AssCompact suche
Home
Immobilien
12. August 2024
„Immobilienmakler sind gefragt, die sich gut auskennen und schnell agieren“

1 / 2

„Immobilienmakler sind gefragt, die sich gut auskennen und schnell agieren“

Mit dem Immobilienberaternetzwerk iad Group ist seit 2021 ein weiterer Player auf dem deutschen Markt. Wie die Bilanz des Unternehmens bislang ausfällt und warum iad auf physische Büros für Immobilienmakler verzichtet, erläutert Apostolos Bibudis von der iad Deutschland GmbH im Gespräch mit AssCompact.

Interview mit Apostolos Bibudis, Geschäftsführer der iad Deutschland GmbH
Herr Bibudis, iad ist im Jahr 2021 auch in Deutschland gestartet. Wie fällt die bisherige Bilanz nach drei Jahren aus?

Wir sind sehr zufrieden, besonders unter den gegebenen Markt­bedingungen. Unser kontinuierliches Wachstum und das Erreichen unserer gesetzten Ziele erfüllen uns mit Stolz und Motivation für die Zukunft. Das iad System hat sich als robust und wettbewerbsfähig erwiesen.

Unser Ziel ist es, mittel­fristig die bevorzugte Wahl für Quer­einsteiger und Profis in der Immobilienbranche zu werden. Langfristig streben wir eine Beraterzahl von 500 an. Der deutsche Markt bietet weiterhin spannende und viel­versprechende Perspektiven.

Das Beraternetzwerk iad wurde in Frankreich gegründet. Worin bestehen die größten Unterschiede zwischen dem französischen und dem deutschen Immobilienmarkt?

Die Branche in Frankreich ist technologisch weiter fortgeschritten, was sich in der breiteren Nutzung diverser Tools für die Vermarktung zeigt. Ein Beispiel aus der Corona-Zeit: Während Unterschriften in Deutschland teilweise nicht möglich waren, konnte man in Frankreich auf digitale Unterschriften zurückgreifen. Zweitens ist die Verbindlichkeit vor dem Notartermin durch den Gesetzgeber in Frankreich klarer geregelt als in Deutschland.

Nun hat der Immobilienmarkt infolge der Zinswende eine Krise durchlebt. Inwiefern hat sich das auf die Geschäfte von Immobilienmaklern ausgewirkt?

Die Nachfrage nach Immobilien ist durch die gestiegenen Zinsen erheblich gesunken. Immobilienmakler mussten sich dieser neuen Realität anpassen und verstärkt auf aktive Vermarktung setzen. Einige kleinere Immobilienmaklerunternehmen und weniger etablierte Anbieter sind vom Markt verschwunden. Der Zinsanstieg hat zudem zu einer leichten Reduktion der Immobilienpreise geführt. Energieeffizienz wurde für Interessenten und Banken zunehmend wichtiger: Immobilien mit schlechter Energiebilanz wurden für Interessenten und Banken zunehmend unattraktiv und als risiko­behaftet eingestuft. In der aktuellen Phase bevorzugen Kunden Immobilienmakler, die sich gut auskennen und schnell sowie effizient agieren können. Lösungsorientiertes Verkaufen ist nun der Schlüssel zum Erfolg.

Und welche Folgen hatten und haben die steigenden Mietpreise?

Die steigenden Mietpreise haben eine bedeutende soziale Komponente. Mieten sind aufgrund der Energiekrise, strengerer Bauauflagen und knappen Wohnraums gestiegen. Bezahlbare Wohnungen sind schwer zu finden. Kurz- bis mittelfristig ist keine Entspannung in Sicht, da das selbst gesteckte Ziel der Bundesregierung, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, leider nicht erreicht wurde.

Zuletzt ist von einer Belebung am Markt die Rede. Wie ist hier Ihre Wahrnehmung?

Das können wir bestätigen. Wir beobachten eine leichte Erholung auf dem Markt, die nach einigen schwierigen Phasen wieder einen positiven Trend zeigt. Allerdings sehen wir auch eine Seitwärtsbewegung, was bedeutet, dass der Markt insgesamt stabil bleibt – ohne deutliche Ausschläge nach oben oder unten.

Seite 1 „Immobilienmakler sind gefragt, die sich gut auskennen und schnell agieren“

Seite 2 Was sind Ihrer Meinung nach derzeit die größten Herausforderungen für Immobilienmakler?

 
Ein Interview mit
Apostolos Bibudis