Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat die Daten aus dem Vermittlerverzeichnis für das zweite Quartal 2021 vorgelegt. Demnach ist die Zahl der eingetragenen Versicherungsvermittler mit Erlaubnis nach § 34d GewO von April bis Juni erneut gestiegen – das dritte Quartal in Folge. Bereits im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2020 hatte die Zahl der Versicherungsvermittler gegenüber dem dritten Quartal 2020 erstmals seit Langem wieder zugelegt und war im ersten Quartal 2021 weiter gewachsen, und zwar um 1.336 (AssCompact berichtete). Nun setzt sich der Anstieg fort, wenn auch nicht mehr ganz so stark wie von Januar bis März: Zum Stichtag 30. Juni verzeichnete das Online-Register insgesamt 199.645 Eintragungen und damit ein Plus von 872 gegenüber Ende März.
Makler mit ordentlichen Zuwächsen
Auch bei den Versicherungsmaklern ist eine erfreuliche Entwicklung zu beobachten: Nach leichten Zuwächsen in den ersten drei Monaten des Jahres scheint der jahrelange Schwund weiter abgebremst: So hat sich die Maklerschaft im zweiten Quartal 2021 um 255 auf insgesamt 46.273 vergrößert.
Gebundene Vertreter legen weiter zu
Abermals gestiegen ist auch die Zahl der gebundenen Versicherungsvertreter, wenn auch nicht mehr so deutlich wie in den ersten drei Monaten des Jahres: Ende Juni waren insgesamt 119.668 gebundene Vermittler registriert. Das sind 362 mehr als Ende März. Von Januar bis März hatten die gebundenen Vertreter sogar um 1.171 Eintragungen zugelegt.
Erneut mehr produktakzessorische Vermittler
Bei den produktakzessorischen Vermittlern setzt sich der Aufwärtstrend der vergangenen Monate ebenfalls fort, wenn auch leicht abgemildert. So zeigt die DIHK-Statistik ein Plus von 31, aktuell umfasst das Online-Verzeichnis somit 5.061 Registrierungen produktakzessorischer Vertreter. Die Zahl der eingetragenen produktakzessorischen Makler beläuft sich auf 158 und bleibt damit konstant: Hier ist in den vergangenen drei Monaten eine Eintragung hinzugekommen. Eine ähnliche Entwicklung ergibt sich bei den Versicherungsberatern, die zahlenmäßig ohnehin eine Nische bilden. Ihre Zahl hat sich im zweiten Quartal von 323 auf 326 erhöht.
Abwärtstrend also vorerst gestoppt
Verschiedene Erhebungen in der Branche, darunter die Strukturanalyse des BVK, haben bereits gezeigt, dass die Vermittler wirtschaftlich bislang größtenteils gut durch die Corona-Krise gekommen sind (AssCompact berichtete). Nun lässt sich auch an den aktuellen Zahlen ablesen, was sich in den ersten drei Monaten des Jahres bereits abzeichnete: Die Corona-Krise scheint das Vermittlerschrumpfen weiterhin nicht zu beschleunigen – zumindest vorerst. Ob sich der Abwärtstrend bei Versicherungsvermittlern aber auch trotz der wirtschaftlich schwierigen Zeiten perspektivisch umkehren wird, muss die Zukunft zeigen.
Auch Zahl der Finanzanlagenvermittler wächst
Bleibt noch der Blick auf die Entwicklungen bei den 34f-, 34i- und 34h-Vermittlern. Neben den Versicherungsvermittlern konnten auch die Finanzanlagenvermittler nach § 34f GewO deutliche Zuwächse verbuchen. Ihre Zahl hat sich im zweiten Quartal 2021 um 351 erhöht. Demnach waren zum Stichtag 1. Juli insgesamt 38.568 Eintragungen im DIHK-Register erfasst. Von den eingetragenen Finanzanlagenvermittler dürfen 38.103 Personen Investmentfonds vermitteln.
Ein Plus verzeichnen außerdem die Immobiliardarlehensvermittler nach § 37i GewO: Die Zahl der Eintragungen hat um 599 zugenommen und beläuft sich aktuell auf 55.826 und erreicht somit einen neuen Höchststand.
Und wie sieht es im ohnehin schon kleinen Lager der Honorarfinanzanlagenberatern nach § 34h GewO aus, wo es zuletzt relativ wenig Bewegung gegeben hatte? Hier zeigt sich eine gewisse Dynamik, denn auch diese Gruppe konnte zulegen: Die Zahl der eingetragenen Berater kletterte von 209 auf nunmehr 228.
Gerade die Entwicklung bei den Finanzanlagenvermittlern war lange Zeit genau beäugt worden, hatten doch Vermittler angekündigt, ihre Lizenz zurückzugeben, falls die Aufsicht auf die BaFin übertragen werden würde. Dies war ursprünglich für den 01.01.2021 geplant, doch dann kam bekanntlich alles anders. Ein Referentenentwurf hatte bereits die ersten Hürden passiert, wurde dann aber wegen großer Einwände vorerst gestoppt. Wie es mit dem Thema in der nächsten Legislaturperiode weitergeht, bleibt abzuwarten.
Die Statistiken der DIHK finden Sie hier.
Bild: © tiquitaca – stock.adobe.com
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