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8. September 2022
„Wenn man nicht startet, ist das Wissen umsonst“

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„Wenn man nicht startet, ist das Wissen umsonst“

„Wenn man nicht startet, ist das Wissen umsonst“

Mit klaren Zielen verfolgt Hava Misimi ein gesundes Wachstum ihres Unternehmens. Zusammen mit ihrem Team bietet die Maklerin Beratung zu Finanzen und Versicherungen an, gibt aber z. B. auch Online-Kurse. Sie hat schon viel geschafft, doch will persönlich und mit Yfinance noch einiges erreichen.

Interview mit Hava Misimi, Gründerin und Geschäftsführerin der Yfinance GmbH
Hava, du konntest dein Team in deinem Betrieb im vergangenen Jahr ausbauen. Wir haben aber gehört, dass du weiter Mitarbeiterinnen suchst. Wie gestaltet sich die Nachwuchssuche?

Leider nicht so einfach – ich wünschte, ich könnte anders berichten. Wir haben viel ausprobiert, um Beraterinnen und Berater zu finden. Ich bin offen für jeden Typ Person, würde aber gerne auch insbesondere weibliche Berater, die zu unserem Typ Kundin und Kunde passen, einstellen. Beraterinnen sind aber aktuell eine große Rarität im Bereich Versicherungen. Leider hat der Beruf des Maklers, Versicherungsvertreters etc. nicht den besten Ruf. Ich bin aber dennoch zuversichtlich, dass wir mit unserem innovativen Konzept und unserer Arbeits­atmosphäre gute Teammitglieder gewinnen werden!

Warum tut sich die Branche insgesamt so schwer?

Ich denke, es liegt eben am Image, das wir fälschlicherweise aus den vergangenen Jahren erhalten haben und das nicht so einfach wegzubekommen ist. Denn eigentlich tun wir was Gutes, vorausgesetzt, man macht es richtig und ist dem Kunden gegenüber fair und transparent. Wir helfen Kundinnen und Kunden dabei, wichtige Lebensrisiken abzusichern und dabei Vermögen für Altersvorsorge und Co. aufzubauen. Wir machen einen wichtigen Job, finde ich zumindest. Das muss man häufiger kommunizieren.

Beim Start deiner beruflichen Karriere war nicht abzusehen, dass du mal Versicherungsmaklerin und Finanzanlagenvermittlerin werden würdest. Eigentlich hast du einen aufklärerischen Ansatz und willst, dass sich junge Leute mit Geld beschäftigen. Wie kam es dann zur Gründung des Unternehmens?

Tatsächlich hätte ich das nicht gedacht – aber es macht mir Spaß. Direkt vorweg: Für mich gehören Aufklärung und Beratung zusammen. Denn Aufklärung ist Teil einer guten Beratung. Zum einen ist es einfacher, mit informierten Kundinnen und Kunden auf Augenhöhe zu sprechen, zum anderen ist es unser Job, generell auch richtig aufzuklären. Ich hatte so viele Anfragen mit „Kannst du mir auch helfen, die passende BU zu finden? Die Vor- und Nachteile habe ich verstanden – aber ganz konkret …“ oder „Wie investiere ich denn jetzt für mich persönlich?“. Und diese Probleme wollte ich lösen. Sowohl mit unserem eigenen Online-Kurs zum Thema ETF-Investments als auch mit konkreter Beratung, mit wirklichen Produktvorschlägen, die man im Detail durchsprechen kann. Ich möchte, dass alle in die konkrete Umsetzung kommen, denn man kann sich endlos Wissen aneignen. Wenn man dann aber nicht startet, ist das Wissen umsonst. Ich sehe mich in dieser Rolle, Wissen aufzubauen und meine Community dann aber auch zum Machen zu bewegen und dabei zu begleiten. Das war mein Hauptbeweggrund für Yfinance. Heute mache ich den Job supergerne und bin froh, den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt zu haben.

Die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen liegt dir besonders am Herzen. Können wir das so stehen lassen?

Ja. Für Frauen sind Finanzen und Versicherungen einfach ein unfassbar wichtiges Thema. Wir haben immer noch einen Gender Pay Gap, einen Gender Investment Gap und daraus resultierend ein großes Rentenproblem bei vielen Frauen. Das muss sich in der Zukunft ändern.

 
Ein Interview mit
Hava Misimi