Ergo bestätigt den Vorfall, bedauert ihn und will sämtliche Kunden finanziell so stellen, wie es dem Formular entspricht, also besser. Ein Team von PricewaterhouseCoopers und den Revisionsabteilungen von Munich Re und Ergo führt derzeit Untersuchungen durch. Laut Ergo und dem aktuellen Stand der Untersuchungen war die Angebotssoftware 2005 korrekt und die Policen entsprachen dem 2005 gültigen Tarif. Auf der Rückseite des Antragsformulars sei jedoch irrtümlich ein zu niedriger Kostensatz genannt worden. Für die etwa 14.000 betroffenen Kunden wird Ergo ihren Vertrag mit dem niedrigeren Kostensatz neu berechnen.
Der Fehler wird das Unternehmen einen einstelligen Millionenbetrag kosten – zugunsten der Kunden. Lörper weiter: „Die in den Medien genannten Zahlen – zum Beispiel 70.000 betroffene Kunden – sind demnach viel zu hoch. Das haben wir so auch an die Aufsichtsbehörde gemeldet.“ Eine abschließende Beurteilung wird noch weitere Zeit in Anspruch nehmen. Denn zur exakten Abgrenzung des betroffenen Kundenkreises sind noch weitere Arbeiten vonnöten.
Ergo hat inzwischen ermittelt, dass der Fehler im Oktober 2005 der Antragsabteilung bekannt wurde, und untersucht derzeit, was daraus geworden ist und wie es zu dem Druckfehler kam. Torsten Oletzky, Vorstandsvorsitzender der Ergo Versicherungsgruppe AG, äußerte sich zu den Vorwürfen wie folgt: „Der gute Ruf der Ergo hat in den letzten Wochen gelitten. Wo Vorwürfe zu Recht erhoben werden, sprechen wir Klartext: Fehler offen zugeben und geeignete Maßnahmen ergreifen, damit sich solche Fehler nicht mehr wiederholen. Gleichzeitig werden wir alles daran setzen, falschen Behauptungen entgegenzutreten“.
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können