parteien befassen und in den Dialog gehen. Es gilt die Vorurteile gegenüber der Branche weiter abzubauen und Verständnis für die volkswirtschaftliche Bedeutung einer qualitativ hochwertigen Altersvorsorge- und Absicherungsberatung durch engagierte Vermittler zu schaffen. Wir müssen wachsam sein, dass in den nach der Wahl anstehenden Koalitionsverhandlungen keine Politik auf dem Rücken und zu Lasten der Versicherungs- und Finanzanlagevermittler vereinbart wird.

Bild: © VOTUM

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