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6. April 2023
Wohninvestments: Investoren weiter zurückhaltend

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Wohninvestments: Investoren weiter zurückhaltend

Wohninvestments: Investoren weiter zurückhaltend

Noch stärkere Zweiteilung am Markt zwischen Neubau und Bestand

Am Markt besteht weiterhin eine Zweiteilung in Neubau und Bestand. Nach Einschätzung von Savills dürften sich risikoaverse institutionelle Investoren noch stärker auf komplettsanierte Gebäude und Neubauten konzentrieren, da bei nicht sanierten Bestandsobjekten der Sanierungsdruck wächst und ein Kostenrisiko besteht. Im ersten Quartal 2023 machten Deals von Projektentwicklungen fast 44% des Transaktionsvolumens aus – deutlich mehr als im Mittel der vergangenen fünf Jahre (24%). Neubauten dürften auch im weiteren Jahresverlauf stark im Fokus stehen. „Wir erwarten eine noch stärkere Zweiteilung des Marktes zwischen Neubau und Bestand. Neubauten werden das Produkt für institutionelle Investoren bleiben. Weil das Angebot vor dem Hintergrund der rückläufigen Bautätigkeit knapp bleibt, dürften sich die Preise hier bald stabilisieren und langfristig hoch bleiben. Ältere Bestände werden hingegen zunehmend ein Produkt für Wohnbauspezialisten. Angesichts der Größe des unsanierten Wohnungsbestands erwarten wir eine dynamische Entwicklung im Value-Add-Segment. Die potenziellen Käufer solcher Bestände erwarten allerdings spürbare Preisnachlässe, die viele Eigentümer bislang noch nicht akzeptieren“, erläutert Högl.

Weiterhin angespannte Lage auf Mietwohnungsmärkten

Laut Savills sind deutsche Wohnimmobilien bei Investoren, die kontinuierliche und nahezu ausfallsichere Mieten möchten, weiterhin sehr gefragt. Die Nachfrage nach Wohnraum ist ungebrochen hoch bei einem weiterhin knappen Angebot. Da der Neubau momentan nicht an Fahrt aufnimmt, droht Eigentümern von Wohnimmobilien in den meisten Märkten kein struktureller Leerstand und es ist von steten Zahlungsströmen auszugehen. „Im Vergleich zu vielen gewerblichen Immobiliennutzungen verheißen Wohnimmobilien somit mehr Stabilität, sodass insbesondere langfristig orientierte Investoren sie weiterhin als Bestandteil ihrer Portfolios auswählen dürften“, schätzt Matti Schenk, Associate Director Research bei Savills Germany.

Ausblick auf das laufende Jahr

Was die weitere Entwicklung am Wohninvestmentmarkt angeht, dürfte es laut Savills vor allem auf die Schnelligkeit des Preisanpassungsprozesses und das Handeln der Politik ankommen. Bei Neubauprodukten gehen die Experten von einer baldigen Bodenbildung der Preise aus – mit positiven Auswirkungen auf das Transaktionsvolumen. Im Bestand werde entscheidend sein, ob die Eigentümer zu stärkeren Preisnachlässen bereit sind. „Damit wieder mehr Geld in den Bestand und vor allem in dessen Sanierung fließt, müsste aber auch die Politik für mehr Planungssicherheit sorgen. Umfangreichere Förderprogramme oder Sonderabschreibungen wären ein Weg, um den Investoren die Angst vor der Sanierungswelle zu nehmen“, unterstreicht Högl. (tk)

Bild: © laddawan – stock.adobe.com

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